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Aktienrente kommt: Was das für Deine Beiträge und Rente bedeutet

Die Bevölkerung in Deutschland wird immer älter - es entsteht eine gewaltige Lücke bei der Rente. Deshalb soll jetzt auch in Deutschland eine Aktienrente starten. Was heißt das für Dich?

Jan Scharpenberg
Finanztip-Experte für Rente

Was Du als Arbeitnehmer in die Ren­ten­ver­si­che­rung einbezahlst, finanziert die Rente der aktuellen Ruheständler. Weil die Bevölkerung in Deutschland immer älter wird, kommen immer weniger Beitragszahler auf immer mehr Rentner – es entsteht eine gewaltige Lücke. 2023 soll deshalb auch in Deutschland eine Aktienrente starten, die zusätzliches Geld an den Kapitalmärkten verdient. So sieht das Grundkonzept des Finanzministeriums aus:

So soll die Aktienrente funktionieren
Ein Teil der Beiträge, den gesetzlich Versicherte in die Ren­ten­ver­si­che­rung einzahlen, soll mit der Aktienrente künftig über einen Fonds am Kapitalmarkt angelegt werden. Dadurch generieren die Beiträge Erträge, die später dann zur „Stabilisierung der Entwicklung des Beitragssatzes“ verwendet werden können. Das ist allerdings erst ab 2030 vorgesehen.

Durch die Aktienrente wird es vorerst also nicht zu einer Erhöhung der Rente selbst kommen. Das war allerdings auch nicht zu erwarten, denn das Startvolumen des Fonds ist mit 10 Mrd. € relativ niedrig. Erst ab 2030 können die Erträge dann dazu beitragen, dass der Beitragssatz nicht oder weniger stark erhöht werden muss, um die Renten zu finanzieren.

Woher kommt das Startvolumen?
Die 10 Mrd. € Startvolumen werden über Umwege aus dem Bundeshaushalt finanziert: Der Bund will Schulden aufnehmen und sie als Darlehen an die Verwaltung des Fonds weitergeben. Die Zinsen sollen aus den Kapitalerträgen refinanziert werden. So kann das Finanzministerium die Schuldenbremse einhalten, weil das aufgenommene Geld nicht ausgegeben, sondern angelegt wird.

Wer verwaltet die Aktienrente?
Das soll eine neue öffentlich-rechtliche Stelle übernehmen, die sich am “Fonds zur kerntechnischen Sanierung” (Kenfo) orientieren soll. Diese 2017 vom Bund gegründete Stiftung dient zur Finanzierung des Atomausstiegs. Hier zahlen die Energieversorger ebenfalls Beiträge ein, die dann am Kapitalmarkt angelegt werden. Durch die Rendite dort können die immensen Kosten des Atomausstiegs besser finanziert werden. Im Finanzministerium hofft man, jetzt auch bei der Aktienrente von den Erfahrungen des Kenfo profitieren zu können.

Wie erfolgreich lief dieses Investment?
Gestartet ist Kenfo mit 24,1 Mrd. €, die bis heute schrittweise am Kapitalmarkt investiert wurden. Und die Rendite kann sich sehen lassen: 2018 wurden 6,2% Rendite erreicht, 2019 dann 4,1%, 2020 schon 8,3% und 2021 sogar 10,4%. Das entsprach 2021 einem Gewinn von gut 248 Mio. €.

Sind 10 Mrd. € genug?
Der Gewinn des Kenfo klingt nach viel, für die Ren­ten­ver­si­che­rung wären das aber Peanuts. Der Staat unterstützt die Ren­ten­ver­si­che­rung allein aus Steuermitteln mit über 100 Mrd. € pro Jahr. Trotzdem tut der Ren­ten­ver­si­che­rung natürlich jede zusätzliche Einnahme gut. Die Deutsche Ren­ten­ver­si­che­rung selbst schätzt jedoch, dass ein Investment von 100 Milliarden oder mehr notwendig wäre. Erst dann könnte der Fonds einen deutlichen Beitrag zur Stabilisierung des Beitragssatzes leisten.

Bis der Gewinn der Aktienrente so groß ist, dass er einen nachhaltigen Einfluss auf die Ren­ten­ver­si­che­rung hat, dürfte es also deutlich länger dauern.

Du musst aber nicht auf die Einführung der Aktienrente warten. Mit einem ETF-Sparplan kannst Du schon jetzt genau solch eine Investition ganz einfach selber tätigen. Die günstigsten Anbieter dafür sind Finanzen.net Zero, Scalable Capital (Free Broker), Trade Republic, Flatex, Smartbroker. Und Anbieter mit vielen Zusatzleistungen zum Depot sind: ING, Consorsbank, DKB, Comdirect.

Warum wir genau diese Depot-Anbieter für Dich empfehlen, erfährst Du hier.

(jsc)

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