Immer mehr Menschen sind auf ein zweites Einkommen angewiesen: 2022 hatten erstmals über 10% aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in Deutschland einen Nebenjob. Brauchst Du nicht, weil Du sowieso genug verdienst? Dann solltest Du trotzdem weiterlesen.
Dein größtes Klumpenrisiko? Dein Gehalt
Denn ein zweites Einkommen kann nicht nur ein Zwang sein, sondern auch eine Versicherung. Einzig und allein auf ein Unternehmen solltest Du nämlich generell nie vertrauen. Deshalb raten wir Dir nicht nur bei der Geldanlage zu breit gestreuten ETFs, sondern auch, Dich nicht zu 100% auf Deinen Hauptjob zu verlassen.
Überleg nur mal, was passiert, wenn Dein einziges Einkommen plötzlich wegbricht. Genau, Dein Lebensstandard gerät in Gefahr. Deshalb ist auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung so wichtig. Aber es gibt noch viel mehr Risiken als Unfälle und Krankheiten, dass Dein Gehalt – und damit Deine gesamten Einnahmen – wegfällt. Zum Beispiel wenn Dein Arbeitgeber pleitegeht oder Dir kündigt.
Diese Fragen solltest Du Dir stellen
Natürlich musst Du deshalb jetzt nicht unbedingt gleich einen Nebenjob suchen. Aber Du solltest Dir auf jeden Fall mal Zeit nehmen und Deine Job-Situation analysieren. Hab dabei folgende Themen im Blick:
- Wie sicher ist Dein Arbeitsplatz? Bist Du leicht zu ersetzen?
- Geht es der Firma wirtschaftlich gut? Welche Risiken drohen der Branche?
- Welche Aufstiegschancen hast Du? Wird Dein Gehalt oft genug erhöht? Oder musst Du wegen der Inflation vielleicht doch bald kürzertreten?
- Welche Qualifikationen hast Du, wie sieht der Arbeitsmarkt aus und wie schnell könntest Du einen neuen Job mit ähnlichem Gehalt finden?
So löst Du das Problem
Mit dieser Analyse hast Du den wichtigsten Teil schon geschafft. Doch was kannst Du tun, wenn Du merkst, dass Du Dein Einkommen besser absichern solltest? Die einfachste und schnellste Variante: ein Nebenjob. Den kannst Du bei Bedarf vielleicht kurzfristig auf Vollzeit aufstocken. Und wenn Du etwas ganz anderes machst als im Hauptjob, lernst Du sogar neue Skills, die Dir bei der Jobsuche helfen können. Ein Nebenjob kann also nicht nur ein Zuverdienst, sondern auch eine Chance sein.
Was Du sonst noch tun kannst? Netzwerken, z. B. Kontakt zu ehemaligen Arbeitgebern und Kolleginnen und Kollegen halten. Langfristig ebenfalls smart: Hab immer ein Auge auf den Arbeitsmarkt und welche Qualifikationen in Deinem Bereich gefragt sind. Dir fehlt was? Dann denk über eine Fortbildung nach.
Wichtig aber: Übertreib es nicht. Gerade ein Nebenjob ist ein zusätzlicher Stressfaktor. Aufwand und Ertrag sollten immer im Verhältnis stehen. Wie das gut funktionieren kann? Zum Beispiel mit einem Mini-Job. 520€ pro Monat sind dann steuer- und abgabenfrei. Oder indem Du mit etwas Geld dazuverdienst, das Dir richtig Spaß macht. Zum Beispiel freiberuflich zu fotografieren. Oder Du leitest Sporttrainings oder Chorproben – auch das geht steuerfrei.
(jfe)