Wegen Sorgen um die Weltkonjunktur sind die Aktienkurse in den letzten Tagen weltweit deutlich gefallen: In Asien, insbesondere in Japan, ging es am stärksten bergab. Aber auch in den USA und Deutschland musst Du als Anlegerin oder Anleger gerade rote Zahlen verkraften. ETFs auf den MSCI World liegen auf Wochensicht aktuell rund 6% im Minus.
Auch wenn das natürlich keine angenehmen Nachrichten sind: Die Schlagzeilen vieler Medien vermittelten den Eindruck einer Katastrophe oder eines historischen Crashs. Der zugegeben jederzeit noch folgen könnte – vielleicht aber auch nicht. Stand heute Mittag hat sich die Börsenlage jedenfalls wieder stabilisiert, vor allem in Japan haben sich die Kurse deutlich erholt. Was Du generell bei solchen und gegebenenfalls noch schlimmeren Abstürzen tun solltest:
1. Deinen ETF-Bestand behalten
Verfall unter keinen Umständen in Panik und verkauf nicht Deine ETF-Anteile. Egal, zu welchen Kursen Du eingekauft hast, egal wie stark die Kurse einbrechen. Ziel Deines ETF-Investments ist der langfristige Vermögensaufbau über mindestens 15 Jahre. Auf diese Zeitspanne gerechnet haben die Aktienmärkte immer positive Renditen gebracht. Im Schnitt waren es über 15 Jahre in der Vergangenheit 8% pro Jahr.
Wichtig ist dabei, dass Du in einen weltweiten, breit gestreuten Aktienindex investiert bist – z. B. mit einem ETF auf den MSCI World. Nur, wenn Du zum Beispiel viel Geld in Nischen-ETFs gesteckt hast, solltest Du überlegen, in einen Welt-ETF umzuschichten. Aber auch das am besten nicht gerade, wenn an der Börse Unruhe herrscht.
Gehörst Du eher zur nervöseren Sorte, schaust Du in solchen Zeiten gar nicht erst in Dein Depot und sitzt die Turbulenzen einfach aus – egal, wie lange sie dauern und egal, wie stark die Kurse fallen. Halt an Deiner passiven Anlagestrategie fest.
2. Deine ETF-Sparrate weiterlaufen lassen
Auch Deine ETF-Sparpläne solltest Du wie gehabt weiterlaufen lassen. Der Kursrückgang hat hier sogar Vorteile: Wenn Du monatlich einen gleichbleibenden Betrag anlegst, bekommst Du bei Börsenflauten mehr Anteile für Deine Sparplanrate als bei Höchstkursen. Kursrückgänge spülen Dir also günstigere Werte in Dein Depot.
3. Geplante Einmalinvestitionen nicht auf Eis legen
Wenn Du gerade einen größeren Geldbetrag anlegen möchtest, kaufst Du aktuell natürlich günstiger als noch vor einer Woche ein. Das kannst Du nutzen, um Deine Einmalinvestition durchzuziehen. Vergiss aber nicht: Es könnte nach Deinem Investment noch weiter nach unten gehen – oder auch nicht, dann hast Du einen guten Zeitpunkt erwischt. Das lässt sich aber nicht vorhersehen, weshalb Du generell nicht versuchen solltest, Deine Investments zu timen. Sondern immer frühestmöglich einzusteigen und lange dabeizubleiben.
Mach Dir klar: In der Zeit, in der Du nicht investiert bist, bringt Dein Geld keine oder nur wenig Rendite. Wenn Dir eine Einmalinvestition im Aktienmarkt trotzdem gerade zu riskant erscheint, park das Geld zumindest auf einem gut verzinsten Tages- oder Festgeldkonto.
Können die Kurse noch stärker einbrechen?
Um das vorherzusagen, bräuchtest Du eine Kristallkugel. Dass sich die Lage an den Kapitalmärkten gerade wieder erholt, kann ein Zeichen sein, dass wir das Ende der Kursrückgänge erstmal erreicht haben. Es kann aber auch sein, dass es schon morgen weiter nach unten geht. Fürs langfristige Anlegen ist das aber nicht wichtig. Denn wer über Jahrzehnte breit gestreut investiert, kann zwischenzeitliche Tiefs aussitzen.
Du willst gerade erst einsteigen?
Wenn Du noch gar nicht in Aktien-ETFs investiert bist, sollte Dich ein Zucken an der Börse wie diese Woche aus den oben genannten Gründen nicht davon abhalten – im Gegenteil. Du kannst auch hier die eingebrochenen Kurse nutzen, um günstiger einzusteigen als noch vor einer Woche. Solange Dir bewusst ist, dass es danach zunächst weiter nach unten gehen kann. Die Ernte fährst Du bei Aktien langfristig ein.
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