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Fehler in der Steuerbescheinigung von Trade Republic? Das steckt dahinter
Die Steuersoftware Wiso Steuer meldet Fehler bei Steuerbescheinigungen von Trade Republic. Was die Ungereimtheiten zu bedeuten haben.

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Die Steuersoftware Wiso Steuer meldet Fehler bei Steuerbescheinigungen von Trade Republic. Was die Ungereimtheiten zu bedeuten haben.
Die Steuerbescheinigungen von Trade Republic sorgen aktuell für Verwirrung: Beim Erstellen der Steuererklärung 2024 mit Wiso Steuer meldet die Software bei vielen Nutzerinnen und Nutzern Berechnungsfehler. Konkret geht es um Abweichungen beim Solidaritätszuschlag und der Kirchensteuer. Es scheint, als hätte Trade Republic zu wenig Steuern abgeführt.
Nachdem das Problem kein Einzelfall ist, wie Meldungen im Trade-Republic-Forum und auf Reddit zeigen, ging das Handelsblatt der Sache auf den Grund. Und stellte fest: Nein, der Neobroker hat grundsätzlich alles richtig gemacht.
Sie entstehen durch Rundungsdifferenzen: Trade Republic berechnet Kapitalertragsteuer, Soli und Kirchensteuer für jede einzelne Transaktion separat und rundet die Beträge jeweils auf zwei Nachkommastellen. Am Jahresende werden diese gerundeten Beträge noch einmal zusammengefasst und dann in der Steuerbescheinigung ausgewiesen.
Diese Vorgehensweise ist rechtlich zulässig: Laut § 4 Solidaritätszuschlaggesetz (SolzG 1995) dürfen Bruchteile von Cents wegfallen.
Steuerprogramme wie Wiso Steuer hingegen rechnen mit dem Gesamtbetrag und dem pauschalen Prozentsatz. Dadurch entstehen die Differenzen zwischen den von Trade Republic tatsächlich abgeführten Beträgen und den von Wiso aus der Gesamtsumme der Kapitalerträge berechneten Steuern.
Bei einem Gesamtbetrag von 466,98 € erwartet Wiso 25,68 € Soli (5,5 %), auf der Steuerbescheinigung von Trade Republic stehen aber nur 25,55 €. Die Differenz beträgt 13 ct.
Besonders betroffen sind Trade-Republic-Kundinnen und -Kunden, die im Steuerjahr 2024 viele Transaktionen vorgenommen haben. Da sich die Abweichungen dann summieren.
In den meisten Fällen geht es nur um Cent-Beträge. Das Steuerprogramm Wiso Steuer reagiert aber sehr sensibel und stuft bereits geringste Abweichungen als Fehler ein. Das Steuererklärungstool Elster z. B. akzeptiert Abweichungen bis 1 €.
Laut Handelsblatt hat der Software-Anbieter Wiso bereits angekündigt, diese restriktive Prüfung in Wiso Steuer zu lockern und in künftigen Versionen eine Toleranz für Rundungsdifferenzen zu integrieren. Damit die Abgabe der Steuererklärung nicht unnötig behindert wird.
Ungereimtheiten im Cent-Bereich sind unproblematisch. Wenn Dir allerdings größere Abweichungen (über 1 €) auffallen, solltest Du Deine Bank oder Deinen Broker kontaktieren und um Korrektur bitten. Ansonsten könntest Du unter Umständen Probleme mit dem Finanzamt bekommen, weil Steuern falsch abgeführt wurden.
Wenn der Kontakt zum Kundenservice Deiner Bank oder Deines Brokers schwierig ist, solltest Du das Finanzamt darauf hinweisen, dass es die Steuerbescheinigung genauer unter die Lupe nimmt.
Elster-Nutzerinnen und -Nutzer z. B. können sogar in der Anlage KAP „Bescheinigung unzutreffend“ angeben und die Beträge manuell erfassen. Das Finanzamt wendet sich dann an die Bank oder den Broker und kann korrigieren, falls tatsächlich zu viel oder zu wenig steuern einbehalten wurden.
Du überlegst noch, ob Du Deine Steuererklärung überhaupt machen sollst? Das solltest Du, denn im Schnitt gibt's 1.172 € zurück. Mit unseren fünf Tipps geht’s jetzt noch einfacher.
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