Immobilien Kredit trotz geringer Bonnität

  • Guten Abend,


    ich habe da mal eine Frage, kann man auch einen Immobilien Kredit bewilligt bekommen, trotz geringer Bonnität wie z.b negativem Schufa Eintrag oder ähnliches?


    Sollte man bei kompliziertere Sachen lieber einen Finanz bzw Kreditvermittler einsetzen?


    Reine Neugierfrage - bitte spart euch die Kommentare wie :,,lass eS bleiben oder dergleichen'', da ich wirklich nur wissen will, in wie weit Banken tatsächlich Kredite bewilligen.


    Liebe Grüße

  • Hallo.


    Die Frage ist recht allgemein gehalten.

    Wie ist der Score denn konkret?


    Banken prüfen recht automatisiert, haben aber unterschiedliche Schmerzgrenzen.


    Das Gespräch mit InterHyp oder einem Mtbewerber würde ich schon suchen, die sollten das konkret bewerten können.

  • Kann man auch einen Immobilienkredit bewilligt bekommen, trotz geringer Bonität wie z.b negativem Schufaeintrag oder ähnliches?Reine Neugierfrage - bitte spart euch die Kommentare wie: ,,Lass es bleiben oder dergleichen'', da ich wirklich nur wissen will, inwieweit Banken tatsächlich Kredite bewilligen.

    Ich schreib Dir mal eine Antwort, die Du nicht lesen magst:


    Wenn Du wissen willst, ob Dir eine Bank Kredit gibt, mußt Du das die Bank fragen und kein Internetforum. Was hilft es Dir, wenn Dir hier einer nach dem Mund redet, die Bank hinterher aber Dein Kreditgesuch ablehnt?

  • Ich schreib Dir mal eine Antwort, die Du nicht lesen magst:


    Wenn Du wissen willst, ob Dir eine Bank Kredit gibt, mußt Du das die Bank fragen und kein Internetforum. Was hilft es Dir, wenn Dir hier einer nach dem Mund redet, die Bank hinterher aber Dein Kreditgesuch ablehnt?

    meine Frage ist, ob es prinzipiell möglich ist, oder ob ich mir das weitere Vorgehen sparen kann - da nicht möglich.


    Daher auch die Frage, ob das hinzuziehen eines Kreditvermittlers nicht sinnvoll wäre und ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

  • Geh zu einem der großen Kreditvermittler (Interhyp, Dr. Klein etc…)., die haben da Erfahrungswerte. Auch, welche Bankbei welcher Ausgangslage am passendsten ist.


    Wer klar zu wenig verdient und eine katastrophal negative Schufa hat, wird wohl bei keiner Bank einen Kredit bekommen. Aber es gibt Grenzfälle, und wo Banken die Grenze ziehen kann unterschiedlich sein. Manche machen zum Beispiel eine komplett automatisierte Prüfung nach Schema F, da fliegt man raus, sobald die eigene Konstellation kein „Standard“ ist. Andere sind da flexibler, bieten aber ggf. nicht die besten Konditionen.

  • Möglich ist viel... ich hab damals meine erste VISA Kreditkarte mit 10 000 Euro Verfügungsrahmen erhalten bei 0 Einkommen. Bei meiner Mutter mit gutem Einkommen war es auf 1000 Euro gedeckelt und ein Bekannter dem ich per Kunden werben Kunden anwerben wollte, wurde die Kreditkarte gar nicht erst bewilligt.


    Unterschiede... ich hab einen makellosen Schufa Score, die Mutter nicht und der Bekannte einerseits vorbestraft und vermutlich auch so einige negative Schufa Einträge.

  • Heute ist das wohl generell schwierig. Wie hier schon gesagt wurde, laufen oft standardisierte Bewertungsmuster ab und es wird weniger individuell hingeschaut. Wie auch schon gesagt haben die großen Vermittler vielleicht Infos, welche Bank es wie macht. Aber generell ist die Standardbewertung schon eine Hürde. Früher war das anders, da konnte man noch persönliche Gespräche führen und die Vorgaben waren nicht so eng.


    Wir kennen deine genauen Zahlen ja nicht, aber vielleicht wäre es eine Möglichkeit einen Bürgen hinzuzunehmen. Dann nimmt den die Bank als zweiten Kreditnehmer. Aber den muss man auch erst finden. Vielleicht in der Familie? Die kennen dich und prüfen vielleicht nicht nur nach Standardverfahren.

  • Vielleicht wäre es eine Möglichkeit einen Bürgen hinzuzunehmen. Dann nimmt den die Bank als zweiten Kreditnehmer. Aber den muss man auch erst finden. Vielleicht in der Familie? Die kennen dich und prüfen vielleicht nicht nur nach Standardverfahren.

    Ich würde für keinen Menschen auf dieser Welt bürgen, noch nicht einmal für meinen Herzensmenschen.


    Warum nicht?


    Der Bürge trägt das komplette Kreditrisiko, bekommt dafür aber nichts. Die Bank kalkuliert einen Kredit so, daß sie den "Einkaufspreis" des Geldes nimmt und darauf eine Marge aufschlägt, die unter anderem eine Risikoprämie enthält. Über einen solventen Bürgen freut sie sich, denn der nimmt ihr das Ausfallrisiko ab (oder zumindest einen Großteil desselben). Ihre Marge behält sie trotzdem. Eine Bürgschaft ist also für den Bürgen ein unfaires Geschäft.


    Stünde der Kreditaspirant mir so nahe, daß man sich vorstellen könnte, daß ich für ihn bürge, dann würde ich ihm eher selbst den Kredit geben. Andererseits: Bei Geld hört die Freundschaft auf (und die Familie möglicherweise auch).

  • Als ich nach Kredit schaute, war ich auch bei meiner Hausbank, der Sparkasse.

    Dort war SCHUFA überhaupt kein Thema, da ich mein Konto bei denen hatte und bei der Sparkasse selbst nie Probleme gemacht habe, wollte sie mir einen Kredit geben, ohne nach der SCHUFA zu schauen. Es wäre ihr egal, da ich bei Ihnen nur positive werte in ihrem System habe.


    (Es war eine Aussage, ob es wirklich so gekommen wäre, weiß man nicht, ich selbst habe auch keinen negativen SCHUFA Eintrag, und mein Kredit bei einer anderen Bank gemacht.

    Aber so war die Aussage der Kredit Verantwortlichen dieser Sparkasse.

    Wenn das so stimmt, dann wäre deine Frage mit Jahr zu beantworten)

  • meine Frage ist, ob es prinzipiell möglich ist, oder ob ich mir das weitere Vorgehen sparen kann - da nicht möglich.


    Daher auch die Frage, ob das hinzuziehen eines Kreditvermittlers nicht sinnvoll wäre und ob jemand ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

    Guten Morgen!


    Die Frage, die ich mir stelle: woher kommt die Bonität, auf die Du hier nicht näher eingehst. Hast Du Dir mal den (1x pro Jahr) kostenfreien Datensatz von der Schufa kommen lassen? Sind hier ggf. noch Alteinträge enthalten, die die Schufa nur „vergessen“ hat zu löschen und die Deine Bonität künstlich verschlechtern?


    Oder ist Dein Konsumverhalten der Schlüssel? Dann solltest Du womöglich zunächst das überprüfen und daran arbeiten, bevor Du über eine derart langfristige Investion nachdenkst.


    Wäre die Frage nicht auch, ob Du Dir in Anbetracht dieser Ausgangslage die Kaufneben- und -folgekosten eines Immobilienerwerbs (Unterhaltung, Instandsetzung usw.) überhaupt leisten könntest?


    Mein verstorbener Vater sagte mal „man kann auch im eigenen Haus verhungern“… und ich finde, da ist etwas Wahres dran.


    Abgesehen davon kann ich mich den Vorrednern nur anschließen. Wenn Du partout ein Haus haben möchtest, rede mit der Interhyp, Dr. Klein, und / oder ortsansässigen Banken….


    Good luck!

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • User123

    Habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen (wurde Dein bzw. das Thema nicht schon mal an anderer Stelle durchgekaut "Haus kaufen" oder so ähnlich ?)



    Vorab: Seit Einführung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie (EU-WIKR) im März 2016 - samt diverser Nachbesserungen daran wie der Immobiliar-Kreditwürdigkeitsleitlinienprüfungs-Verordnung (ImmoKWPLV) in 2018 - hat sich die Vergabe von Immobilienkrediten (deutlich) verkompliziert und erschwert bzw. diese Vergabe wurde deutlich stringenter geregelt. Der bürokratische Aufwand (Nachweise, Belege) hat sich aufgrund dieser Regulatorik ebenfalls deutlich (bis drastisch) erhöht. Dies gilt selbst bzw. sogar bei idealen-optimalen Voraussetzungen des Darlehensnehmers (beste Bonität, hohes Vermögen usw. sprich die Immobilie(n) könnten auch aus der Liquidität heraus ganz ohne Kredit bezahlt werden). Erst recht gilt dies für "Otto Normalverbraucher" (Stichworte: Kreditwürdigkeitsprüfung, Nachweis der Kapitaldienstfähigkeit über die gesamte Darlehenslaufzeit (ggf. auch im Ruhestand), Haushaltsrechnung, fiktiver kalkulatorischer Zins bezüglich der Rechtschuld (Anschlußfinanzierung) usw. Bei sog. "Schwellenhaushalten" (eher knappes Budget) bezüglich Wohneigentum wird ganz besonders genau hingeschaut und geprüft. Erst recht nach dem letzten Inflationsschub (!) - die meisten Banken arbeiten seitdem mit höheren Haushaltspauschalen. Ebenso spielt inzwischen (Stichwort: Energie-Gebäude-Gesetz) die Energieeffizienzklasse der Immobilie (samt perspektivisch diesbezüglich anstehende Kosten) eine Rolle.

    ich habe da mal eine Frage, kann man auch einen Immobilien Kredit bewilligt bekommen, trotz geringer Bonnität wie z.b negativem Schufa Eintrag oder ähnliches?

    Der Schufa-Score (ohnehin eine Art Black-Box für den Verbraucher) ist für Banken beim Thema der Immobilienfinanzierung nur ein Kriterium von diversen. Die Gewichtung ist von Bank zu Bank unterschiedlich. Bei einem wirklich schlechten Score wird ein Immobiliendarlehen aber in aller Regel nicht ausgereicht.


    In dem Kontext: Nach höchstrichterlicher Rechtsprechung (EuGH) darf der Schufa-Score nicht (mehr) das alleinige Kriterium bei Kreditvergaben sein (wenn eine Bank aber nicht will, wird sie immer einen Grund finden ein Darlehen abzulehnen - will die Bank das Darlehen gerne oder unbedingt ausreichen, wird die Bank eher eine Möglichkeit finden so an den diversen Stellschrauben zu drehen, bis es paßt (sprich der EU-Reluatorik Genüge getan ist)).

    Sollte man bei kompliziertere Sachen lieber einen Finanz bzw Kreditvermittler einsetzen?

    Nicht nur bei "komplizierten Sachen" empfiehlt sich - neben der oder den Hausbanken - immer parallel der Weg über die bundesweit tätigen Kreditvermittler (wie Dr. Klein, Interhyp, Hüttig & Rompf usw.). Diese haben einen guten Überblick über so gut wie alle in dem Bereich (Immobilienfinanzierung) tätigen (Hunderte) von Banken, über die Konditionen und wissen auch, welche Bank für welchen Fall passen könnte (Eigennutzer, Kapitalanleger, Selbständige, Angestellte, Beamte, Ältere/Senioren usw.).


    Die allermeisten Banken prüfen das Ganze inzwischen anhand sehr standardisierter Verfahren (wenn man in das 0815-Raster paßt ist das verkraftbar - wer außerhalb des Rasters liegt, kann dann schnell Probleme bekommen). Die Bereitschaft der Banken zu dem Eingehen auf die Besonderheiten des individuellen Einzelfalls ist im Vergleich - aufgrund der regulatorischen Vorgaben (EU-WIKR) - zu früher nahe null (zumal die BaFin die Banken zwar nur stichprobenartig dann aber sehr streng prüft). Eine gewisse Chance (kleiner Spielraum) besteht, wenn das Kreditvolumen für die Bank interessant ist (die Höhe korrespondiert manchmal mit der Bereitschaft zu einer (Rest)Flexibilität). Im Bereich der durchschnittlichen Darlehenshöhen (um die 300.000 € herum) spielt das Thema aber keine Rolle.



    Vielleicht solltest Du Dich zumindest mal ein klein wenig in das Thema (Immobilienfinanzierung) einlesen ? Immerhin geht es dabei - für den Durchschnittsbürger jedenfalls - um relativ große Beträge. Eine gewisse "fachliche Augenhöhe" ist nicht nur hilfreich bei der eigenen finanziellen Aufstellung sondern auch bei Kreditgesprächen und generell gegenüber den Banken sowie auch gegenüber den Kreditvermittlern.


    Last but not least: Auch die bundesweit tätigen Kreditvermittler sind keine wirklich objektiven "Berater" (im Sinn "Best Advice for the Client"; beispielsweise zum Thema, ob in dem Einzelfall Wohneigentum überhaupt sinnvoll ist) - sondern letztlich verdienen diese nur Geld, wenn sie der Bank eine Möglichkeit zur Darlehensvergabe "bratfertig" aufbereitet anliefern. Die Branche versteht sich daher als "Ermöglicher" im Rahmen der EU-WIKR. Kein Problem - man sollte das nur mit "auf dem Schirm" haben.



    Dir weiter gute Gedanken und danach (!) ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • User123 du wirst es erst wissen, wenn du bei mehreren Banken oder einem Kreditvermittler (hier haben wir auch unsere speziellen Erfahrungen gemacht) mit deinen konkreten Zahlen und Eckdaten angefragt hast. Alles andere ist Kaffeesatzleserei, da eine Vergabe von vielen Punkten abhängt. Du solltest bei den Anfragen darauf hinwirken, dass sie bei der Schufa nicht registriert werden.

  • Ich würde für keinen Menschen auf dieser Welt bürgen, noch nicht einmal für meinen Herzensmenschen.


    Warum nicht?


    Der Bürge trägt das komplette Kreditrisiko, bekommt dafür aber nichts.

    Das ist schon klar. Der Bürge übernimmt die volle Verpflichtung. Ich habe nur eine Möglichkeit aufgezeigt, die in meinem Umfeld auch schon mal funktioniert hat. In dem Fall hat eine Mutter für ihr Kind gebürgt. Mütter machen so was „verrücktes“.

  • Wie ein damals sehr bekannter - um nicht zu sagen berühmter - Rechtswissenschaftler, der als Prof. an der Uni die Einführungsvorlesung im BGB hielt, formulierte:


    "Ihr Studium, sehr verehrte Damen, meine Herren, hat sich schon gelohnt und ausgezahlt, wenn Sie daraus nur eine einzige Erkenntnis mitnehmen: Niemals Bürge sein !"


    Entsprechend dezidiert kritisch hatte er sich dann später beispielsweise mit dem § 765 BGB auseinandergesetzt.


    Oder wie der Volksmund einfacher sagt: "Den Bürgen sollst Du würgen" bzw. "Den Bürgen darf man immer würgen".



    By the way: Wie man die ganzen Bürgschaften im Rahmen der Eurokrise und Euro-"Rettung" vor diesem Hintergrund bewertet, muß jede(r) für sich selbst beurteilen.

  • Ja, ja, das ist die wirtschaftliche/juristische Seite. Und da spricht alles dagegen. Aber es gibt auch die menschliche. Wer bürgt ist vielleicht unter diesen Aspekten doof, aber hat vielleicht ein ziemlich großes Herz. Steht jemandem nahe, will ihn unterstützen. Und das IST gefährlich.


    Na ja und wenn da steht „Eltern haften für ihre Kinder“, dann sollte man sich besser überlegen sie in die Welt zu setzen? Sie stellen eine Menge Unsinn an.

  • Ja, ja, das ist die wirtschaftliche/juristische Seite.

    Die bei Themen rund um "Geld und Finanzen" aber nicht ganz unwesentlich ist.

    Und da spricht alles dagegen.

    Was auch meinen Erfahrungen und daher meiner Ansicht entspricht.

    Aber es gibt auch die menschliche. Wer bürgt ist vielleicht unter diesen Aspekten doof, aber hat vielleicht ein ziemlich großes Herz. Steht jemandem nahe, will ihn unterstützen.

    Keine Frage. Da empfehle ich aber (statt Bürgschaften) gleich Schenkungen. Praktiziere ich seit Jahrzehnten, da ehrlicher, offener, transparenter und auch im Verlauf viel angenehmer, konfliktärmer und somit friedlicher.


    Jüngstes Beispiel: Ein gute Bekannte sah das vor einigen Jahren anders - nun ist sie nicht nur ihr Geld los sondern auch die frühere Freundin bzw. Freundschaft mit dieser ... Ärger gab es zuvor noch dazu.

    Na ja und wenn da steht „Eltern haften für ihre Kinder“, dann sollte man sich besser überlegen sie in die Welt zu setzen? Sie stellen eine Menge Unsinn an.

    Das sehe ich anders.


    Zudem ist der (Baustellen)Satz "Eltern haften für ihre Kinder" in dieser Einfachheit (um nicht zu sagen Plattheit) juristisch jedenfalls nicht haltbar.

  • Hallo User123

    Ich habe vor 50 Jahren angefangen ohne Eigenkapital Immoblien zu kaufen.

    Auch ohne Eigenkapital hat das funktioniert, wenn man bestimmte Regel eingehalten hat.

    Zunächst mit ganz kleiner Immobilie beginnen,

    am besten gebrauche 1-Zimmer-Wohnung zum Vermieten,

    dann ist schon mal die MIETE eine Sicherheit für die Bank.

    Die kann man abtreten.

    Weiterhin sollte natürlich selbst ein regelmäßiges Einkommen vorhanden sein, am besten als Angestellter, nicht als Selbständiger.

    Und die Schufa sollte nicht gerade voll sein mit Negativeinträgenl

    Aber auch bei der Schufa gibt es viele unterschiedlichen Stufen und Gründe.

    Antwort aus Sutttgart:

    Es ist möglich auch ohne Eigentkapital eine Immobilie zu finanzieren,

    es kommt jedoch wie so oft, auf den Einzelfall an und auf viele "Kleinigkeiten" die oft den Ausschlag geben.

    Probieren geht über Studieren.

    Am besten VORHER den Banker fragen, WAS er, der Banker , für finanzierbar hält.

    Und dann nach einem geeigneten Objekt suchen.

    Gruss McProfit,

    (nach 50 Jahren nach und nach zum Immobiloiengroßbesitzer geworden.)

  • Hoch und wertgeschätzter McProfit,


    ich vermute (befürchte), daß es hier in dem "Fall" nicht um "Immobilie(n) zur Kapitalanlage" (Vermietung) geht sondern um eine eigengenutzte Immobilie (bevorzugt Eigenheim) wahrscheinlich. Das sind zwei verschiedene "Sportarten" - auch was die Finanzierung betrifft.


    Dazu kommt erschwerend, daß sich die Welt der Immobilienfinanzierung signifikant geändert hat - und man unterscheiden muß zwischen einer Welt vor Einführung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie sprich EU-WIKR implementiert in Deutschland im März 2016 (samt diverser Nachbesserungen wie der ImmoKWLPV implementiert 2018) und in eine Welt danach sprich ab 2016 ff. Die Spielregeln haben sich damit signifikant geändert (siehe schon Nr. 10 Abs. 2).


    Dazu kommt - last but not least - daß eine jahrelange (2009 bis 2022) ultra-expansive Geldpolitik der EZB die Immobilienpreise (mit)ursächlich massiv mit nach oben getrieben hat. Diese hohen Preise (trotz jüngster Preiskorrektur) treffen nunmehr (im Vergleich zur Niedrigzinsphase - mit oft einer Null vor dem Komma beim Zinssatz für Immobilienkredite) auf ein (immer noch) deutlich höheres Zinsniveau (statt einer Null ist meist zumindest eine Drei vor dem Komma). Was in der Melange der Faktoren und bei den typischen Darlehenssummen die Immobilienfinanzierung (jedenfalls für Eigennutzer und "Otto Normalverbraucher") erheblich erschwert.


    Hinzu kommen Faktoren wie (die im Rahmen der Kreditwürdigkeitsprüfung und der Kapitaldienstfähigkeit) veränderte "Haushaltsrechnungen" der Banken aufgrund der jüngsten Rekord-Inflation mit höheren Pauschalen pro Kopf sowie die Einbeziehung weitere Kriterien (Energieeffizienzklasse der Immobilie sowie perspektivisch erforderliche Maßnahmen zur Verbesserung derselben). Was die Messlatte für Otto Normalverbraucher weiter erhöht (siehe ebenfalls schon Nr. 10).


    Um nur ein Beispiel in dem Kontext zu nennen:

    Es ist möglich auch ohne Eigentkapital eine Immobilie zu finanzieren

    "Möglich" ist das immer noch - aber deutlich schwerer als früher und nur nach sehr umfangreicher, restriktiver Prüfung seitens der Bank. Für Kapitalanleger noch halbwegs machbar (jedenfalls, wenn alle sonstigen Rahmenbedingungen passen) - für Eigennutzer nur noch ganz schwer umsetzbar sprich nur noch unter ganz besonderen Voraussetzungen (sehr hohes und möglichst sicheres Einkommen).


    Selbst dann arbeiten diverse bis viele Banken mit sehr hohen Hürden (beispielsweise wird bei der Kreditwürdigkeitsprüfung und der Kapitaldienstfähigkeit pauschal ein sehr hoher Satz von 35% oder 40% des Haushaltseinkommens bei der Haushaltsrechnung angesetzt, auch wenn dies im Einzelfall ggf. viel zu hoch bzw. in praxi tatsächlich viel niedriger ist). So kann selbst bei einem relativ hohen Einkommen (einige Hunderttausend € per annum) die Kapitaldienstfähigkeit nicht mehr gegeben sein, wenn ganz ohne Eigenkapital (EK) finanziert werden soll.


    Zudem fragen sich nicht ganz wenige Banker/Banken, warum jemand kein EK hat, obwohl doch über Jahre hinweg recht ordentlich bis gut verdient wurde ... ? Die Frage scheint mir nicht ganz unberechtigt bzw. nicht abwegig. Hilfreich kann dann der Nachweis anderweitig aufgebauten Vermögens sein (Beispiel: Aktien-Depot).


    Wobei sich dann natürlich auch die Frage stellt (als Eigennutzer sind Schuldzinsen steuerlich nicht absetzbar), warum dann dieses EK nicht in die Immobilien-Finanzierung eingebracht werden soll ? Bei Zinssätzen für Immobilien-Darlehen mit einer Drei (oder mehr - bei höherem Beleihungsauslauf (Finanzierung ohne EK) ist in aller Regel der Zinssatz höher) vor dem Komma muß man ein "Mehr" mit anderweitigen Anlagen (Beispiel: Portfolio aus Aktien und Renten) - noch dazu nach Steuer - erstmal dauerhaft erzielen.

  • Auch wenn im Eingangspost steht man solle sich Posts wie "lass es bleiben" schenken würde ich es doch in einer Art und weise wieder aufgreifen.


    Wenn wir zusätzlich das andere hier schon erwähnte Thema des/der TE hinzuziehen, bei dem es die Überlegungen gibt ein Haus stark auf Kante genäht mit mini Tilgung zu kaufen, hinzuziehen, stellt sich mir auch die Frage warum der Schufascore schlecht ist. Wenn das z.B. Konsumschulden sind, die den Score gedrückt haben, wird das ganze für mich noch abenteuerlicher.


    Und hier ist ein "Lass es bleiben" weder böse gemeint noch missgunst, sondern Schutz des/der TE, denn auf einem 6-stelligen Immobilienkredit für ein selbst bewohntes Objekt zu sitzen, den man nich bedienen kann ist ist kein Spaß.

    Denn wenn das schief geht und der Schufascore eh schon schlecht ist, wird er durch einen geplatzen Immokredit mit Zwangsversteigerung (worst Case) nicht wirklich besser. Da wird dann ggf. auch gleich das zwangsweise Mietwohnung suchen auch noch mal auf ein neues Level gehoben.