Mit 63 zu alt für eine Aufpolsterung der Rente?

  • Hallo, ich bin ein absolute Neuling in diesem Forum und stelle eine Frage, welche sicherlich in der einen oder anderer Form schon so gestellt wurde.


    Ich bin mein Berufsleben lang Freiberufler und habe in Zeiten mit volatilem Einkommen zu wenig zurückgelegt.


    Durch die Dotcomblase gebranntes Kind, habe ich erst wieder 2017 angeregt durch Finanztip, wieder angefangen in einen ETF zu sparen. Machen wir uns nix vor, wenn nicht viel Geld reinfliesst kann es nicht sehr viel mehr werden.


    Nun überlege ich die nächsten Jahre noch einmal energisch zu sparen in der Hoffnung, doch noch ein kleines Polster als Aufbesserung der „Rente“ zu erzielen.


    Aber was macht in diesem speziellen Fall wie Sinn????? Da bin ich absolut im unklaren und hoffe hier auf eure Tips und Erfahrungen. Ich sage allen, welche mir da etwas senden möchten, schon einmal einen Riesendank!!!

    Da ich zur Zeit unterwegs bin, kann eine Antwort etwas dauern…


    Viele Grüße, Andi 8)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin homernia , willkommen im Forum.


    Man Vatter sagt immer : Haben ist besser als brauchen.


    Also alles was du investierst kann mehr werden. Du musst dir selber überlegen wieviel Risiko du gehen kannst und auch aushältst. Ein ordentlicher Puffer im Tagesgeld bzw. Geldmarkt ETF wird dir sicherlich eine Hilfe sein um Schwankungen an der Börse besser abzufedern.


    Viel Erfolg mit deinen Finanzentscheidungen.

  • Aber was macht in diesem speziellen Fall wie Sinn?????

    Würde mir ganz nüchtern für diese Frage klarmachen, wie viel Rentenansprüche bestehen: Wenn du mit allen Alterseinkünften über Grundsicherung im Alter liegst, dann tendenziell ja. Hast du mal einen Kassensturz deiner Altersversorgung gemacht?

  • Ich bin mein Berufsleben lang Freiberufler und habe in Zeiten mit volatilem Einkommen zu wenig zurückgelegt.

    Wenn Du wirklich Freiberufler bist, dürfte Deine Kammer für eine Basisrente gesorgt haben.


    Wenn Du Deine Altersversorgung tatsächlich selbst gestaltet haben solltest, sollte halt ein entsprechendes Vermögen vorhanden sein. Ein 65jähriger hat eine Lebenserwartung von weiteren etwa 20 Jahren (ich überschlage das immer mit 250 Monaten, weil sich damit leicht rechnen läßt). Für eine monatliche Zahlung von 1000 € bis zum Lebensende brauchst Du somit ein Vermögen von 250 T€. Das ist schon eine ganze Menge, andererseits sind 1000 €/m nicht besonders viel. Wenn Du beispielsweise 3000 €/m haben möchtest, müßtest Du 750 T€ auf der Seite haben. Eine besondere Belastung im Ruhestand für viele ehemals Selbständige ist die PKV.

    Durch die Dotcomblase gebranntes Kind, habe ich erst wieder 2017 angeregt durch Finanztip, wieder angefangen in einen ETF zu sparen. Machen wir uns nix vor, wenn nicht viel Geld reinfließt kann es nicht sehr viel mehr werden.

    Nun überlege ich die nächsten Jahre noch einmal energisch zu sparen in der Hoffnung, doch noch ein kleines Polster als Aufbesserung der „Rente“ zu erzielen.

    Es ist Dein Bier, Du brauchst Dich vor dem Forum nicht zu rechtfertigen. Die Arithmetik läßt sich von Erklärungen und Entschuldigungen ohnehin nicht beeindrucken.

    Nun überlege ich die nächsten Jahre noch einmal energisch zu sparen in der Hoffnung, doch noch ein kleines Polster als Aufbesserung der „Rente“ zu erzielen.

    Mach hin!


    Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein. Du fängst mit einer Privatbilanz an und stellst eine mittelfristige Finanzplanung auf. Alles weitere ergibt sich daraus.


    Ohne Zahlen läßt sich schlecht raten.

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Tja, die einzige Kammer, die für irgendwas zuständig wäre, bin wohl ich selbst.


    Um konkreter zu werden…. Mir ist natürlich durchaus bewusst, das nur mit Risiko behaftetes entsprechende Rendite erzielt werden können, da die Jahre fehlen um langfristig noch aufzubauen. Eventuell gibt es Tips von eurer Seite, wo es sich einmal lohnt hinzuschauen. Entscheiden und abwägen ob ins Risiko zu gehen eine Möglichkeit wäre, kann natürlich nur ich.


    Aber Anregungen wären super🙏🏻🤗

  • Hallo.


    Was ergibt denn die nüchterne Bestandsaufnahme?


    So nach dem Schema:

    Was ist an Ansprüchen bereits da? Was kann da optimiert werden? Gibt es ggf. irgendwelche Zuschüsse aus öffentlichen Kassen? Ändert das Verschieben des Ruhestands etwas? ...

  • Sparen ist grundsätzlich nicht verwerflich.


    Du solltest das aber ganzheitlich sehen. Welches Vermögen ist bereits da, wie ist es allokiert, welche Cashflows sind zu erwarten usw. Darüber hinaus müsstest Du Dir halt bezüglich der möglichen Anlage Gedanken machen, welche Risiken und wieviel davon Du ertragen kannst/willst.


    Ich würde einmal ein vernünftiges Konzept erstellen und nicht singuläre Entscheidungen treffen, das ist meist nicht gut.


    Es gibt ja nicht nur Aktien und es ist auch nicht verboten Anlageklassen so zu mischen, dass ein Portfolio nach eigenen Wünschen entsteht. Meist ist es keine Frage von entwender oder, sondern von in welchem Verhältnis. Eine gewisse Aktienquote ist sicher in jedem Alter nicht ganz unsinnig. Daneben gibt es aber auch noch Geldmarkt, Staats- und Unternehmensanleihen unterschiedlicher Duration und Sicherheit und Bankeinlagen. Für manche auch noch Gold. Immobilien sind eher raus, denke ich bei den Schilderungen.


    Also wie ist das Vermögen bisher allokiert. Welche Alterseinkünfte sind bereist sicher (GRV?). Lebensversicherungen, Rentenversicherungen...


    Ich bin mir sicher, auch für Dich gibt es mehr als eine Lösung.

  • Nüchterne Bestandsaufnahme:

    Rente. Ja, aber gering. Dazu zwei private Versicherungen.


    Geschätzte Lücke ca 700 Euro.(Komfort 1000)

    Es bestehen zwei besparte ETFs allerding im unteren 5-stelligen Bereich.


    Mein momentan angedachtes Konzept:

    Da volatiles Einkommen, so viel wie möglich in den nächsten Jahren in die ETFs zu packen (MSCI World, aber mit Rücksicht auf Einbrüche mit Vorsicht ), aber eventuell ( und da bin ich mir nicht sicher im welchem Umfang) auch etwas „zu riskieren“.

    Nun … so wie ich den Kommer verstehe, ist es gerade das langfristige, welches unterm Strich eine komfortable Entwicklung ermöglicht. Da die Jahre für eine laaaangfristige Entwicklung der Performance nicht mehr da sind, suche ich also etwas von dem ich noch nicht weiß, und welches eventuell eine Möglichkeit wäre, den Zeitfaktor etwas aufzufangen. Mir ist absolut klar… es gibt kein Patentrezept, keine Sicherheit usw. .. Aber ev. Möglichkeiten von denen ich nicht weiß…


    Ich hoffe, ich konnte meine Intention etwas besser beschreiben.

  • Vielen Dank für eure Antworten.

    Tja, die einzige Kammer, die für irgendwas zuständig wäre, bin wohl ich selbst.


    Um konkreter zu werden….

    ... müßte man Zahlen haben. Deine Zahlen.


    Irgendwie wolkig herumzudiskutieren bringt Dich nicht weiter.

  • Rente. Ja, aber gering. Dazu zwei private Versicherungen.

    Rente oder Einmalzahlung? Oder Wahlmöglichkeit? Höhe der Summen und der Renten? Macht es Sinn eine Einmalzahlung zu wählen um da mehr rauszuholen in Sachen Zusatzrente?



    Geschätzte Lücke ca 700 Euro.(Komfort 1000)

    Zusätzlich zu den Versicherungen?


    Weiviel kannst Du weglegen? Bis wann soll gearbeitet werden?


    Für 700€ mtl. braucht es mindestens 270.000€, besser mehr. Das wäre noch ein Weg...


    Ein Investment in den MSCI World stand in den letzten 35 Jahren für maximal knapp 14 Jahre unter Wasser! Ein 60/40 Portfolio für ca. 5. Die Mischung machts.


    Volatiles Einkommen bist Du gewohnt, also könntest Du (die GRV ist ja konstant) die eigene Zusatzrente volatil gestalten. Bei guten Märkten mehr, bei schlechten weniger. Auf konstant 700 zu kommen wird sportlich.


    Was so möglich ist zeigt Prof. Weber für ein 60/40 Portfolio hier: Entspartool auf Basis 60/40 plus sichere Liquidität


    Entsparmethoden werden hier erklärt: Entsparen im Alter zum Download


    Da kann man schonmal ein Gespür entwicklen, was man braucht und was möglich ist.


    Es braucht schon ein wenig mehr Input um da Antworten zu liefern.

  • Art und Umfang der Versicherungen, sonstiges Vermögen, mögliche Sparrate bis zur Rente, wie lange noch arbeiten usw.

    Ok, hier einmal grob die Info:

    als da wären

    - 2 aktienbasierte Versicherungen, fällig in 4 Jahren

    - Arbeiten solange es geht, heißt Kunden die Leistung abfragen.

    - mögliche Sparrate ist die Frage …. zwei ETFs werden bespart , so das für Versicherungen und ETFs mit 800 im Monat zu Buche schlagen. Die weitere mögliche Sparrate hängt von dem ab, was reinkommt und das ist leider schwer einzuschätzen. Das ist die Crux….

    Kannst du damit etwas anfangen?

  • Ok, hier einmal grob die Info:


    - 2 aktienbasierte Versicherungen, fällig in 4 Jahren

    - Arbeiten solange es geht, heißt Kunden die Leistung abfragen.

    - mögliche Sparrate ist die Frage …. zwei ETFs werden bespart

    Kannst du damit etwas anfangen?

    Natürlich nicht. Das fehlen ja sämtliche Zahlen.


    Was sagte neulich noch der Urologe zum Patienten, der die Unterhose nicht ablegen wollte?


    "Durch die Hose keine Diagnose."


    Wohlgemerkt: Ist Deine Sache. Aber Du kannst von keinem Fremden eine sinnvolle Einschätzung Deiner Situation erwarten, solange er Deine Zahlen nicht kennt.




  • Ich würde erstmal die Versicherungen durchleuchten. Oft sparen sich die Menschen damit arm. Die Kosten sind sicher die Rendite nicht.

    Du möchtest dir auch nicht eingestehen das diese Ansparvehikel nicht das Versprechen was du dir erwartet hattest. Hab schon oft erlebt das einfach immer stumpf weiter einbezahlt wird obwohl die Verträge echt Mist sind. Lock in macht eine kritische Auseinandersetzung mit Policenbesitzern sehr schwer.


    Wie sieht’s mit freiwilligen Beiträgen zur DRV aus? Ist da vielleicht noch etwas möglich?

  • "Durch die Hose keine Diagnose."


    Da gebe ich euch absolut recht. Habe wohl die Diskussion zur falschen Zeit angestoßen, da ich im Urlaub bin und die Unterlagen wohlbehütet zuhause weilen…



    Macht also keinen rechten Sinn.

    Ich danke euch für eure Antworten. „Die Hosen runter“ kann also erst passieren, wenn ich wieder Zugriff auf Infos habe…

    🙏🏻😎

  • Kannst du damit etwas anfangen?

    Nö,

    aber Factfulness hat Dir ja schon mal die Summe genannt, die Du zum Start Deiner Entnahmephase investiert haben solltest um einigerermaßen sicher daraus 700€ pro Monat erzielen zu können (gemäß der '4%-Entnahmeregel').

    Kannst Du damit etwas anfangen und erachtest diese Zahl als realistisch für Dich bis zu Deinem Ruhestandsbeginn erreichbar?


    Und ja, ein Risiko bei jeder Geldanlage ist vorhanden.

    Nur solltest Du Dir zunächst mal Gedanken darüber machen, ob und wie Du Deine Rentenlücke schließen kannst. Und dann welches Risiko Du dafür eingehen kannst/willst.

    Den wesentlichen Faktor das Risiko einer Geldanlage zu minimieren hast Du leider schon sträflich vernachlässigt: Zeit