Das Verständnis von Reichtum ist subjektiv und lässt sich daher nur schwer verallgemeinern. Vermeide diese Irrtümer:
1. Reich ist, wer 1 Mio. € hat
Da stellt sich erstmal die Frage: Heißt das 1 Mio. in Euro auf dem Konto, als Jahreseinkommen oder doch in Immobilien oder kombiniert mit Gold? Hier sind drei verschiedene Ansätze bzw. Definitionen:
Laut dem Politikwissenschaftler Ernst-Ulrich Huster beginnt Reichtum ab 200% des Medianvermögens. Und das liegt nach dem Global Wealth Report bei 67.000$ (rund 60.000€). Nach dieser Definition würdest Du also mit einem Vermögen von über 120.000€ als "reich" gelten.
In einer Umfrage der Wirtschaftswoche 2021 haben die meisten dagegen angegeben, dass Dich ein Vermögen (inkl. Immobilien) von 1 Mio. € offiziell reich macht.
Geht es dagegen um das Einkommen, sagt das Bundesarbeitsministerium: Wenn Du als Single das Zwei- bis Dreifache des Nettomedianeinkommens verdienst, giltst Du als reich. Laut Statistischem Bundesamt lag das 2023 bei knapp 2.200€ im Monat. Du müsstest also zwischen 4.400€ und 6.600€ verdienen, um als reich gewertet zu werden.
Alle drei Ansätze haben eins gemeinsam: Sie sagen nichts darüber aus, wie Du Dich tatsächlich fühlst oder wie andere Menschen das sehen. Streb also nicht grundlos irgendeine Zahl an, wenn Du Dein Vermögen aufbaust. Überleg lieber, was Du persönlich willst oder für Deine Altersvorsorge brauchst.
2. Reichtum führt zu Ansehen und Einfluss
Ersteres hat viel mit sozialem Vergleich zu tun. Wir schauen uns das Leben anderer an und merken dann "Der hat was, das ich nicht habe" oder eben "Die ist reicher als ich". Das führt – gefühlt vor allem in Deutschland – oft zu Missgunst und Neid. Gut gemeintes Ansehen bringt Dir Reichtum also nicht immer.
Und Einfluss? Tatsächlich sind wohlhabendere Menschen politisch interessierter und beteiligen sich öfter an Wahlen, öffentlichen Debatten, etc. Das geht aus dem Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung hervor.
Außerdem: Wenn eine Person besonders viel Geld hat, hat sie tendenziell auch eine hohe Reichweite oder Zugang zu Kreisen, in denen sie einen gewissen Einfluss geltend machen kann. Das kann von der lokalen Verwaltung bis hin zu Kontakten reichen, die man als Millionärin oder Millionär (z. B. durch ihr oder sein Unternehmen) eben eher hat als andere.
3. Reiche Leute arbeiten weniger oder gar nicht
Tatsächlich arbeiten Millionäre laut der DIW Berlin sogar mehr. Statt ca. 37 Wochenstunden wie z. B. die obere Mittelschicht, ackern sie rund 47 Stunden in der Woche.
Es kommt aber auch ein bisschen darauf an, wie man an den Reichtum gekommen ist: Eine Studie aus den 80ern aus den USA zeigt z. B.: Knapp 20% der Lottogewinnerinnen und -gewinnern haben danach entweder ihren Job gekündigt oder ihre Arbeitsstunden gesenkt.
4. Wer reich ist, hat bestimmt geerbt
Stand 2021 sind tatsächlich "nur" ca. 30% der damals 400 reichsten Menschen der Welt durch Erben reich geworden. Der Rest ist fast ausschließlich "selfmade", also durch eigenständige Arbeit an das Geld gekommen.
Und nur 11,5% dieser Leute kommen aus der Oberschicht, knapp 60% sind aus der Mittelschicht und der Rest ist aus der Arbeiterklasse oder sogar in Armut aufgewachsen.
Aber was machen reiche Menschen eigentlich insgesamt anders? Hier sind drei Gewohnheiten von Millionären, die Dich wirklich weiterbringen.