Wenn Du Geld in ETFs oder Aktien investiert hast, waren die letzten sechs Monate hart: Der Dax hat über 10% verloren, der MSCI World etwa 8%. Fünf Szenarien, was Du jetzt tun kannst, bzw. lieber nicht tun solltest:
1. Verkaufen: Keine gute Idee
Du verkaufst einen Großteil Deiner Wertpapiere, obwohl Du noch gar nicht lange an der Börse dabei bist. Dieser Schritt mag vielleicht naheliegen, wäre aber keine gute Idee. Denn erst damit verlierst Du tatsächlich Geld. Dazu kommt ein weiteres Problem: Ob Du den passenden Moment zum Wiedereinstieg triffst. So ist zum Beispiel der MSCI World von Mitte Februar 2020 bis Mitte März 2020 um über 30% gefallen – hat sich aber rasch erholt und lag ein Jahr später schon wieder über dem Vorkrisenniveau.
2. Aussetzen: Ok, wenn das Geld knapp wird
Falls es bei Dir finanziell eng wird oder Du wegen der gestiegenen Energiekosten einen Notgroschen zur Seite legen willst: Pausier Deinen Sparplan. Das geht jederzeit per Klick in Deinem Online-Depot. Geld, das bereits in einem ETF steckt, bleibt dort. So kannst Du Dispokosten vermeiden und Deine ETF-Anteile können langfristig wieder an Wert gewinnen. Und Du kannst den ETF-Sparplan jederzeit wiederaufnehmen, wenn Du wieder mehr Geld zur Verfügung hast.
3. Investieren: Wenn Du es Dir leisten kannst
Du kannst es Dir erlauben, gerade jetzt die Sparraten zu erhöhen und mehr Geld zu investieren? Das ist eine gute Idee – aber übernimm Dich dabei nicht. Denn die Durststrecke am Aktienmarkt kann auch länger andauern. Trotzdem gilt: Wenn Du jahrzehntelang sparen willst, einen sicheren Job mit stabilem Einkommen und Rücklagen für ungeplante Ausgaben hast, solltest Du das jetzt so machen.
4. Zocken: Ganz schlechte Idee
Eigentlich hast Du Dir jedes Jahr circa 7% Prozent Rendite von Deinen ETF-Anteilen versprochen, denn ab 1975 waren im Schnitt jedes Jahr 7,9% drin. Aktuell ist das nicht in Sicht. Trotzdem solltest Du jetzt nicht versuchen, stattdessen mit Kryptowährungen oder Hebelprodukten zu zocken, um mehr Rendite rauszuholen. Das erinnert nicht nur mehr ans Casino als an langfristige Geldanlage, Du könntest auch richtig danebengreifen und noch weniger rausholen als der Marktdurchschnitt – und sogar ein Totalverlust ist möglich.
5. Themen-ETFs: Könnte klappen, hat aber einen Haken
Du setzt ab jetzt mit Themen-ETFs auf Lebensmittel- oder Energieerzeuger, die angesichts der Inflation eine bessere Rendite versprechen? Das kann funktionieren, Du solltest aber vorsichtig vorgehen. Firmen aus Bereichen wie Nahrung oder Versorgung sind zwar generell krisenfester als z. B. Techfirmen. Sobald das Tief wieder vorbei ist, musst Du aber den Ausstieg schaffen, um nicht auf Rendite zu verzichten. Da ist es deutlich bequemer, nichts zu tun und stur auf Welt-ETFs zu setzen. Nichts zu tun und abzuwarten dürfte deshalb die beste Lösung sein.
Viele Anleger kombinieren ihren Welt-ETF mit bestimmten Branchen-ETFs. Warum das ein oft ungeahntes Risiko ist, liest Du hier.
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