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Tipps & Tricks

Diese ETF-Abkürzungen sollte jeder kennen

Beschäftigst Du Dich mit ETFs, liest Du oft Abkürzungen wie ACC, WKN oder TER. Hier erfährst Du, wofür die Kürzel stehen.

Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse

ETF-Namen und -Abkürzungen können ziemlich verwirrend sein, besonders wenn Du in der Welt der ETFs noch neu bist. Wenn Du Dir die Abkürzungen aber mal genauer anschaust, merkst Du schnell, dass sie gar nicht so kompliziert sind. Wir erklären Dir hier die wichtigsten Kürzel:

1. ETP: Exchange Traded Products ("börsengehandelte Produkte")

Das ist der Oberbegriff für alle Finanzprodukte, die Du an der Börse handeln kannst und die einen Basiswert (z. B. einen Börsenindex wie den DAX oder MSCI World) passiv nachbilden. Darunter fallen ETFs, ETCs und ETNs:

  • ETF – Exchange Traded Fund (börsengehandelter Fonds): ETFs bilden einen Aktienindex nach, z. B. den DAX oder MSCI World. Stell Dir einen ETF wie einen Topf vor, in dem viele verschiedene Aktien zusammengefasst. So gehst Du wesentlich weniger Risiko ein, als wenn Du wenige einzelne Aktien kaufen würdest.
  • ETC – Exchange Traded Commodities (börsengehandelte Waren/Rohstoffe):ETCs sind börsengehandelte Schuldverschreibungen, die Rohstoffe wie Erdöl, Erdgas, Gold, etc. als Basiswert haben und die Wertentwicklung des jeweiligen Rohstoffpreises abbilden. Mehr zu Rohstoff-ETCs liest Du hier. Der ETC kauft aber häufig nicht selbst die Rohstoffe. Stattdessen garantiert Dir der Herausgeber nur den aktuellen Wert des Rohstoffes. Geht er pleite, ist Dein Geld weg.
  • ETN – Exchange Traded Note (börsengehandelte Schuldverschreibungen): Sie bilden die Wertentwicklung eines bestimmten Basiswertes (z. B. Kryptowährungen) ab und funktionieren dabei genauso wie ein ETC. 

Jetzt geht’s aber nur um Abkürzungen, die Dir beim Umgang mit ETFs über den Weg laufen:  

2. ACC – Accumulating (ansammelnd/thesaurierend)

Das bezeichnet einen thesaurierenden ETF. Das ist eine Form von ETF, bei dem Deine Ausschüttungen, wie Dividenden, direkt wieder in den passiven Fonds investiert werden. Dadurch profitierst Du von einer Art Zinseszinseffekt. Beachte dabei: Durch dieses Reinvestment bekommst Du nicht mehr ETF-Anteile, sondern die bestehenden Anteile werden automatisch mehr Wert.

3. DIST oder DIS – Distributing (ausschüttend)

Ein ETF mit der Bezeichnung DIST (oder DIS) ist ein ausschüttender ETF und damit das Gegenteil des ACC-ETF. Erträge, wie Dividenden, werden Dir regelmäßig (z. B. quartalsweise oder jährlich) auf Dein Verrechnungskonto ausgezahlt. Wenn Du Deinen jährlichen Freibetrag von 1.000€ schon ausgeschöpft hast, werden die Ausschüttungen auch gleich versteuert.

4. CORE – Kern

In den langen ETF-Bezeichnungen findest Du manchmal auch den Begriff “Core”. So nennt iShares eine Reihe seiner ETFs, z. B. iShares Core MSCI World UCITS ETF*, den wir Dir auch empfehlen. Diese Core-ETFs repräsentieren in der Regel einen breiten Markt und bieten dadurch eine breite Diversifikation (Stichwort: Risikostreuung). Sie werden oft als Basis eines Portfolios angesehen und sollten möglichst langfristig (mind. 10-15 Jahre) gehalten werden.

5. DR – Direct Replication

DR beschreibt, wie der ETF den zugrundeliegenden Index technisch nachbildet. Bei Direct Replication (direkte Replizierung) kauft der ETF den Großteil der Aktien des Index einfach 1:1 nach. Man spricht auch von einer physischen Vollreplikation. Die andere weit verbreitete Methode ist die synthetische Replikation (Swap-ETFs). Hier wird der zugrundeliegende Index mit sogenannten Swap-Geschäften künstlich nachgebildet, statt die Anteile tatsächlich zu kaufen. Das spielt für Dich aber keine Rolle – Du kannst Swap-ETFs genauso verwenden wie direkt replizierende.

6. ESG – Environmental, Social & Governance

Damit werden ETFs gekennzeichnet, die in (ökologisch, sozial, ethisch) nachhaltige Unternehmen investieren. Auch die Abkürzung SRI (Socially Responsible Investment) steht für nachhaltige Geldanlagen. Was genau darunter fällt, ist aber nicht einheitlich definiert. In unserem Ratgeber erfährst Du mehr über nachhaltige ETFs.

7. TER – Total Expense Ratio

TER beschreibt die jährlichen Kosten eines ETFs (Gesamtkostenquote). Dazu zählen die Verwaltungskosten, Depotbank-, Lizenz- und Vertriebsgebühren. Wichtig: Nicht alle anfallenden Kosten sind in der TER enthalten. Transaktionskosten kommen noch dazu, sind bei breitgestreuten Aktien-ETF aber meist sehr gering. Mehr dazu in unserem Ratgeber ETF-Kosten

8. WKN – Wertpapierkennnummer

Die WKN ist ein sechsstelliger alphanumerischer Code, der jedem einzelnen Wertpapier zugewiesen ist. Er wird verwendet, um Aktien, ETFs und deren Anbieter klar identifizieren zu können. Die WKN wird nur in Deutschland verwendet. International gängiger ist die ...

9. ISIN – International Securities Identification Number

Die ISIN ist die internationale Wertpapierkennnummer, die Du ebenfalls in Klammern hinter dem Namen des ETF findest. Sie ist deutlich länger und enthält unter anderem den Ländercode, der zum jeweiligen Wertpapier dazugehört. Du kannst ein Wertpapier aber sowohl mit WKN als auch ISIN eindeutig identifizieren, wenn Du sie z. B. in die Ordermaske Deines Depot-Anbieters eingibst.

10. UCITS – Undertakings for Collective Investment in Transferable Securities

Eine Richtlinie der Europäischen Union für Investmentfonds. Ein UCITS-ETF muss breit diversifiziert sein und darf nicht nur in wenige Assets investieren. In Deutschland wird alternativ auch die deutsche Abkürzung OGAW (= Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) verwendet.

Nachdem Du jetzt die wichtigsten Abkürzungen kennst, musst Du nur noch den passenden ETF für Dich finden. Unser ETF-Finder hilft Dir dabei. Infos zur Depot-Eröffnung findest Du hier. Depots mit niedrigen Gebühren findest Du bei den Online-Brokern Finanzen.net Zero, Justtrade, Scalable Capital (Free Broker), Trade Republic und Flatex. Ein breites Leistungsspektrum bieten ING, Consorsbank, Comdirect und 1822direkt. 

Von Anna Karolina Stock, und Giulia Tita

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