Hallo zusammen,
ich stecke aktuell in einer "blöden" Situation und komme selbst nicht so richtig weiter. Durch meine ganzen Gedanken bin ich in eine Art Freeze-Status gefallen uns komme der Lösung nicht näher.
Mein Mann und ich haben 2022 ein Haus gekauft. Wie das Leben so spielt, haben wir uns nun getrennt, leben beide noch im Haus, was natürlich auch nicht optimal ist und schauen nun, was wir mit dem Haus machen.
Prinzipiell könnten wir beide uns vorstellen es zu behalten. Unser Bankberater hat durch einen ersten Blick gesagt, dass es wahrscheinlich auch jeder von uns könnte.
Mein Mann hat mir den Vortritt gegeben, weil die Bank die Schuldhaftentlassung nicht für beide prüft, sondern nur für einen.
Sie Zusage der Bank zur Übernahme der Finanzierung habe ich bekommen.
Wenn ich wollte, müsste das nur noch per Notar etc festgemacht werden.
Nun zu meinem Problem bzw den Eckdaten:
Ich habe plötzlich irgendwie Bauchschmerzen das Haus zu übernehmen.
Die Rate für das Haus beträgt 1737 Euro. Aufgeteilt in einen Kredit von 200k über 10 Jahren und einen Kredit (200k) der mit einem Bausparer verbunden ist.
Die Finanzierung läuft bis 2052. Sondertilgung möglich. 44k müssen 2052 noch als Schlussrate bezahlt werden.
Bisher hatten wir es so gemacht, dass wir 2200 Euro aufs Hauskonto überwiesen haben. Damit war dann auch Strom, Gas, Bei fürs Haus, Hausnebenkosten etc gedeckt und sogar noch etwas übrig.
Mein Mann und ich haben uns auf eine Summe für die Auszahlung des jeweils anderen geeinigt.
Für einen Teil der Auszahlung müsste ich einen Privatkredit aufnehmen. Der wäre bei ca. 360 Euro pro Monat über 84 Monate.
Haus+Mann auszahlen läge also bei ca. 2560 Euro.
Netto verdiene ich im Monat als Fixgehalt 4636 Euro. Prinzipiell gibt es über das Jahr verteilt noch eine Provision von 27k brutto. Davon 15% in jedem Quartal und 40% am Jahresende. Problem ist, dass die Ziele so hoch sind, dass ich damit nicht mal annähernd sicher rechnen kann. Im besten Fall nur mit einem kleinen Teil. Darum lasse ich das als nice to have Mal außen vor.
Ich habe einen Firmenwagen. Da entstehen mir monatlich keine Kosten.
Da wir eine sehr großzügige Spesenregelung haben, reduzieren sich meine monatlichen Ausgaben für Lebensmittel auch etwas. Nur falls sich gleich einer wundert, warum meine restlichen Kosten vielleicht so niedrig sind.
Meine restlichen Fixkosten betragen ca. 650 Euro im Monat. Das ist quasi das, was ich gehalten MUSS. Also Handy, Internet, Netflix, Lebensmittel und 100 Euro Rate für die Küche. Die Finanzierung läuft noch 1.5 Jahre. War nur ein kleiner Teil der Küche.
Mir bleiben also so 1450 Euro im Monat übrig nach Abzug der Fixkosten.
Natürlich kommen dazu auch noch variablere Kosten, wie Essen gehen, Friseur (gehe ich maximal 2 mal im Jahr), Hobby (maximal 100 Euro im Monat). Dafür fallen wahrscheinlich bis zu 250 Euro pro Monat an.
Somit würden ca. 1200 Euro pro Monat übrig bleiben.
Ich bespare ETFs und möchte da im Monat weiter mindestens 300 Euro investieren.
Rücklagen fürs Haus muss ich natürlich auch bilden. Vor allem, weil irgendwann die Heizung ja neu muss.
Die Gasheizung ist aus 2020, das Haus ist vollständig renoviert und hat eine Energieeffizienz, die bei B bis C eingeordnet ist. Das Dach scheint in Ordnung zu sein.
Haustür hatten wir ausgetauscht. Fenster plus neue Hebe-Schiebetür zur Terrasse mit 3fach-Verglasung bei Einzug erneuert.
Ich wüsste jetzt nicht, was gemacht werden muss. Außer es geht natürlich was kaputt.
Ich bin (leider) ein Mensch, der viel Planung und Sicherheit braucht. Und irgendwie macht mir die lange und hohe finanzielle Verpflichtung Bauchweh.
In den letzten Jahren konnte ich das erste Mal in meinem Leben finanziell sehr unbeschwert leben. Urlaub für 2000 Euro pP. Kein Problem. Schuhe für 600 Euro. Warum nicht.
Vielleicht fällt es mir deshalb jetzt schwer, dass ich mit "nur* etwas mehr als 1000 Euro monatlich auskommen muss bzw das übrig habe.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich durch die Trennung eine Depression entwickelt habe. Ich komme damit zwar ganz gut durch den Alltag, weil ich von Kindheit an gewöhnt bin zu funktionieren. Aber durch diese Depression kriege ich Panikattacken, wenn ich an einen Auszug denke.
Ich habe auch in Mietwohnungen so schlechte Erfahrungen gemacht. Komplette Wohnung nicht gedämmt und verschimmelt, jedes Mal wirklich schlimme, laute, aggressive Nachbarn. Ätzende Vermieter.
Wenn ich dran denke, auszuziehen und wieder in einer Mietwohnung zu leben, kriege ich wirklich Beklemmungen. Wenn ich nach Wohnungen schaue, dann krieg ich Herzrasen.
Ich weiß, dass diese Ängste prinzipiell eigentlich übertrieben sind, aber sie machen mich zum Teil handlungsunfähig. Ich bin schon in Therapie, aber da kommen wir nur langsam voran.
Andererseits denke ich mir, dass ich mir mit dem Haus ganz schön was ans Bein binde und habe Angst, dass ich es finanziell nicht schaffe. Man weiß ja auch nicht, wie die Zinsen in 8 Jahren sein werden, wenn der Kredit ausläuft.
Deshalb drehe ich mich im Kreis.
Vielleicht habt ihr ein paar Ideen oder Anmerkungen zur Finanzierung und was vielleicht am sinnvollsten wäre. Danke euch.