Zahlungsaufforderung von Inkasso Unternehmen zu schnell nachgegeben

  • Liebe Community,


    unser Sohn hatte eine Zeit lang in einem Fitnessstudio von FitnessKing GmbH trainiert. Seinen Vertrag hat er zum 31.10.2020 gekündigt und hat dann 4 Jahre lang nichts von denen gehört. Dann kam im Oktober 2024 eine Zahlungsaufforderung über ca. 700 Euro für fehlende Beiträge. Daraufhin schrieb unser Sohn per Email zurück dass er ja schon längst gekündigt hatte. Meine Frau und ich wussten von alledem nichts.

    Jetzt war unser Sohn die letzten Wochen nach Tansania verreist und für uns auch übers Handy oder Internet nicht erreichbar. Genau da kam ein Schreiben von der "Diagonal Inkasso GmbH" dass unser Sohn schnellsten 1.147,20 € zu bezahlen hätte. Wir dachten es ginge um das Studio in dem er aktuell trainiert. Also haben wir die Summe überwiesen.

    Unsere Frage ist nun ob das alles überhaupt rechtens war ? Eigentlich war der Vertrag doch verjährt. Haben wir noch eine Chance unser Geld zurück zu bekommen und welche Schritte müssten wir dafür in die Wege leiten. Muss unser Sohn eigentlich noch mal ordentlich kündigen damit unter die Sache ein endgültiger Schlussstrich gezogen werden kann.

    Im voraus vielen Dank und viele Grüße

    Roland

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo Roland, selbst wenn es eine berechtigte Forderung gewesen wäre, so wäre die am 31.12.2023 verjährt. Jetzt kannst Du versuchen, das Geld vom Inkassounternehmen zurückzubekommen. Einfacher wäre es gewesen, erst zu fragen, dann zu überlegen und dann zu zahlen. Aber das hattest Du Dir vermutlich schon gedacht. :|

  • Unser Sohn hat eine Zeit lang in einem Fitnessstudio [...] trainiert.
    Seinen Vertrag hat er zum 31.10.2020 gekündigt und hat dann 4 Jahre lang nichts von denen gehört. Dann kam im Oktober 2024 eine Zahlungsaufforderung über ca. 700 Euro für fehlende Beiträge. Daraufhin schrieb unser Sohn per Email zurück, dass er ja schon längst gekündigt hatte. Meine Frau und ich wussten von alledem nichts.

    Jetzt war unser Sohn [...] verreist und für uns [...] nicht erreichbar. Genau da kam ein Schreiben von der "Diagonal Inkasso GmbH" dass unser Sohn schnellstens 1.147,20 € zu bezahlen hätte. Wir dachten es ginge um das Studio in dem er aktuell trainiert. Also haben wir die Summe überwiesen.

    Das ist vermutlich Lehrgeld. :)

    Unsere Frage ist nun, ob das alles überhaupt rechtens war.

    Das spielt keine Rolle.

    Eigentlich war [die Forderung] doch verjährt. Haben wir noch eine Chance unser Geld zurückzubekommen?

    Ich sehe sie nicht.

    Muss unser Sohn eigentlich noch mal ordentlich kündigen, damit unter die Sache ein endgültiger Schlussstrich gezogen werden kann?

    Das klärst Du sinnvollerweise dann, wenn Dein Sohn aus seinem Urlaub zurück ist. Es hat den Anschein, daß nicht, aber es kommt in juristischen Dingen extrem aufs Detail an. Es wäre nicht das erste Mal, daß ein Anfrager nachschiebt: "Ach so! Ja, das war auch noch. Ich hatte das nicht erwähnt, weil ich glaubte, es sei nicht wichtig."


    Zum Geschäftsmodell jedes Inkasso-Unternehmens gehört es, Druck zu machen. Dabei wird das Opfer bei Bedarf hemmungslos angelogen, beispielsweise die schlimmsten Folgen der Nichtzahlung an die Wand gemalt. So sau-dringend kann eigentlich keine Zahlung sein, daß man die Rückkehr aus dem Urlaub nicht abwarten könnte. Das Schreiben eines Inkasso-Unternehmens ist erstmal nicht mehr als ein einfacher Brief.


    Wäre das ein gerichtlicher Mahnbescheid gewesen oder gar eine Klage, hätte es anders ausgesehen, aber selbst da hätte es Möglichkeiten gegeben, den Termin zu verlängern.


    Du hast die Forderung vorschnell bezahlt, dieses Geld dürfte verloren sein.


    Immer mal wieder fragen hier Leute nach, bei denen das Kind bereits im Brunnen liegt, ob man jetzt noch etwas machen kann. Meistens lautet die Antwort nein, wie auch in Deinem Fall. Es wäre eine Option gewesen nachzufragen, bevor Du das Geld überweist. :)


    Das mit der Verjährung ist etwas trickreich, wie ich neulich mal am eigenen Leib erfahren habe. Man muß sich ausdrücklich auf die Verjährung berufen, die wirkt nicht etwa automatisch.

  • Hallo,

    Danke für Eure Einschätzungen und ja, hab mir schon gedacht dass wir hier ein deftiges Lehrgeld bezahlt haben. Tja, hinter ist man immer schlauer. Das Problem war einfach dass wir von völlig verkehrten Annahmen ausgegangen sind. Wie gesagt wir wussten nichts davon dass unser Sohn da Stress mit diesem Studio hatte. Er ist halt mehr so der Introvertierte und Schweigsame , was uns ohnehin manchmal an den Rand der Verzweiflung bringt.

    Seit dem 19.1. ist er wieder zuhause, also einen Tag nach dem die Frist die das Inkassounternehmen gesetzt hatte abgelaufen war. Für die hätte es nicht besser laufen können. Ich könnte im Strahl . . . . ihr wisst schon.

    Seine Kündigungsemail hab ich mir jetzt auch durchgelesen, war nicht perfekt aber okay. Er hatte auch mit einem Mitarbeiter des Fitnessstudios gesprochen und der hatte ihm gesagt dass das mit der Kündigung okay wäre. Wie gesagt das war im Oktober 2020 und dann 4 Jahre nichts von denen bekommen. Wenn meine Frau und ich dass nur geahnt hätten dass es um ein anderes Studio ging als das in dem er aktuell trainiert . . . oh Mann, es zeigt sich immer wieder Unwissenheit kann fatale Folgen haben. Ciao liebe Community