Meinungen zu meinen Altersvorsorgeprodukten

  • Hallo zusammen,

    kurz zu mir:
    -31 Jahre
    -angestellt (unbefristet)
    -verheiratet seit 2020
    -keine Kinder
    -81k Bruttogehalt - den Ehepartner lasse ich hier mal komplett raus, auch wenn wir gemeinsam veranlagt sind
    -wohnhaft zur Miete in Hamburg und damit auch zufrieden - soll heißen, es ist nicht nicht geplant, Wohneigentum zu erwerben

    Für die Altersvorsorge mache ich derzeit Folgendes:
    -ca. 600€/Monat in den Vanguard All World (ING-Depot)
    -160,42€/Monat in einen Fondsriester-Vertrag der Condor
    -86,82€/Monat in eine private Fondsrentenversicherung der Condor
    -und natürlich gesetzliche RV

    Ich frage mich, ob ich die beiden Rentenversicherungen der Condor so weiterlaufen lassen soll und hätte da gern eure Impulse zu. Eventuell kennt ihr die Produkte ja auch.

    Riester

    Bei dem Fondsriester handelt es sich um das Produkt Congenial riester garant, Tarif C70 E1 mit Vertragsstart 01.11.2019. Ich erhalte lediglich 175€ Grundzulage (und damals den Berufseinsteigerbonus) und komme mit meinen Beiträgen plus Zulage auf die für die volle Förderung notwendigen 2.100€. Laut Steuerbescheid erhielt ich in den letzten Jahren durchschnittlich 600€ Steuervorteil über die Zulage hinaus. Die freien Fonds sind IE00B4L5Y983 (80%) und IE00BKM4GZ66 (20%).

    Meiner aktuellsten Standinfo entnehme ich: Zum 01.01.2024 steckten ca. 8.720€ in dem Vertrag. Zum 01.01.2025 waren es ca. 12.640€. Dabei wurden 252,70€ Abschluss- und 117,30€ Verwaltungskosten in 2024 einbehalten. Im PIB sind die Effektivkosten mit 1,16% angegeben.

    FRV

    Bei der privaten Fondsrente handelt es sich um das Produkt Congenial privat, Tarif C78 EN mit Vertragsstart 01.01.2022. Der Vertrag hat eine 5%-Dynamik.

    Gemäß Standinfo habe ich für diesen vertrag in 2024 192,84€ Abschluss- und 103,32€ Verwaltungskosten gezahlt. Als Effektivkosten sind in der Standinfo 1,04% angegeben. In der Standinfo 2024 waren es 1,11%.


    Ich hätte Bauchschmerzen, beide Verträge zu kündigen, da ich auch etwas gegen das Langlebigkeitsrisiko tun möchte.


    Vielen Dank für eure Meinungen :)

  • Der Vertrag hat eine 5%-Dynamik.

    Bevor man weitermacht, würde ich diese Dynamik herausnehmen.
    Gilt nämlich versicherungsintern immer wieder als Neuabschluss.
    Zudem sollen ja gerade die „Fonds“ den Inflationsausgleich schaffen.

    Ist das Risiko einer Berufsunfähigkeit abgesichert ?

  • Ist das Risiko einer Berufsunfähigkeit abgesichert ?

    Hallo, danke dir. Also würdest du gar nicht mehr weiter erhöhen? Neuabschluss bedeutet, erneute Abschlusskosten, wolltest du darauf hinaus?

    Ja, für das Risiko einer BU habe ich eine eigenständige Police bei der Alten Leipziger mit Dynamik, auch 5% meine ich.

  • Hallo.

    Denkst Du Dein ING-Depot würde keinen ausreichenden Schutz gegen das Langlebigkeitsrisiko bieten, wenn Du es mit ca. 688,82 EUR pro Monat besparen würdest? Die gesetzliche Rente wird ja auch lebenslang gezahlt, also reden wir über ein Rest-Risiko.

    Hallo, mit dem Risiko könnte ich vermutlich leben. Aber ich möchte die Verträge auch nicht aus einer Laune heraus kündigen. Von daher wollte ich hier mal nach einer konkreten Meinung zu den beiden Produkten fragen.

  • -31 Jahre

    Du stehst also unmittelbar vor dem Ruhestand :)

    Für die Altersvorsorge mache ich derzeit Folgendes:
    -ca. 600€/Monat in den Vanguard All World (ING-Depot)
    -160,42€/Monat in einen Fondsriester-Vertrag der Condor
    -86,82€/Monat in eine private Fondsrentenversicherung der Condor
    -und natürlich gesetzliche RV

    Ich frage mich, ob ich die beiden Rentenversicherungen der Condor so weiterlaufen lassen soll und hätte da gern eure Impulse zu. Eventuell kennt ihr die Produkte ja auch.

    Hier ist das Forum der Finanz-Selbermacher. Du scheinst ein konsequenter Sparer zu sein. Wozu brauchst Du die Versicherungsmäntel?

    FOMO - fear of missing out: Für Riester-Verträge gibt es staatliche Förderung! Die kann man natürlich nicht sausen lassen.

    Bei dem Fondsriester handelt es sich um das Produkt Congenial riester garant, Tarif C70 E1 mit Vertragsstart 01.11.2019. Ich erhalte lediglich 175€ Grundzulage (und damals den Berufseinsteigerbonus) und komme mit meinen Beiträgen plus Zulage auf die für die volle Förderung notwendigen 2.100€. Laut Steuerbescheid erhielt ich in den letzten Jahren durchschnittlich 600€ Steuervorteil über die Zulage hinaus. Die freien Fonds sind IE00B4L5Y983 (80%) und IE00BKM4GZ66 (20%).

    Bereits ein unter dem Durchschnitt verdienender Einzelmensch bekommt de facto keine Zulage, und zwar deswegen nicht, weil er sie a) bekommt und b) bei der Steuer wieder abgezogen bekommt.

    Bereits bei Gehältern unter dem Durchschnitt ist ein Riestervertrag schlichtweg ein Vertrag mit nachgelagerter Besteuerung: Du kannst die Beiträge von der Steuer absetzen, Du versteuerst die Rentenzahlungen.

    So gesehen bekommst Du für den Riestervertrag die gleichen Steuervorteile wie für Deine gesetzlichen Rentenbeiträge auch.

    Immerhin: Das Sparvehikel Deines Riestervertrags sind Aktienfonds. Insoweit dürfte die Wertentwicklung des Vertrags tolerabel sein. Ich würde das vermutlich so weiterlaufen lassen. Der Riestermantel kostet natürlich Geld, meines Erachtens unnötig Geld, aber Du kannst diesen Mantel halt nicht ausziehen.

    FRV

    Bei der privaten Fondsrente handelt es sich um das Produkt Congenial privat, Tarif C78 EN mit Vertragsstart 01.01.2022. Der Vertrag hat eine 5%-Dynamik.

    Welchen Vorteil versprichst Du Dir in diesem Fall vom Sparen in einem Vertrag gegenüber Deinem freien Sparen?

    Ich hätte Bauchschmerzen, beide Verträge zu kündigen, da ich auch etwas gegen das Langlebigkeitsrisiko tun möchte.

    Du stehst mit Deinen 31 Jahren ja auch direkt vor dem Ruhestand. Da mußt Du natürlich an die Rente denken!

    Es ist immer gut, wenn man Geld auf der Seite hat, weil einem das eine gewisse Unabhängigkeit verschafft. Das ist immer gut, egal, ob Du Dir schließlich eine Immobilie kaufst, eine Weltreise machst oder mit einem dicken Polster in den Ruhestand gehst. Insoweit werde ich immer fürs Sparen plädieren.

    Die Leute sind heute erfreulich langlebig. Das ist erstmal prima, weil man schließlich auch noch ein Leben nach dem Arbeitsleben haben möchte. Aber man braucht Geld dafür. Erfreulicherweise weiß niemand, wie lange er selbst leben wird. Daraus resultiert aber ein Problem: Es kann sein, daß das Geld aus ist und man selbst noch quickfidel. Das ist natürlich mißlich. Aber wie wahrscheinlich ist denn das?

    Eine Rente läuft typischerweise um die 20 Jahre, also von etwa 65 bis etwa 85. Statistisch ist aktuell mit 85 die Hälfte des entsprechenden Jahrgangs gestorben, das heißt: Die Hälfte des Jahrgangs 1940 sitzt auf der Wolke und zupft Harfe. Die andere Hälfte hat zumindest noch die gesetzliche Rente. Aber wie lang geht das noch weiter? Das weiß keiner.

    Aktuell rechnen kommerzielle Rentenversicherungen so: etwa 70% des Geldes, das zum 65. Lebensjahr zur Verfügung steht, wird in den genannten 20 Jahren verbraucht. Danach ist für die verbleibende Hälfte der Versicherten noch etwa 30% des Geldes da, also grob die Hälfte des Geldes für die Hälfte der Versicherten. Das heißt: Dieses Geld reicht nochmal 20 Jahre.

    Wenn Du die gleiche Rechnung für Dich selber anstellst, hast Du nicht den gleichen Effekt, nämlich den, daß der Überlebende davon profitiert, daß ein früher Gestorbener rechnerisch Geld übrig läßt.

    Aber Du kannst dennoch sagen: 2/3 des Geldes verteile ich auf meine Lebensjahre 65 bis 85, das restliche Drittel auf die Jahre 85 bis 95. Wenn Du das selber machst, sparst Du Verwaltungskosten, die bleiben im Topf, also reicht das Geld länger. Du kannst auch sagen, Du verteilst Dein Geld auf 40 Jahre (rechnest also bis Endalter 105), das gibt nur eine mäßige Minderung Deiner Privatrente.

    Was ich damit sagen will: Das Langlebigkeitsrisiko wird von Finanzprodukteverkäufern als Schreckgespenst und Verkaufsargument angeführt, um die Leute zum Kauf einer Rentenversicherung zu bewegen. In Wirklichkeit ist dieses Risiko so groß aber nicht, wie es immer dargestellt wird.

    Du bist noch jung. Ich halte es (siehe oben) für sinnvoll, daß Du a) lebst und b) sparst. Wenn Du mal rentennaher Jahrgang sein solltest, kannst Du immer noch Bilanz ziehen und Dir ausrechnen, wie lang Dein Geld reicht. Wenn Du jetzt gut sparst (und das Leben dabei nicht vergißt!) wird das dann keine Schwierigkeit sein.

    Du hättest Bauchweh ohne diese Verträge, ich hätte vermutlich Bauchweh mit.

    Man müßte sich das genauer anschauen.

    Ich könnte mir vorstellen, daß ich den Riester mit etwas Bauchgrimmen hielte und die Rentenversicherung kündigen würde. Noch ist die Rentenversicherung jung, noch sparst Du Vertriebskosten, wenn Du Dich davon löst. Sie werden Dir regelmäßig in den ersten 5 Jahren untergeschoben.

    :)

  • TaroR ,

    habe nur Deinen Beitrag Nr. 1 überflogen.


    Für meinen Teil (bin schon alt) hatte ich eine möglichst eigenständige und selbst bestimmte Altersvorsorge bevorzugt mit auch jederzeitiger Zugriffsmöglichkeit auf meine Mittel bzw. mein Vermögen. Bereut habe ich diese keine Sekunde - eher im Gegenteil.

    Das beste und wirksamste Mittel gegen das biometrische Langlebigkeitsrisiko aus finanzieller Hinsicht (ansonsten ja eine wünschens- und begrüßenswerte Angelegenheit ...) ist - meines Erachtens - ein auskömmliches und freies Vermögen beim Eintritt in den Ruhestand.

    In Deinem "zarten" Alter (aus meiner Warte) bleiben für einen entsprechenden Vermögensaufbau 36 Jahre Zeit - allein bis zum aktuellen offiziellen Renteneintrittsalter (welches meines Erachten aber zukünftig tendenziell eher weiter steigen denn zeitnah sinken wird bzw. kann).

    und natürlich gesetzliche RV

    Bei Deinem Bruttogehalt wandert schon ein ziemlich bis sehr erheblicher Anteil in die GRV. Das ist ein ordentlicher Baustein versus des Langlebigkeitsrisikos - allerdings aber auch in der Regel sozusagen "verschlossenes" Vermögen, welches Deinem Zugriff (samt Gestaltungsmöglichkeiten) dauerhaft entzogen ist (sprich an das Du nie mehr rankommst).

    Bin nicht ansatzweise ein Assekuranz-Experte (Stichwort: "private Fondsrente" - jährliche Dynamik könnte aber kostenintensiv sein (formale Behandlung als Neuabschluß) ... ?) geschweige denn ein solcher für Riester.

    Ggf. müßte man das inkl. Varianten (Verträge z. B. "ruhen lassen") einen Profi mal rechnen lassen - bei (m)einer rein subjektiv-summarischen Prüfung würde ich mich aus beiden Verträgen eher (zeitnah) verabschieden und (oder auch um) noch mehr Schwung in das ETF-Sparen zu bringen (Stichworte: Effizienter Vermögensaufbau, jahrzehntelanger Anlagehorizont, kostengünstig, Ziel: freies Vermögen).

    Nur am Rande: Gehe mal davon aus, daß wesentliche Fragen ("adäquate Rücklage für Notfälle") geklärt bzw. Versicherungen (wie PHV und BUV ggf. auch RLV) vorhanden sind ... ?

    In dem Kontext:

    den Ehepartner lasse ich hier mal komplett raus, auch wenn wir gemeinsam veranlagt sind

    Finde ich in Sachen Altersvorsorge gedanklich übrigens einen realistisch-stimmigen Ansatz da eine Art "Stand alone Strategy" für beide mitzudenken (es reicht diesbezüglich schon ein kurzer Blick auf die Trennungs- und Scheidungsquote in meinem weiteren Umfeld und in einer Großstadt ...).


    Dir gute Gedanken, ebensolche Finanzentscheidungen und dann viel Erfolg dabei !

  • Endlich mal einer mit einem vernünftigen Riestervertrag (wenn auch leider nicht der Honorartarif)! Die Frage ist was Du damit willst. Wenn keine Kinder, oder nur eins geplant sind und der Vertrag verrentet werden soll (wenn also eine Verwendung nach §92a EStG ausscheidet) ist das Geld in einem einfachen ETF Depot vermutlich deutlich besser angelegt.

  • Danke für eure tollen und hilfreichen Antworten!

    Endlich mal einer mit einem vernünftigen Riestervertrag (wenn auch leider nicht der Honorartarif)!

    Woran machst du das fest?

    Nur am Rande: Gehe mal davon aus, daß wesentliche Fragen ("adäquate Rücklage für Notfälle") geklärt bzw. Versicherungen (wie PHV und BUV ggf. auch RLV) vorhanden sind ... ?

    klar :)


    Welchen Vorteil versprichst Du Dir in diesem Fall vom Sparen in einem Vertrag gegenüber Deinem freien Sparen?

    ...

    Ich könnte mir vorstellen, daß ich den Riester mit etwas Bauchgrimmen hielte und die Rentenversicherung kündigen würde. Noch ist die Rentenversicherung jung, noch sparst Du Vertriebskosten, wenn Du Dich davon löst. Sie werden Dir regelmäßig in den ersten 5 Jahren untergeschoben.

    :)

    Ich habe noch im Hinterkopf abgespeichert, dass private Rentenversicherungen in der Rentenphase einen Steuervorteil haben, da nur der Ertragsteil versteuert werden muss. Gibt es dazu schon Rechnungen, ob dieser Vorteil durch die höheren Kosten wieder zunichte gemacht wird?

    Sollte man die FRV beitragsfrei stellen oder kündigen? Kündigen wäre auf jeden Fall ein Verlustgeschäft, da gezahlte Beiträge > Guthaben. Steuer wären dann aber nicht zu zahlen oder? Und kann man die Differenz dann im Rahmen der Steuererklärung geltend machen und bekommt einen Verlust bescheinigt, den man mit anderen Gewinnen (z.B. Dividenden etc.) verrechnen kann?

  • Meine Anmerkung zu deiner privaten Fondsrente:

    Du verlierst jedes Jahr ca.1% an Kosten, die dir für den Zinseszinseffekt fehlen. Füttere mal einen entsprechenden Rechner mit deiner Monatsrate von ca. 87€, einer Laufzeit von 35 Jahren und Zinsen von 6% für den ETF und 5% für die Versicherung.

    Der Unterschied beträgt etwa 22.000€, die dir durch die Versicherung in der Ansparphase verloren gehen. Damit könnte man das ein oder andere Extrajahr seine Rentenlücke schließen.

    Falls du zum Rentenbeginn immer noch eine private Rentenversicherung möchtest, könntest du das mit dem selbstinvestierten Geld dann immer noch machen. Halte ich aber nicht für empfehlenswert.

  • Meine Anmerkung zu deiner privaten Fondsrente:

    Du verlierst jedes Jahr ca.1% an Kosten, die dir für den Zinseszinseffekt fehlen. Füttere mal einen entsprechenden Rechner mit deiner Monatsrate von ca. 87€, einer Laufzeit von 35 Jahren und Zinsen von 6% für den ETF und 5% für die Versicherung.

    Der Unterschied beträgt etwa 22.000€, die dir durch die Versicherung in der Ansparphase verloren gehen. Damit könnte man das ein oder andere Extrajahr seine Rentenlücke schließen.

    Falls du zum Rentenbeginn immer noch eine private Rentenversicherung möchtest, könntest du das mit dem selbstinvestierten Geld dann immer noch machen. Halte ich aber nicht für empfehlenswert.

    Danke für deine Meinung, das ist spannend, kann man (zumindest ich) mir gar nicht vorstellen, dass bei der eher kleinen Rate und "nur" 1% dieser Betrag dahintersteht.

    Du würdest also zur Kündigung raten? Oder doch Beitragsfreistellung - da kommt aber tatsächlich eine sehr sehr kleine Rente raus, da die Verträge noch recht frisch sind.

    Hast du vielleicht eine Antwort auf meine obige Frage, das würde mich noch interessieren:

    Kündigen wäre auf jeden Fall ein Verlustgeschäft, da gezahlte Beiträge > Guthaben. Steuer wären dann aber nicht zu zahlen oder? Und kann man die Differenz dann im Rahmen der Steuererklärung geltend machen und bekommt einen Verlust bescheinigt, den man mit anderen Gewinnen (z.B. Dividenden etc.) verrechnen kann?

  • Meine auch, dass die Dynamik im privaten Rentenvertrag gekündigt werden sollte. Den Vertrag an sich hätte ich zwar nicht abgeschlossen; jetzt aber sollte weiter laufen laufen.
    Wurde eine Kapitaloption vereinbart?
    Vanguard All World ist eine gute Wahl.
    Den Riestervertrag kann ich nicht beurteilen.

  • Meine auch, dass die Dynamik im privaten Rentenvertrag gekündigt werden sollte. Den Vertrag an sich hätte ich zwar nicht abgeschlossen; jetzt aber sollte weiter laufen laufen.
    Wurde eine Kapitaloption vereinbart?
    Vanguard All World ist eine gute Wahl.
    Den Riestervertrag kann ich nicht beurteilen.

    Kapitalwahlrecht besteht, ja

  • Ich habe noch im Hinterkopf abgespeichert, dass private Rentenversicherungen in der Rentenphase einen Steuervorteil haben, da nur der Ertragsteil versteuert werden muss.

    Und einen Steuervorteil kann ein guter Deutscher ja nicht vorübergehen lassen!

    Gibt es dazu schon Rechnungen, ob dieser Vorteil durch die höheren Kosten wieder zunichte gemacht wird?

    Das muß man sich im Einzelfall anschauen. Geh mal getrost davon aus, daß sich das Ding für Dich nicht besonders gut rentiert, für die Versicherungsgesellschaft und den Finanzprodukteverkäufer aber sehr wohl.

    Sollte man die FRV beitragsfrei stellen oder kündigen? Kündigen wäre auf jeden Fall ein Verlustgeschäft, da gezahlte Beiträge > Guthaben. Steuer wären dann aber nicht zu zahlen oder?

    Die Steuer bekommst Du offensichtlich nicht aus dem Kopf. :)

    Und kann man die Differenz dann im Rahmen der Steuererklärung geltend machen und bekommt einen Verlust bescheinigt, den man mit anderen Gewinnen (z.B. Dividenden etc.) verrechnen kann?

    :)

    Wenn Du bei der Auswahl Deiner Geldanlagen auch so engagiert vorgehst wie jetzt bezüglich der Steuer, ist mir für Dein weiteres Auskommen nicht bange.

  • Die Steuer bekommst Du offensichtlich nicht aus dem Kopf. :)

    :) Hehe, sagen wir so: ich weiss halt gern, was mich erwartet und was das in letzter Konsequenz bedeutet. Und die Frage, ob ich den Verlust aus der FRV mit anderen positiven Gewinnen verrechnen kann, stellt sich mir, weil ich in diesem Jahr Gewinne realisiert habe (musste), fernab des gemeinsamen Freibetrags. Von daher bin ich über eine Antwort sehr dankbar.

    Gute Nacht :sleeping:

  • Und einen Steuervorteil kann ein guter Deutscher ja nicht vorübergehen lassen!

    Du meinst und insinuierst damit, daß ist bei einem guten "Polen", "Belgier", "Amerikaner", "Schweizer", "Briten" etc. pp. anders ... ?

    Die Steuer bekommst Du offensichtlich nicht aus dem Kopf. :)

    Wie kann man das - im Kontext "private Finanzen" - in einem Land mit sehr hohen Abgaben und sehr hoher Steuerlast" wie Deutschland aus dem Kopf" bekommen ... ?

    Eine der ganz wenigen beispielsweise OECD-Studien (Höhe der Abgabenbelastung im internationalen Vergleich) bei denen Deutschland noch einen (traurigen) Spitzenplatz einnimmt ...

    Wenn Du bei der Auswahl Deiner Geldanlagen auch so engagiert vorgehst wie jetzt bezüglich der Steuer, ist mir für Dein weiteres Auskommen nicht bange.

    Das wiederum sehe ich ähnlich.

    Hätte mein Steuerbüro nicht seit Jahrzehnten einen professionellen Blick darauf, würde es um meine Finanzen noch überschaubarer aussehen, als es aktuell aussieht.

  • Hallo, mit dem Risiko könnte ich vermutlich leben. Aber ich möchte die Verträge auch nicht aus einer Laune heraus kündigen. Von daher wollte ich hier mal nach einer konkreten Meinung zu den beiden Produkten fragen.

    Die Meinung hier ist, dass jemand mit 31 kein Produkt besparen muss, dass teuer und unflexibel ist, nur um ein Risiko abzudecken, das sich frühestens in 3 Jahrzehnten verwirklicht.

    Wenn Du Vermögen aufbaust, dann kannst Du Dir dieses später ja noch immer verrenten lassen. Bis dahin kannst Du aber flexibler und kostengünstiger unterwegs sein.

  • Die Meinung hier ist, dass jemand mit 31 kein Produkt besparen muss, dass teuer und unflexibel ist, nur um ein Risiko abzudecken, das sich frühestens in 3 Jahrzehnten verwirklicht.

    Wenn Du Vermögen aufbaust, dann kannst Du Dir dieses später ja noch immer verrenten lassen. Bis dahin kannst Du aber flexibler und kostengünstiger unterwegs sein.

    Ist völlig richtig.
    Aber das Kind ist ja jetzt in den Brunnen gefallen (Vertrag läuft seit einigen Jahren). Somit keine kleinere Erhöhung des Vertrages und einfach laufen lassen. Im Verlaufe der Jahre kann parallel dazu eine ETF Position aufgebaut bzw. ausgebaut werden. Die Vertragsgebühren werden relativ zum verfügbaren Einkommen schon alleine durch die Kerninflation immer weniger. Steuerlicher Überlegungen sind auch richtig, aber sollten nicht prioritär sein. Die Verrentung von Kaptital ist ein Thema für sich.