Was nützt diversifikation wirklich

  • Hallo.

    Alle KIs (und Ihr wahrscheinlich gleich auch) denen ich mein Portfolio zur Evalution vor die Füsse werfe, kritisieren den hohen US Anteil darin. Und was soll ich sagen? Das stimmt auch! ich bin bei 70% S&P 500 und durch klumpenbildung mit dem msci world kommen sogar noch ein paar prozente US Werte drauf.

    Was ich mir nur frage - welchen Sinn macht es zb mehr auf den FTSE All World zu gewichten? Wenn ich die beiden in der Langzeit Ansicht vergleiche dann liegt der s&p 500 meilenweit darüber, aber darum geht es jetzt nicht - es geht um Risikominimierung durch Diversifikation.
    Nur nach meinem Eindruck fast immer so gewesen, das immer wenn der s&p eingeknickt ist, der All World auch nachgegeben hat. (was in einer hoch hochvernetzten Welt ja auch ansolut logisch ist)
    Backtesting for the European index investor

    Mir stellt sich die Frage: Welchen Sinn macht da denn eine Diversifikation ? Warum nicht gleich den (zu?) hohen s&p 500 Anteil behalten und dich über die historisch hohen Renditen freuen?

    Wo ist der Denkfehler, den ich hier garantiert habe?

  • Schau dir einfach den japanischen Aktienmarkt bis 1989 und die Berichterstattung aus der Zeit an und du verstehst es. Damals was jeder doof, der andere Aktien als die aus Japan hatte. Für sehr, sehr, sehr lange Zeit. Und dann halt nicht mehr. Für sehr, sehr, sehr lange Zeit.

    Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Land abschmiert ist höher als, dass die ganze Welt abschmiert. Das genügt für mich.

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  • Mir stellt sich die Frage: Welchen Sinn macht da denn eine Diversifikation ? Warum nicht gleich den (zu?) hohen s&p 500 Anteil behalten und dich über die historisch hohen Renditen freuen?

    Du wettest mit dem S&P eben darauf, dass der US Markt weiterhin besser läuft als der Rest der Welt. Der All World passt sich an, wenn US irgendwann mal nicht mehr gut läuft, da er ein automatisches rebalancing betreibt. Mit dem S&P steht und fällt dein Portfolio eben mit den Aussichten der enthaltenen US Unternehmen.

  • Naja....

    "Börsenlegende Warren Buffett hat bereits vor geraumer Zeit interessante Einblicke in sein Testament gegeben. Er erteilte darin seinen Erben eine überraschende Anlageempfehlung: Buffett wünscht sich, dass sein Erbe zu 90 Prozent in einen S&P 500 Indexfonds und zu zehn Prozent in kurz laufende Staatsanleihen angelegt werden soll."

    Und sonn bischen was versteht der ja auch vom investieren:-)

  • Naja....

    "Börsenlegende Warren Buffett hat bereits vor geraumer Zeit interessante Einblicke in sein Testament gegeben. Er erteilte darin seinen Erben eine überraschende Anlageempfehlung: Buffett wünscht sich, dass sein Erbe zu 90 Prozent in einen S&P 500 Indexfonds und zu zehn Prozent in kurz laufende Staatsanleihen angelegt werden soll."

    Und sonn bischen was versteht der ja auch vom investieren:-)

    Argumentum ad verecundiam – Wikipedia

  • Ich persönlich sehe als schlüssiges Argument für Diversifikation, dass das Geld nie weg geht, es geht nur irgendwo anders hin...Beispiel: im laufenden Jahr ging das Geld in meinem Portfolio weg aus einer Reihe von US-Werten (z. B. Alphabet, Amazon, Eli Lilly), jedoch hin zu deutschen Werten (z. B. RWE, Allianz etc.) und zu Edelmetallen (Gold, Silber). Macht Stand heute ein Plus von 4 %.

    Wenn man nur auf die Gewinnerwerte gesetzt hätte, wäre man höher. Dumm ist nur, dass man die Gewinnerwerte im Vorhinein nicht kennt...

  • naja, der USA-Anteil in einem FTSE All World sind ja auch noch krass genug mit 62 %. Aber warum nicht 100% in USA mit einem S&P 500?

    Auch wenn die USA ein Wirtschaftriese ist, um den man schwer drum herumkommmt, würde ich doch "nicht alle Eier in diesen Korb legen" (Diversifikation), der Blick in die Vergangenheit auf Japan ist da schon mal ein kurzes Innehalten wert.

    Aber als Renditetreiber gerne 70 % S&P 500 ... ich würde dann aber eher weg von einem FTSE All Word, hin zu mehr Schwellenländer und Europa (evtl. mit Small Caps), wegen der unnötigen Dopüppelgewichtung. Also ein klassisches Core Satellite Portfolio.