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Tipps & Tricks

Frist endet: So schaffst Du Deine Steu­er­er­klä­rung noch

Wenn Du eine Steu­er­er­klä­rung abgeben musst, hast Du dieses Jahr nur bis zum 2. Oktober Zeit. Aber musst Du überhaupt abgeben? Und wie schaffst Du’s noch rechtzeitig? Wir zeigen’s Dir.

Jörg Leine
Finanztip-Experte für Steuern

Wenn Du eine Steuererklärung für 2022 abgeben musst, wird’s langsam eng. Zur Erinnerung: Dieses Jahr hast Du nicht mehr bis Ende Oktober Zeit, alles muss schon bis zum 2. Oktober beim Finanzamt sein. Dieses Wochenende oder spätestens am Montag musst Du Dich also drum kümmern, wenn Du’s noch nicht erledigt hast.

Musst Du überhaupt abgeben?
Der Großteil muss keine Steu­er­er­klä­rung abgeben – z. B., wenn Du single und ganz klassisch angestellt bist und keine sonstigen Nebeneinkünfte hattest. Anders sieht es aus, wenn Du selbstständig bist, Leistungen wie Kurzarbeiter-, Eltern- oder Krankengeld bezogen hast, Mieteinnahmen hattest, mit Renteneinkünften über dem Grundfreibetrag liegst oder Ihr als Ehepaar die Steuerklassen 3/5 oder 4/4 mit Faktor habt. Alle Fälle, in denen Du abgeben musst, findest Du in unserem Ratgeber. Und nur wenn Du abgeben musst, ist der 2. Oktober für Dich relevant.

Solltest Du auch freiwillig abgeben?
Ja – und das besser früher als später. Wenn Du freiwillig abgibst, hast Du zwar vier Jahre Zeit – für die Steu­er­er­klä­rung für 2022 also bis Ende 2026. Trotzdem solltest Du Dich besser beeilen, denn je länger alles her ist, desto schlechter kannst Du Dich dran erinnern, welche Ausgaben Du hattest und absetzen kannst.

Außerdem gibt’s vom Finanzamt im Schnitt über 1.000€ zurück. Die kannst Du zum Beispiel direkt auf ein Tagesgeldkonto unserer Emp­feh­lungen packen und aktuell bis 4% Zinsen pro Jahr kassieren. Noch mehr Gründe, warum Du eine Steu­er­er­klä­rung machen solltest, findest Du hier.

Wenn Du stattdessen bis Montag abgeben musst und noch nicht angefangen hast – hier unsere Tipps für Dich:

1. Nimm eine Steuersoftware oder App
Wenn Du für die Steu­er­er­klä­rung nicht gleich Dein ganzes Wochenende opfern willst, nimmst Du am besten eine Steuersoftware oder Steuer-App. Für komplexere Fälle empfehlen wir Dir Wiso Steuer 2023 und Steuersparerklärung 2023, sonst reichen auch das etwas günstigere Tax 2023 oder die Apps SteuerbotWiso Steuer und Taxfix.

Anders als das kostenlose Portal der Finanzverwaltung „Elster“ kosten diese Programme zwar Geld, aber nur 20€ bis 60€. Dafür sind sie viel leichter zu bedienen als Elster und geben Dir Tipps. Außerdem kannst Du mit ihnen elektronisch direkt und fristgerecht abgeben.

Wichtig bei der Steuersparerklärung: In der Standard-Version brauchst Du ein Elster-Zertifikat. Hast Du das noch nicht, solltest Du zur „Flex“-Version greifen. Denn so schnell bekommst Du dieses Zertifikat jetzt nicht mehr.

2. Der Elster-Trick
Du kennst Dich mit der Steu­er­er­klä­rung schon gut aus und willst es dieses Jahr mal kostenlos mit Elster versuchen? Das geht, aber (fast) nur wenn Du dort schon registriert bist. Denn bei der normalen Registrierung kommen die Zugangsdaten per Post – das klappt zeitlich nicht mehr. Aber: Wenn Du schon den neuen Personalausweis (Scheckkartenformat) und die AusweisApp2 hast, kannst Du Dich auch damit registrieren und direkt loslegen.

3. Finanzamt-Briefkasten statt Post
Du gibst Deine Steu­er­er­klä­rung noch klassisch auf Papier ab? Dann wirf sie am besten bis Montag selbst in den Briefkasten beim Finanzamt. Mit der Post bist Du sonst vermutlich zu spät dran. Denn bei der Frist kommt’s drauf an, wann Deine Steu­er­er­klä­rung beim Finanzamt ist – nicht wann Du sie abschickst.

4. Besser verspätet als gar nicht
Du schaffst die Frist nicht? Dann erledige die Steu­er­er­klä­rung trotzdem so schnell wie möglich. Wenn Du nur minimal zu spät dran bist, drücken manche Finanzämter ein Auge zu und verzichten auf Sanktionen wie einen Zuschlag von meist 25€ pro Monat, den Du zu spät bist. Erst wenn Du die Erklärung für 2022 nach Juli 2024 abgibst, müssen die Finanzämter den Zuschlag für die komplette Zeit zwingend kassieren – da kann dann einiges zusammenkommen.

5. Fristverlängerung beantragen
Wenn Du sichergehen willst, keine Strafe zu kassieren, kannst Du beim Finanzamt auch eine längere Frist beantragen. Dafür brauchst Du aber einen guten Grund, zum Beispiel dass Du länger krank gewesen bist, Du umgezogen bist oder Ihr ein Kind bekommen habt. Den Antrag musst Du schriftlich stellen und kannst dafür unser Mus­ter­schrei­ben (Word-Dokument) nutzen.

6. Geh zum Lohnsteuerhilfeverein oder zur Steuerberatung
Noch einfacher an eine längere Frist kommst Du, wenn Du Deine Steu­er­er­klä­rung nicht selbst machst. Gehst Du zu einem Lohnsteuerhilfeverein oder einer Steuerberatung, rutscht die Frist automatisch auf den 31. Juli 2024. Aber: Das ist meist viel teurer, als die Steuer per Software selbst zu machen. Schon die Mitgliedschaft im Hilfeverein kostet – je nach Einkommen – rund 50€ bis 400€ pro Jahr, eine Steuerberatung meist nochmal deutlich mehr.

Fazit
Auch jetzt kannst Du die Steu­er­er­klä­rung noch bis Montag hinbekommen oder Dir zumindest mehr Zeit verschaffen. Und wenn es wirklich ganz schnell gehen soll, noch ein letzter Tipp: Manchmal reicht schon eine einzige Angabe, um auf 1.000€ Erstattung zu kommen, sodass Du vielleicht nur eine Stunde Arbeit reinstecken musst. Alle Details rund um die Steu­er­er­klä­rung findest Du in unserem Ratgeber.

 

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