Geldmarkt-ETF Amundi ehem. Lyxor investiert nicht in Anleihen, Problem?

  • Hi liebes Forum,

    ich halte meinen Sicherheitsbaustein im LYX0WM. Hierzu zwei Fragen:


    Wie man an der WKN erkennt, war dieser mal von Lyxor, offenbar ist Lyxor von Amundi gekauft, welcher einen eher schlechten Ruf zu haben scheint, ist das ein Problem?


    Der ETF scheint wohl in Aktien und nicht in Staatsanleihen zu investieren, ist das ein Problem?


    Ich halte den ETF seit 1,5 Jahren, hatte natürlich bisher keine Probleme damit. Ich nutze ihn als Sicherheitsbaustein, der ggf. über die Jahre noch ausgebaut werden soll. Aktuell liegen darin 30k.

    Sollte ich in einen anderen Geldmarkt-ETF umschichten oder zukünftige Gelder in einen andern GM-ETF stecken?


    Ich meine dieser ETF war auch mal FT-Empfehlung, hatte mich damals gründlich informiert. Vielleicht hat Amundi etwas verändert.


    Gruß

    Fuchs

  • Hallo,


    das ist ein aktiv verwalteter ETF. Hier wird versucht den €STR bei einem ähnlichen Risikoprofil zu schlagen.


    Ich persönlich würde eher zu einem klassischen Geldmarkt-ETF greifen, da das für mich nachvollziehbarer ist. Die angestrebte Mehrrendite brauche ich nicht im risikoärmeren Teil.

  • Moin,


    keine Sorge. Es handelt sich um einen swapper. Er erkauft sich die Rendite in einem Tauschgeschäft.

    Der ETF scheint wohl in Aktien und nicht in Staatsanleihen zu investieren, ist das ein Problem?

    Bitte einmal aufschlauen was ein Trägerportfolio ist.

    Was sind Swap-ETFs und wie funktionieren sie?
    Swap: Alles was du wissen musst, um mit ETFs und Sparplänen langfristig ein Vermögen aufzubauen.
    etf.capital

  • Wurde das denn mal geändert, bei dem ETF? Wie gesagt, beim Kauf war der von Lyxor und auch mal FT-Empfehlung, jedenfalls meine ich das.


    Was könnte mir damit passieren und wie hoch ist das Risiko? Denke, es geht um den Ausfall des Swap-Partners?

  • Es könnte sein, dass es beim Wechsel zu Amundi zu dieser Konstruktion kam.


    Das Thema Ausfall des Swap-Partners hast Du auch beim klassischen Geldmarkt-ETF, da auch hier immer synthetisch abgebildet wird.


    Es wird allerdings versucht durch die Aktienauswahl eine Mehrrendite zu erzielen, welche wohl nicht komplett getauscht wird. Sprich der größte Teil (eine Zahl kenne ich leider nicht) dient als Tauschgeschäft aber ein anderer zweiter Teil bringt eine hoffentlich zusätzlich Rendite. Sollte der zweite Teil nicht gut performen, könnte Deine Rendite natürlich auch unter den €STR fallen.

  • Es wird allerdings versucht durch die Aktienauswahl eine Mehrrendite zu erzielen, welche wohl nicht komplett getauscht wird. Sprich der größte Teil (eine Zahl kenne ich leider nicht) dient als Tauschgeschäft aber ein anderer zweiter Teil bringt eine hoffentlich zusätzlich Rendite.

    Interessant. Hatte ich persönlich gar nicht auf dem Schirm.

    Wobei ich es fragwürdig finde warum sich das Ding dann GeldmarktETF nennen darf.

  • Es wird allerdings versucht durch die Aktienauswahl eine Mehrrendite zu erzielen, welche wohl nicht komplett getauscht wird.

    Was man vielleicht auch merkt, bin ja eigentlich zufrieden. Von der leuchten Zinssenkung merkt man kaum etwas. Kann aber bei anderen Geldmarkt-ETFs genau so sein.

  • Es könnte sein, dass es beim Wechsel zu Amundi zu dieser Konstruktion kam.


    Das Thema Ausfall des Swap-Partners hast Du auch beim klassischen Geldmarkt-ETF, da auch hier immer synthetisch abgebildet wird.


    Es wird allerdings versucht durch die Aktienauswahl eine Mehrrendite zu erzielen, welche wohl nicht komplett getauscht wird. Sprich der größte Teil (eine Zahl kenne ich leider nicht) dient als Tauschgeschäft aber ein anderer zweiter Teil bringt eine hoffentlich zusätzlich Rendite. Sollte der zweite Teil nicht gut performen, könnte Deine Rendite natürlich auch unter den €STR fallen.

    Wessen Rendite fällt, wenn das Trägerporfolio eines swap ETF auf den €STR Index schlechter performt, als der €STR? Doch wohl erst mal die des swap Partners und nicht die des ETF Anteilseigners.

    Oder?

  • Interessant. Hatte ich persönlich gar nicht auf dem Schirm.

    Wobei ich es fragwürdig finde warum sich das Ding dann GeldmarktETF nennen darf.

    Da habe ich meine Aussage nicht sauber gekennzeichnet. Aus den mir bekannten Unterlagen habe ich diese These aufgestellt. :)


    Ich vermute daher, dass es eine solche Komponente gibt. Es würde sonst aus meiner Sicht keinen Sinn ergeben, was daran SMART sein soll. Es muss irgendwo eine Möglichkeit bestehen eine kleine Überrendite zu bekommen. Wenn alles im Swap ist, würde man immer nur den €STR haben, dieser wird aber "outperformt".


    Ich habe aber leider keine tiefergehenden Informationen, daher ist es tatsächlich ein wenig im Nebel stochern.


    Klar ist aber, dass auf jeden Fall ein Swap an Bord ist, der im Gegensatz zum "Standard-Geldmarkt-ETF" auf Aktien und nicht auf Staatsanleihen im Trägerportfolio basiert.


    Damit hätte man im Falles des Ausfalls des Swap-Partners Aktien und keine Staatsanleihen. In diesem Fall hätte man dann aus dem risikoarmen dann einen risikoreichen Anteil gemacht.


    Wessen Rendite fällt, wenn das Trägerporfolio eines swap ETF auf den €STR Index schlechter performt, als der €STR? Doch wohl erst mal die des swap Partners und nicht die des ETF Anteilseigners.

    Oder?

    In der von mir aufgestellten These wäre das Dein Risiko, da es sich um den nicht geswappten Anteil handelt.

  • WerAuchImmer Danke für den Link zum Swap ETF, sehr gut erklärt. Allerdings hätte ich noch eine Frage:


    "Wenn die Bank, die den Swap bereitstellt, zahlungsunfähig wird, könnte der ETF Verluste erleiden. Um dieses Risiko zu minimieren, schreibt die EU vor, dass das Kontrahentenrisiko auf maximal 10% des Fondsvermögens begrenzt sein muss."


    Bedeutet das, dass max. 10% des Fondsvermögen andere Aktien als die des nachgebildeten Index enthalten sein dürfen?

  • Fuchs73: Bin nur Finanz-Laie (wenn auch ein an solchen Themen Interessierter) und habe zudem keine ETFs in meinem Bestand (nur Direktanlagen). Ein bißchen Erfahrung mit Investments habe ich aber.



    Nur am Rande aber in dem Kontext:

    ich halte meinen Sicherheitsbaustein ...

    Ich nutze ihn als Sicherheitsbaustein ...

    Nach meinen Erfahrungen existieren in dem Bereich Finanzen keine "Sicherheiten", demzufolge kann es als Sachgesetzlichkeit auch keine "Sicherheitsbausteine" geben (die einzigen "Sicherheiten" in dem Segment Finanzen sind die Inflation, die Steuern und die ggf. mehr oder weniger hohen Kosten/Gebühren und Transaktionskosten, die mit jeder Anlage und/oder jedem Investment verbunden sind).


    Wie auch in anderen Bereich hilft - aus meiner Sicht - ein wenig sprachliche Genauigkeit bei der Beurteilung von Sachverhalten - so wie sprachliche Ungenauigkeiten diese Beurteilung erschweren kann.



    Dir weiter gute Gedanken und viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • WerAuchImmer Danke für den Link zum Swap ETF, sehr gut erklärt. Allerdings hätte ich noch eine Frage:


    "Wenn die Bank, die den Swap bereitstellt, zahlungsunfähig wird, könnte der ETF Verluste erleiden. Um dieses Risiko zu minimieren, schreibt die EU vor, dass das Kontrahentenrisiko auf maximal 10% des Fondsvermögens begrenzt sein muss."


    Bedeutet das, dass max. 10% des Fondsvermögen andere Aktien als die des nachgebildeten Index enthalten sein dürfen?

    Nein es bedeutet, dass spätestens bei einem Unterschied von 10% zwischen Index (Swap-Partner Bank) und Trägerportfolio (ETF-Anbieter) die Rendite zu tauschen ist, unabhängig vom tatsächlich vereinbarten Tauschzeitpunkt.

  • existieren in dem Bereich Finanzen keine "Sicherheiten", demzufolge kann es als Sachgesetzlichkeit auch keine "Sicherheitsbausteine" geben

    Der Sicherheitsbaustein steht in Relation zum meinem risikobehafteten Teil, dem Aktien-ETF.


    Streng genommen hast du natürlich Recht. Er müsste Viel-mehr-Sicherheit-als-Aktien-Baustein heißen. ;)

  • WerAuchImmer Danke für den Link zum Swap ETF, sehr gut erklärt. Allerdings hätte ich noch eine Frage:


    "Wenn die Bank, die den Swap bereitstellt, zahlungsunfähig wird, könnte der ETF Verluste erleiden. Um dieses Risiko zu minimieren, schreibt die EU vor, dass das Kontrahentenrisiko auf maximal 10% des Fondsvermögens begrenzt sein muss."


    Bedeutet das, dass max. 10% des Fondsvermögen andere Aktien als die des nachgebildeten Index enthalten sein dürfen?

    Hier eine andere, aber vergleichbare Diskussion:

    Siehe auch die weiterführenden Links in den Diskussionsbeiträgen dort.

  • Ist halt die Frage, was das Risiko ist. Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass das Geld morgen einfach weg ist.


    Hier dürfte ja weiter gelten, geringe Rndite gleich geringes Risiko.


    Für mich erklärt es einfach die leichte Überrendite, dass ein Teil in Aktien investiert ist. Bei Amundi sieht man sogar in welche, letzlich grob die Big Player.

  • Klar ist aber, dass auf jeden Fall ein Swap an Bord ist, der im Gegensatz zum "Standard-Geldmarkt-ETF" auf Aktien und nicht auf Staatsanleihen im Trägerportfolio basiert.

    Für mich erklärt es einfach die leichte Überrendite, dass ein Teil in Aktien investiert ist. Bei Amundi sieht man sogar in welche, letzlich grob die Big Player.


    Genau. Aufgrund des Trägerportfolios (aktive Aktienauswahl anstatt Staatsanleihen) gibt es eine höhere Rendite über dem €STR, die ganz regulär vom Swap-Partner garantiert wird. Der Swap-Partner bekommt dafür die erwartete höhere Rendite des Aktienkorbs. Als Anleger hat man dadurch ein höheres Risiko, da im Falle eines Ausfalls des Swap-Partners, das Risiko eines gleichzeitigen Einbruchs am Aktienmarkt höher liegt, als ein Einbruch von Staatsanleihen. Für dieses Risiko wird der Anleger mit einem Renditeplus (z.b. gegenüber dem DBX0AN) entlohnt. Es wird aber nirgendwo beschrieben, wie hoch das Renditeplus ausfallen muss oder wie es sich genau berechnet. Scheinbar ist das von guten Willen des Swap-Partners abhängig (evt. von der Rendite des Aktienkorbs).