Monatlich 1600 € über eine Laufzeit von 5 Jahren / Tagesgeld oder etwas anders?

  • Hallo zusammen,


    ich wäre sehr dankbar für eure Einschätzung.


    Ich bin gerade dabei mein Häuschen abzubezahlen.

    Ab dem 01.12.2026 muss ich noch einen letzten Kredit bedienen bis zum 31.10.2031, also rund 5 Jahre lang.

    Es handelt sich um ein Tilgungsaussetzungsdarlehen, d.h. ich zahle monatlich sehr günstige Zinsen (1,15%) für den Kredit tilge aber erst mal nichts. Die eigentliche "Tilgung" geht dann in einen Bausparvertrag. Vorteil dieses Modells ist, dass ich den Bausparvertrag mit festgeschriebenen Zinsen nutzen könnte, sollte ich zum Ende der Zinsbindung eine Anschlussfinanzierung benötigen. (und ja, ich weiß - heute würde ich das auch anders machen).


    Nun zeichnet sich ab, dass ich keinen Anschlusskredit benötige, sondern zum 31.10.2031 mein Haus komplett abgezahlt haben werde. Zusätzlich zum angesparten Bausparguthaben (ca. 60k €) müsste ich monatlich 1600 € ab dem 01.12.2026 sparen, um die Restschuld von noch ca. 95k € komplett abzulösen.


    Nun zu meiner Frage:

    Würdet ihr die 1600 € pro Monat einfach auf ein Tagesgeldkonto legen und vergleichsweise niedrige Zinsen "mitnehmen" oder würdet ihr bei einer Laufzeit von 5 Jahren mehr Risiko eingehen? Wenn ja, was sind eure Ideen dazu? Zur Info: neben den 1600 € habe ich monatlich weitere 1.100 € zur Verfügung, die ich z.B. in ETFs investiere.


    Ich weiß natürlich, dass es allein meine Entscheidung ist, welches Risiko ich eingehe. Dennoch bin ich für eure Ideen dankbar!


    Beste Grüße :)

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo,


    du kannst 2700 € monatlich sparen. Das wären also rund 97000 € in 3 Jahren, zufällig (fast) genau deine Restschuld.


    Wie wäre es also wenn du jetzt noch eher riskant unterwegs bist und 2028 anfängst dir zu überlegen wie du die 95000€ Restschuld tilgst? Zur Not lenkst du dann einfach deine Sparrate in sichere Anlagen um.


    Ich hatte für eine ähnliche Fragestellung mal recherchiert, dass wenn man Geld in den Aktienmarkt investiert, man nach fünf Jahren zu etwa 80% im Plus steht. Das 20% Risiko, dass es schlecht läuft, konnte ich tragen, so dass ich dann für einen 5-Jahres Zeitraum auch in Aktien gegangen bin. Der Grund für die Risikotragfähigkeit ist eine hohe Sparrate, so dass ich auch noch 2-3 Jahre vor Ende der Zinsbindung umlenken könnte (bei meinem Problem ging es auch im die Kredittilgung in fünf Jahren).

  • Würdet ihr die 1600 € pro Monat einfach auf ein Tagesgeldkonto legen und vergleichsweise niedrige Zinsen "mitnehmen" oder würdet ihr bei einer Laufzeit von 5 Jahren mehr Risiko eingehen? Wenn ja, was sind eure Ideen dazu? Zur Info: neben den 1600 € habe ich monatlich weitere 1.100 € zur Verfügung, die ich z.B. in ETFs investiere.

    Fließen jetzt schon die 1100€ in (weltweite) Aktien-ETFs oder gibt es derzeit, außer einer Instandahaltungsrücklage und ggf. einem Notgroschen, noch keine Rücklagen in ETFs?


    Falls der ETF schon länger wie ein paar Monate bespart wird, dürftest Du damit schon im Plus sein. Dieses Plus würde ich persönlich mit in die Kalkulation einfließen lassen.


    Dazu kommt die Berechnung von csh.


    Wenn die Einnahme recht sicher (und Rücklagen vorhanden) sind, würde ich daher mind. die kommenden 2 Jahre einen weltweiten Aktien-ETF besparen, mir in 3 Jahren die Situation erneut ansehen und dann entscheiden.


    Falls in 3 Jahren der ETF nicht gesamthaft im Minus ist und relevante Guthabenzinsen noch gezahlt werden, würde ich dann Teile des ETF-Gewinns umschichten, den Rest des Zielbetrages weiter in diese festverzinsliche Anlage ansparen und das überschüssige Geld in den ETF.


    Alternativ könnte man auch mit (alles nur historisch) etwas weniger Rendite und weniger Schwankungen z.B. in Multi-Asset ETFs investieren. U.U. gibt es auch in 2 Jahren wieder (aus Sicht der Rendite) attraktive Laufzeit-ETFs, in die man die Umschichtung aus dem ETF rentabeler anlegen kann wie auf dem Tagesgeld/Geldmarkt-ETFs.


    Jedenfalls würde ich nicht nur meine zukünftigen Sparraten betrachten, sondern auch die bisher geleisteten (falls zutreffend).

  • Vielen Dank csh und fotoman für eure Kommentare.


    Zu den Fragen von fotoman:

    • Im Moment fließt nur ein sehr kleiner Teil in einen FTSE All World ETF, 250 € pro Monat. Da sind im Moment so ca. 15.000 € drin. Das liegt daran, dass ich bis zum 30.11.2026 einen weiteren Kredit komplett ablösen werden. D.h. im Moment fließt ein großer Teil der monatlichen Raten auf ein "Sondertilgungs-Tagesgeld-Konto". Dort liegen ca. 40.000 € im Moment. Die weiteren Raten bis Ende 2026 sind demnach komplett verplant für die Ablösung des ersten Kredits.
    • Notgroschen (inkl. Instandhaltungsrücklage): ca. 30.000 € im Moment. Die Instandhaltungsrücklage ist noch nicht besonders groß. Das liegt daran, dass das Eigenheim recht neu ist und größere Instandhaltungen in den nächsten Jahren eher nicht zu erwarten sind. Der Baustein wird aber sukzessive aufgebaut.
    • Einnahmen: sowohl meine Frau als auch ich haben (im Moment) recht sichere Jobs. In unseren Branchen sind größere Einschnitte im Moment nicht zu befürchten. Aber klar - eventuelle Verdienstausfälle, sei es durch Jobverlust oder längere Krankheit, kann man nie ganz außen vor lassen - finde ich zumindest.

    Euer Lösungsansatz wäre demnach, zunächst mal die 2700 € für 2 Jahre breit in Aktien und Anleihen-ETFs zu investieren. Nach den 2 Jahren prüft man, wie sich das entwickelt hat, schaut sich den Markt an und entscheidet, das Geld entweder für die restlichen 3 Jahre komplett auf ein Tagesgeldkonto oder einen Geldmarkt-ETF weg zu sparen oder dann eben doch zumindest Teile risikoreicher anzulegen.


    Das klingt für mich schlüssig. Die Frage ist dann halt noch, wie ich die 2700 € sinnvoll aufteile. 100% Aktien oder eben doch noch Teile in Anleihen. Das muss ich mir dann ansehen.


    Danke für eure Impulse, das hilft mir sehr weiter.