Finanztip App
Alle Inhalte in der App
App laden

News Daily

Die Zukunft der Rente: Was die Regierung jetzt plant

Die Bundesregierung hat das "Rentenpaket II" vorgestellt. Sein Ziel: Die Sicherung der Rente nach 2025.

Arbeitsminister Heil und Finanzminister Lindner haben das Rentenpaket II vorgestellt. Sein Ziel: Die Auswirkungen des demografischen Wandels zu mindern – also zu verhindern, dass Deine Rente künftig zu stark sinkt oder die Beiträge für die Ren­ten­ver­si­che­rung zu stark steigen. Die wichtigsten Punkte im Überblick:  

1. Garantie für Rentenniveau verlängert  

Das Rentenniveau – also das Verhältnis einer Rente nach 45 Jahren durchschnittlicher Einzahlung zu einem durchschnittlichen Arbeitseinkommen – soll beim aktuell geltenden Minimum von 48% bleiben. Ein "Standardrentner" soll also im Jahr seines Renteneintritts 48% des dann aktuellen Durchschnittseinkommens bekommen. 

Bisher war diese sogenannte Haltelinie des Rentenniveaus von 48% nur bis 2025 garantiert. Sie soll jetzt aber bis 2039 verlängert werden. Wie das Rentenniveau genau berechnet wird und welche Auswirkungen es für Dich hat, kannst Du in unserem Ratgeber zur gesetzlichen Rente nachlesen. 

Dieser Absicherungsmechanismus sagt zwar nichts über die tatsächliche Höhe Deiner Rente aus, sorgt aber dafür, dass sich die Rentenhöhe nicht zu weit von der Lohnentwicklung entfernt.  

2. Einführung des Generationenkapitals  

Damit Deine Beiträge für die Ren­ten­ver­si­che­rung trotz des demografischen Wandels nicht zu stark steigen, wird als zusätzlicher Baustein das Generationenkapital eingeführt. Das ist eine Aktienrücklage für die gesetzliche Rente. Es soll die künftige Steigerung des Beitragssatzes abmildern und ab 2036 greifen.  

Laut dem Gesetzesentwurf, der Finanztip vorliegt, sollen dann jährlich 10 Mrd. € aus dem Generationenkapital für die Rentenzahlung entnommen werden. Das würde Deinen Beitragssatz nach den Prognosen ab 2036 um 0,3% senken. 

Beispiel: Bei einem Bruttogehalt von 3.000€ im Monat wären das 4,50€ weniger, die monatlich von Deinem Gehalt an die Ren­ten­ver­si­che­rung fließen. Und weil Dein Arbeitgeber die Hälfte der Beiträge trägt, wären es auch für ihn 4,50€ weniger.  

Trotz Generationenkapital wird Dein Beitragssatz für die Ren­ten­ver­si­che­rung in den kommenden Jahren laut den Prognosen weiter steigen: 2028 auf 20% und bis 2035 auf 22,3%. Einen Beitragssatz von über 20% gab es zuletzt 1997/98. Die jetzigen 18,6% sind zwar seit sechs Jahren stabil, aber wegen der älter werdenden Gesellschaft langfristig nicht haltbar. Ab 2028 wirst Du also mehr von Deinem Gehalt in die Ren­ten­ver­si­che­rung zahlen. 

3. Rentenalter soll nicht erhöht werden 

Das gesetzliche Renteneintrittsalter soll nicht erhöht werden. Du sollst auch in den 2030er Jahren abschlagsfrei mit 67 Jahren in Rente gehen dürfen.   

Was ändert sich durch das Rentenpaket II für Dich? 

Erstmal nicht viel. Als Arbeitnehmerin oder Arbeitnehmer zahlst Du weiterhin Deine Beiträge zur gesetzlichen Ren­ten­ver­si­che­rung von Deinem Gehalt. Mit dem Generationenkapital kommt zusätzlich eine neue Einnahmequelle für die Rente ins Spiel. Das Kapital kommt u. a. aus dem Bundeshaushalt und wird am Kapitalmarkt angelegt. Die Renditen sollen dann an die Ren­ten­ver­si­che­rung fließen. 

Wie wirkungsvoll all diese Maßnahmen sein werden, bleibt abzuwarten. Du solltest Dich aber auf keinen Fall allein auf die gesetzliche Rente verlassen – sondern weiterhin auch selbst fürs Alter vorsorgen.

Welche Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge (Riester, Rürup, ETF, Betriebsrente) es gibt, liest Du in unserem Ratgeber zur Altersvorsorge

Speichere Deine Artikel für später ab!

Die passenden ETFs, praktische Steuertipps oder die besten Kredit­karten-Anbieter: In der Merkliste Deiner Finanztip App kannst Du Dir alles für später abspeichern.

Hol Dir die App

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.