BAV bei Allianz (Zukunftsrente IndexSelect) sinnvoll

  • Hallo liebe Finanztip Community,

    ich habe den Arbeitgeber gewechselt und habe nun die Möglichkeit eine BAV über ihn abzuschließen. Nun frage ich mich, ob das sinnvoll ist, oder ob ich das Geld lieber in meine (kostengünstige) private ETF Rentenversicherung oder meinen ETF Sparplan stecke.


    Hier ein paar Eckdaten zu BAV

    • Versicherer Allianz
    • Name der Police Zukunftsrente IndexSelect
    • AN Beitrag 252€ AG Beitrag 50€
      • Netto ein Minus von ca. 100€
    • Rentenbeginn 2060
    • Kosten 1,03 - 1,07%
    • Wie wird angelegt? Das Kapital kann in S&P 500 oder Euro Stoxx 50 oder festverzinst (Höhe unbekannt) angelegt werden (auch eine Mischung ist möglich)
      • Die anderen 75% sind festfernzinst mit
    • Rentenfaktor aktuell 20,27; garantierten konnte ich bisher nicht finden
    • 90% der Beiträge werden garantiert wieder ausgezahlt
    • :!: Es gibt ein cap auf 2% der Gewinne der Indizes. Verluste werden voll weitergegeben


    Also privat würde ich diesen Vertrag niemals abschließen. Für mich stellt sich nur die Frage, ob der Vertrag durch den Zuschuss des Arbeitgebers wieder eingermaßen tragbar wird.


    Sollte ich Infos vergessen habe bemühe ich mich sie schnell nachzureichen. Ich freue mich auf eure Meinungen.


    Danke und viele Grüße

    Jan

  • AN Beitrag 252€ AG Beitrag 50€

    Also 19,84% - ich bin gerade nicht besonders tief im Thema "Betriebliche Altersvorsorge" drin, aber hier wird u.a. auch beschrieben, warum sich eine bAV unter 50% kaum lohnt:


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    Hoffe es hilft!

  • Als Miteigentümer der Allianz SE würde ich dir bei dieser Konstruktion im Zweifelsfall empfehlen einfach Aktien dieser Firma zu kaufen…. Du dürftest durch die hohe Dividendenrendite deutlich mehr erwirtschaften als mit diesem Konstrukt.

    Denn wenn du dieses Konstrukt wählst, musst du mir ja meine Dividende bezahlen. Und ich muss erst verdient werden.



    Und dann steckst du monatlich Geld in einen Sparplan meinetwegen in den S&P 500.

  • Also privat würde ich diesen Vertrag niemals abschließen. Für mich stellt sich nur die Frage, ob der Vertrag durch den Zuschuss des Arbeitgebers wieder eingermaßen tragbar wird.


    Sollte ich Infos vergessen habe bemühe ich mich sie schnell nachzureichen. Ich freue mich auf eure Meinungen.

    Ich verweise mal wieder auf den Standardbeitrag von Prof Walz zu Thema bAV:

    Betrübliche Altersversorgung – leider oft eine herbe Enttäuschung - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Betriebliche Altersvorsorge heißt: der Arbeitgeber schließt für seine Arbeitnehmer eine Kapitallebens-, Renten- oder fondsgebundene Lebensversicherung ab. Ist…
    hartmutwalz.de


    PS: Lass es und nimm lieber Deine 100€ (netto) im Monat und investiere das Geld eigenverantwortlich in einen marktbreiten ETF!

  • Wow, da kamen ja flott einige Antworten zusammen. Vielen Dank euch allen.

    Dachte ich mir schon fast, dann werde ich die BAV nicht abschließen.


    Um das Thema jedoch abzuschließen noch eine Folgefrage:

    Eine BAV ist doch per se nicht schlechtes oder? So lange mit dieser ein vernünftiges Finanzprodukt einher geht (kostengünstig, keine garantie, freie Anlagewahl).

  • Eine BAV ist doch per se nicht schlechtes oder? So lange mit dieser ein vernünftiges Finanzprodukt einher geht (kostengünstig, keine garantie, freie Anlagewahl).

    Deine Frage finde ich so mittelgut...


    Viele Finanzprodukte sind per se nicht schlecht, so lange [beliebige Argumente einfügen].


    Es kommt immer auf deine Situation an. Hast du 10 Kinder, lohnt sich Riester. Bist du Geringverdiener ohne Kinder, dann nicht. Das macht das Finanzprodukt aber nicht "schlecht" oder "gut".


    Wenn deine bAV mit 100% gefördert wird (gibt es durchaus) kann diese "gut" sein. Möchtest du dann aber alle 2 Jahre den Arbeitgeber wechseln, ist sie wieder "schlecht".


    Hoffe mein Punkt wird deutlich :) LG

  • Eine BAV ist doch per se nicht schlechtes oder? So lange mit dieser ein vernünftiges Finanzprodukt einher geht (kostengünstig, keine garantie, freie Anlagewahl).

    Ja, eine bAV ist grundsätzlich schon OK, wenn die Rahmenbedingungen passen.

    Meine Partnerin hat z.B. eine bAV, die zu 100% vom AG bezahlt wird. So etwas ist dann natürlich ein 'No-Brainer'.

    Das mit 'keine Garantie' und bAV ist so eine Sache.

    AFAIK ist es aktuell (noch) vorgeschrieben, dass zum Leistungszeitpunkt der bAV mindestens die Summe der Einzahlungen garantiert sein müssen. :/

  • ich habe den Arbeitgeber gewechselt und habe nun die Möglichkeit, eine BAV über ihn abzuschließen. Nun frage ich mich, ob das sinnvoll ist oder ob ich das Geld lieber in meine (kostengünstige) private ETF Rentenversicherung oder meinen ETF Sparplan stecke.


    Also privat würde ich diesen Vertrag niemals abschließen. Für mich stellt sich nur die Frage, ob der Vertrag durch den Zuschuss des Arbeitgebers wieder einigermaßen tragbar wird.

    Wie hoch ist denn der Zuschuß Deines Arbeitgebers? Allein durch die Entgeltumwandlung spart der Arbeitgeber 20% Sozialabgaben. Wenn er Dir die gesetzlich vorgeschriebenen 15% gibt, spart der Arbeitgeber Geld.


    Eine betriebliche Altersvorsorge ist eine schlechte Anlage.


    Eine private ETF-Rentenversicherung ist auch eine schlechte Anlage (!), auch wenn sie einem als "kostengünstig" verkauft wird. Der Nachteil für den Anleger steckt in der Auszahlphase.


    Der private ETF-Sparplan dürfte demgegenüber deutlich besser sein.


    Wenn Du einen satten Zuschuß vom Arbeitgeber bekommst, könnte sich die bAV rechnen. 15% oder 20% sind dafür aber zu wenig.

  • Danke nochmals für die Antworten :)

    Ja, eine bAV ist grundsätzlich schon OK, wenn die Rahmenbedingungen passen.

    Meine Partnerin hat z.B. eine bAV, die zu 100% vom AG bezahlt wird. So etwas ist dann natürlich ein 'No-Brainer'.

    Das mit 'keine Garantie' und bAV ist so eine Sache.

    AFAIK ist es aktuell (noch) vorgeschrieben, dass zum Leistungszeitpunkt der bAV mindestens die Summe der Einzahlungen garantiert sein müssen. :/

    Achso, das kann natürlich sein mit der gesetzlichen Vorgabe.

    Eine private ETF-Rentenversicherung ist auch eine schlechte Anlage (!), auch wenn sie einem als "kostengünstig" verkauft wird. Der Nachteil für den Anleger steckt in der Auszahlphase.


    Der private ETF-Sparplan dürfte demgegenüber deutlich besser sein.

    Das ist nicht das Thema des Threads. Die beiden Alternativen habe ich damals für mich persönlich gegeneinander abgewogen und diese Entscheidung bewusst getroffen.



    Ist das wirklich so? Das wäre ja richtig frech. Gut 1% Kosten, und Gewinne bei 2% gecapped? Da gibt es ja maximal 1% "Rendite". ^^

    Wie das das Cap mit den Kosten zusammenspielt weiß ich nicht genau, aber ja das wäre dann anzunehmen. Alleine das Cap nur auf Gewinne zu machen und nicht auf Verluste finde ich schon hart. Aber wenn es dich interessiert, such doch einfach mal im Internet nach dem Vertrag. Habe einige "Tests" dazu gesehen.

  • Eine private ETF-Rentenversicherung ist auch eine schlechte Anlage (!), auch wenn sie einem als "kostengünstig" verkauft wird. Der Nachteil für den Anleger steckt in der Auszahlphase.


    Der private ETF-Sparplan dürfte demgegenüber deutlich besser sein.

    Das ist nicht das Thema des Threads. Die beiden Alternativen habe ich damals für mich persönlich gegeneinander abgewogen und diese Entscheidung bewusst getroffen.

    Jeder legt sein eigenes Geld selber an, ob bewußt oder unbewußt, spielt keine Rolle.

    Man darf sein Geld in gute Anlagen stecken, man darf sie auch in schlechte Anlagen stecken. Das steht jedem frei.


    Du hast Dich für eine schlechte Anlage entschieden, das darfst Du natürlich. Es ist Dir aber nicht bewußt, daß das eine schlechte Anlage ist, deswegen erwägst Du ja - Thema des Threads - eine weitere, sinngemäß ähnlich konstruierte Anlage.

  • Deine Begründung, warum du hier jetzt die private Rentenversicherung auf den Tisch bringst, kann ich nicht nachvollziehen.


    Ich habe nicht um eine Bewertung meiner bisherigen Anlageentscheidungen gefragt, sondern um die Einschätzung einer Weiteren, die sich mir nun, wegen eines Arbeitgeberwechsels, eröffnet hat. Du verunsicherst mich damit ungemein.

  • Das ist nicht das Thema des Threads.

    Hat natürlich einen gewissen Beigeschmack wenn du das so schreibst.


    Im Grunde hat hier in einem anonymen Forum keiner der Beteiligten irgendeine Macht über dein Leben oder deine Entscheidungen. Wenn jemand eine vergangene Entscheidung von dir kritisiert, ist es meist am besten sich selber zu fragen, warum derjenige diese Meinung hat und ob dir der Denkanstoß vielleicht zu einem besseren Leben / besseren Entscheidungen verhelfen könnte.


    Mir begegnen oft Personen, die ähnlich gereizt reagieren, wenn man sie auf eine nicht vorhandene Berufsunfähigkeitsversicherung (neutral) anspricht. Oft haben diese Menschen dann einfach keine Lust sich mit einem Thema auseinanderzusetzen, weil sie instinktiv wissen, dass die Gegenseite "Recht" hat, ihnen selber aber falscher Stolz für bessere Entscheidungen im Weg steht.


    Tipp: frage Achim Weiss aus welchen Gründen er eine private Rentenversicherung "schlecht" findet. Entweder es sind wertvolle Informationen für dich dabei oder die Argumente passen nicht zu deiner Lebenssituation und du wirst in deiner bisherigen Entscheidung bestätigt. Win-Win.

  • Ich habe nicht um eine Bewertung meiner bisherigen Anlageentscheidungen gefragt, sondern um die Einschätzung einer Weiteren, die sich mir nun, wegen eines Arbeitgeberwechsels, eröffnet hat.

    Das stimmt schon, dass du nicht danach gefragt hast. Die Verunsicherung von dir ist aber eher eine Chance als etwas über das du wütend werden solltest. Mal angenommen die Entscheidung war "schlecht" - wäre es dann nicht besser jetzt davon zu erfahren, als die nächsten 25 Jahre damit weiterzuleben?

  • Du verunsicherst mich damit ungemein.

    Das sollte dir evtl. zu denken geben ^^


    Also nochmal kurz zusammengefasst:

    Die bAV ist Quatsch, lass die Finger davon (hast du ja jetzt auch schon so gesehen/verstanden).

    Falls du Hilfe bezüglich deiner anderen "Investments" haben willst, kannst du ja gerne nochmal einen entsprechenden Thread eröffnen. Niemand will dir hier was Böses, warum auch... Wir haben da ja nix von.

    Trotzdem der Tipp von vielen hier: Schau dir deine Rentenversicherung nochmal an ;) Ist ja nix was man ggf nicht korrigieren könnte, falls gewünscht.

  • Deine Begründung, warum du hier jetzt die private Rentenversicherung auf den Tisch bringst, kann ich nicht nachvollziehen.

    ...

    Du verunsicherst mich damit ungemein.

    Hast Du wohlmöglich eine private Rentenversicherung? Und hast Du Dir das Ganze Konstrukt wirklich mal von heute (Sparphase) bis zu Deinem Tod (Spar- und Rentenphase) durchgerechnet?

    Verunsichern lassen kann man sich ja nur, wenn man es nicht durchgerechnet hat. Ansonsten weiß man ja auf was man sich eingelassen hat. ;)


    PS: Du wärst wahrlich nicht er Erste hier im Forum, der nach 20+ Jahren feststellt, dass das mit der privaten Rentenversicherung noch so geklappt hat, wie es Dir beim Vertragsabschluss 'vorgerechnet' wurde.

  • Ich bin an der Allianz SE beteiligt. Ja…mit Aktien. Und ich freue mich über jeden, der vertrauensvoll Geld möglichst langfristig in Produkte meiner Firma einzahlt.

    Morgen werden wieder mal Quartalszahlen bekanntgegeben.

    Ich hoffe auf eine schöne Dividende von 15 Euro pro Aktie…und der Gewinn kommt woher ?