Ganze 23% Preiserhöhung bei Gasanbieter im 2. Jahr

  • Moin zusammen,


    wir beziehen seit Juli 2019 Ökogas von Grünwelt im Tarif grüngas pur. Der bisherige Brutto-Arbeitspreis war 5,42 Cent/kWh und der Grundpreis 116,53 €/Jahr. Nun haben wir eine Mitteilung erhalten, dass der Arbeitspreis auf 6,67 Cent/kWh und der Grundpreis auf 144,00 €/Jahr erhöht. Bei einem Jahresverbrauch von 25000 kWh entspricht dies jährlichen Zusatzkosten von ca. 340 € bzw. einer Preissteigerung von ca. 23 %.


    Begründet wird dies nur sehr schwammig mit der "fortwährenden Entwicklung der Beschaffungspreise an den Rohstoffmärkten und der staatlich regulierten Rahmenbedingungen für die gesamte Energiebranche, wie beispielsweise die jährlich steigende CO2-Bepreisung auf Erdgas ab 2021" (dabei ist das Gas aus dem Tarif laut Anbieter zu 100% ohne CO2-Emissionen... )


    Ähnliche Preiserhöhungen bei Grünwelt wurden hier im Forum auch früher schon berichtet:

    RE: Drastische Preiserhöhung bei Gaslieferanten im 2. Jahr

    Preisexplosion bei Grünwelt Gas

    RE: Energieversorger m. Preiserhöhung in 2016


    Das ist sehr schade, denn wir haben in der Hoffnung auf einen dauerhaft günstigen Preis extra über Check24 einen Tarif ohne Neukunden-Boni gewählt. Es scheint aber als würde es zum Konzept gehören, die Kunden mit vermeintlich niedrigen Preisen über Vergleichsportale zu ködern und schließlich kurz nach Ablauf des 1. Jahres massiv die Preise zu erhöhen. Leider ist es nur bis 1 Jahr nach Vertragsabschluss möglich, Kundenbewertungen auf Check24 abzugeben. Ich empfinde diese Preispolitik als äußerst verbraucherfeindlich und intransparent.

  • Das ist sehr schade, denn wir haben in der Hoffnung auf einen dauerhaft günstigen Preis extra über Check24 einen Tarif ohne Neukunden-Boni gewählt. Es scheint aber als würde es zum Konzept gehören, die Kunden mit vermeintlich niedrigen Preisen über Vergleichsportale zu ködern und schließlich kurz nach Ablauf des 1. Jahres massiv die Preise zu erhöhen. Leider ist es nur bis 1 Jahr nach Vertragsabschluss möglich, Kundenbewertungen auf Check24 abzugeben. Ich empfinde diese Preispolitik als äußerst verbraucherfeindlich und intransparent.

    Richtig erkannt! Das gehört zum Konzept diverser Energieversorger. ;)

    Wir wechseln inzwischen eigentlich jedes Jahr den Stromanbieter. Immer wieder kommt dann im November ein seitenlanges Schreiben und irgendwo im drittletzten Absatz auf der letzten Seite steht dann was von "notwendiger Preisanpassung", was defacto immer auf eine fette Erhöhung hinausgelaufen ist. Auch wir suchen nur nach Anbietern ohne Neukunden-Boni!

    Offenbar geht es den Anbietern ausschließlich darum Kunden zu gewinnen und zu hoffen, dass diese dann eben trotz der Erhöhung nicht kündigen! Und leider scheint das auch zu funktionieren, denn sonst würde es ja nicht gemacht. ;)

  • Hallo zusammen,

    vielen Dank für eure Beiträge!


    Wir hatten bei Grünwelt eine Kündigungsfrist und sind mit Wirkung zum Jahreswechsel nun zu dem recht neuen Anbieter Yippie (eine Marke der Maingau Energie) gewechselt.


    Dort zahlen wir dann einen Grundpreis von 97,45 €/Jahr und einen Arbeitspreis von 4,2 Cent/kWh (beides brutto). Die Laufzeit und Kündigungsfrist liegt bei 14 Tagen.


    Bleibt zu hoffen, dass die Preise bei Yippie einigermaßen stabil bleiben. Ich bezweifle es aber stark.


    monstermania: Eigentlich möchte ich aber nicht jedes Jahr den Anbieter wechseln. Es geht mir nicht darum jeden Euro zu sparen, sondern darum einen Anbieter mit langfristig fairen Preisen zu finden und diesem dann auch treu zu bleiben. Vielleicht müsste man dann doch eher die Tarife mit Neukundenboni betrachten, da hier dann die Arbeitspreise nicht künstlich verbilligt sind? Eine Taktik wäre es dann auf den Vergleichsportalen zwar die Tarife mit Neukundenboni anzuzeigen, aber als Entscheidungsgrundlage die Preise im 2. Jahr zu betrachten.

  • Eine Taktik wäre es dann auf den Vergleichsportalen zwar die Tarife mit Neukundenboni anzuzeigen, aber als Entscheidungsgrundlage die Preise im 2. Jahr zu betrachten.

    Diese Taktik funktioniert, wenn die Preiserhöhung für den Energielieferanten darin besteht, dass der Bonus wegfällt, er aber den Grund- und Minuntenpreis konstant hält. Oft genug fällt aber der Bonus weg UND es gibt eine Preiserhöhung. Diese Preiserhöhung kannst du bei Abschluss nicht vorhersehen. Und dann würdest du evt. trotzdem wechseln.

  • shahna

    Wir würden auch gern den Stromanbieter beibehalten und gegen eine moderate und vor Allem nachvollziehbare Erhöhung wäre ja auch nichts einzuwenden. Aber wenn es dann mal eben 20-25% teurer wird, hört für mich jedes Verständnis auf.

    Leider arbeiten die Versicherungen im KFZ-Bereich inzwischen mit der gleichen Masche. Niedrige Preise für Neukunden und dann wird es als Bestandskunde Jahr für Jahr teurer.

    Da reicht dann manchmal einfach der Anruf beim Versicherer und wie durch ein Wunder gibt es dann auf einmal den 'neuen' günstigeren Tarif auch für den Bestandskunden.

    Ein Schelm wer böses dabei denkt!

    Wir checken inzwischen alle unsere Verträge jährlich. Wenn der Preis etwa 10% über dem Vergleichspreis der Mitbewerber liegt prüfen wir zumindest einen Wechsel.

  • Wir hatten bei Grünwelt eine Kündigungsfrist und sind mit Wirkung zum Jahreswechsel nun zu dem recht neuen Anbieter Yippie (eine Marke der Maingau Energie) gewechselt.

    Nachtrag: Es sollte heißen "eine Kündigungsfrist von einem Monat".

  • Diese Taktik funktioniert, wenn die Preiserhöhung für den Energielieferanten darin besteht, dass der Bonus wegfällt, er aber den Grund- und Minuntenpreis konstant hält. Oft genug fällt aber der Bonus weg UND es gibt eine Preiserhöhung. Diese Preiserhöhung kannst du bei Abschluss nicht vorhersehen. Und dann würdest du evt. trotzdem wechseln.

    Wenn das so ist, dann wäre eine solche Taktik natürlich nutzlos. Dann bleibt nur auf eine entsprechende gesetzliche Regulierung zu hoffen, die derart unverhältnismäßige Preiserhöhungen unterbindet (Gibt es das nicht eigentlich schon?).


    Bis dahin wäre es wünschenswert, dass Vergleichsportale die Kunden auch nach 2 Jahren und mehr wieder fragen, ob sie weiterhin zufrieden mit ihrem Anbieter sind.


    monstermania: Ich stimme in jedem Punkt zu! Ähnliches kennt man ja auch schon von Telekommunikations-Anbietern oder manchen Fitnessstudio-Ketten: Wer treu ist, zahlt drauf. Dort hilft es zu kündigen und auf den Anruf der Abteilung "Kundenrückgewinnung" zu warten. Vermutlich muss ich mich daran gewöhnen, dass es bei Energieversorgern nicht anders ist...

  • shahna

    Ich nutze beim Mobiltelefon seit einigen Jahren ein Prepaid-Angebot. Und zumindest hier passt der Anbieter die gebotene Leistung/pro 4 Wochen regelmäßig an den Wettbewerb an!

    Das funktioniert aber wohl nur, weil anscheinend zumindest in diesem Beriech der Wettbewerb funktioniert und der Anbieter scheinbar erkannt hat, dass der nächste Prepaid-Anbieter nur wenige Mausklicks entfernt ist.

    Auf jedem Fall fühle ich mich als Kunde fair behandelt und sehe so keinen Handlungsbedarf den Anbieter zu wechseln.

  • Wie schaut es jetzt zum Jahreswechslen bei euch aus?

    Yippie wurde ja im Monat April zu einer eigenständigen Tochtergesellschaft der Maingau Energie.

    Der Wechsel wurde mit ein paar Mail angekündigt, inklusive des "Versprechens", dass alle gleich bleibt.


    Wir hatten zum Januar 2021 den Vertrag bei Maingau/Yippie mit 12 Monaten eingeschränkter Preisgarantie abgeschlossen.

    Die Zahlen, die uns aus dem Vertrag aus 01-2021 vorliegen (Preise in brutto)


    79,34 €/a Grundpreis

    4,37 ct/kwh Arbeitspreis


    In der jetzt erhaltenen Rechnung sind die Preise wesentlich höher angesetzt:

    6,78€/Monat = 81,36 €/a Grundpreis

    4,48 ct/kwh Arbeitspreis


    zwischenzeitlich gab es aber keine Mitteilung, dass die Preis angepasst werden.


    Das ergibt, wenn ich mir das selber ausrechne bei uns eine Differenz von 124,24€.


    Irgendwie bin ich damit nicht einverstanden ;)

    Was wäre da jetzt der nächste Schritt um das zufiedenstellend zu klären?


    Bisher haben wir immer unsere Verträge problemlos wechslen können. Ich bin immer belächelt worden, dass ich die Rechnungen kontrolliere. Und nun hab ich endlich mal was gefunden, weiß aber gar nix damit anzufangen...

    Am 17.01.2022 will Yippie die noch ausstehenden Gelde per Lastschrift abbuchen. Kann man da vorher bei der Bank wiedersprechen, oder beim Versorger...oder?

  • Du könntest Yippie ja mal anschreiben und nachfragen. Ansonsten kannst Du natürlich dein Lastschriftmandat widerrufen beim Versorger. Wenn dennoch abgebucht wird kannst du die Abbuchung bei Deiner Bank rückgängig machen.

  • Die 2,xx Euro beim Grundpreis entfallen vermutlich auf die Anpassung der Umsatzsteuer von 16 auf 19 Prozent. Angebot war bestimmt Ende 2020 mit 16%.


    Was die Preisgarantie angeht: Änderungen bei Steuern und Abgaben dürfen umgelegt werden. Müsstest du Mal schauen, ob sich bei der EEG oder CO2 Abgabe in 2021 etwas verändert hat.

  • Hi Stadtkind,


    wie von Thebat schon erwähnt, erklärt sich die Abweichung sowohl beim Grundpreis als auch beim Arbeitspreis aus der Rückanpassung der MwSt von 16 % auf 19%.


    Bei uns wurde der Arbeitspreis zum 01.01.2022 sogar schon auf sagenhafte 11,42 ct/kWh erhöht. Wir würden gerne wechseln, aber bei der aktuellen Marktlage haben wir keinen günstigeren Anbieter gefunden, der derzeit Neukunden aufnimmt ...