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Tipps & Tricks

Fürs Studium in die PKV wechseln: Warum das meist keine gute Idee ist

Zu Beginn Deines Studiums stehst Du vor einer wichtigen Entscheidung: Gesetzlich oder privat krankenversichern?

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Versicherungen
Fürs Studium in die PKV wechseln: Warum das meist keine gute Idee ist

Schnellere Arzttermine und exklusivere Behandlungen: Besonders für “Beamtenkinder” scheint die private Krankenversicherung (PKV) oft attraktiv. Dank der Beihilfe ihrer Eltern zahlen sie erstmal günstigere Beiträge. 

Das Problem: Wenn Du Dich einmal für die private Krankenversicherung entscheidest, bist Du für die gesamte Studiendauer daran gebunden. In die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) zu wechseln, ist dann nicht so einfach.  

Deshalb lohnt es sich, die Entscheidung gut zu überdenken. Diese Punkte solltest Du auf dem Schirm haben und gut abwägen:  

1. Höherer Beitrag nach dem 25. Lebensjahr

Beamtenkinder bis 25 Jahre profitieren in der PKV noch von der Beihilfe ihrer Eltern. Danach fällst Du aus dem vergünstigten Tarif heraus und musst deutlich mehr zahlen. Der reguläre PKV-Beitrag für Studierende ist nämlich oft deutlich höher als in der GKV.  

Zum Vergleich: Die studentische Krankenversicherung kostet 109€ plus 36€ Pflegeversicherung, wenn Du über 23 Jahre bist und keine Kinder hast. Für die PKV zahlen Studierende mind. 150€ bis 500€. Dieser höhere Beitrag kann schnell zur finanziellen Belastung werden – besonders, wenn Du im Studium eh schon knapp bei Kasse bist.

2. Probleme nach dem Studium

Die eigentliche Herausforderung kommt aber oft erst nach dem Studium. Wenn Du Dich nach dem Abschluss selbstständig machst, bleibst Du weiter privatversichert. Deine Beiträge ändern sich nicht, auch wenn Du nur wenig verdienst. Die GKV-Beiträge dagegen sind einkommensabhängig.  

Falls Du nach dem Studium erstmal keinen Job findest und Bürgergeld beziehst, bleibst Du trotzdem in der PKV versichert. Der maximale Zuschuss beträgt rund 471€. Falls die PKV-Beiträge höher sind, musst Du den Rest aus eigener Tasche zahlen. Kannst Du Dir das nicht leisten, musst Du in den leistungsschwächeren Basistarif wechseln. Dann muss die Versicherung die Beiträge halbieren, die andere Hälfte übernimmt das Jobcenter.

Unser Tipp: Warte mit der PKV 

Warte daher lieber mit der Entscheidung für die PKV, bis Du fest im Berufsleben stehst und weißt, dass eine Rückkehr in die GKV nicht mehr in Frage kommt. Denn im Studium kann Dir die private Krankenversicherung mehr Nachteile als Vorteile bringen. 

Als Beamtenkind solltest Du mit der PKV klären, wie viel Du nach Wegfall der Beihilfe zahlen müsstest, damit Du keine böse Überraschung erlebst. Oft ist sinnvoller, zunächst in die GKV zu wechseln und in der PKV eine Anwartschaft abzuschließen. Damit kannst Du Dir gegen einen monatlichen Beitrag die Rückkehr in die PKV sichern – zu den alten Konditionen und ohne erneute Gesundheitsprüfung. 

Kostenlos familienversichert in der GKV

Wenn Du derzeit über Deine Eltern in der gesetzlichen Krankenversicherung familienversichert bist, solltest Du diesen Status auch im Studium beibehalten. Dann bleibt Deine Krankenversicherung kostenfrei, was gerade im Studium von Vorteil ist. 

Sobald Du Dich zwischen GKV und PKV entschieden hast, solltest Du auch eine Berufsunfähigkeitsversicherung in Betracht ziehen. Je jünger und gesünder Du beim Abschluss bist, desto günstiger ist die Versicherung. Lass Dich dazu unbedingt beraten. Wir empfehlen spezialisierte Versicherungsmakler: Hoesch & Partner, Buforum24, Zeroprov, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung sowie Protego.

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