Finanztip App
Immer up to date bleiben
App laden

Tipps & Tricks

Gold auf Rekordhoch: So findest Du den besten Preis

Du möchtest das neue Allzeithoch nutzen und alte Goldmünzen oder Schmuck verkaufen? Was Du beachten solltest, wenn Du Gold zu Geld machen möchtest.

Nadine Graf
Nadine Graf
Finanztip-Expertin für Bank und Börse
Gold auf Rekordhoch: So findest Du den besten Preis

Du hast beim Ausmisten auf dem Dachboden eine Münzsammlung gefunden. Oder Goldschmuck von der Oma geerbt. Weißt aber nicht, was Du damit anfangen sollst? Dann könnte jetzt ein guter Zeit­punkt sein, diese Dinge loszuwerden. Am 10. Januar erreichte eine Feinunze (ca. 31 g) Gold mit 2.626€ einen neuen Höchststand, was einem Anstieg von 41% im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Also optimale Voraussetzungen, um jetzt einen guten Preis für altes Gold zu bekommen.

So sicherst Du Dir die besten Ankaufspreise 

Das Problem: Schmuck und Altgold zu Geld zu machen, ist in der Realität gar nicht so einfach. Schließlich ist es schwer einzuschätzen, ob der Laden um die Ecke wirklich einen guten Preis bietet. Deswegen haben wir für Dich zusammengefasst, was beim Verkauf von Gold wichtig ist und wie Du den besten Preis rausholst:

1. Den Goldgehalt kennen

Ob Goldbarren, Medaillen, Schmuck oder sogar Zahngold – je genauer Du den Goldgehalt Deines Gegenstands bestimmen kannst, desto einfacher erzielst Du einen guten Verkaufspreis. Anhand der Legierung und des Gewichts kannst Du ausrechnen, wie viel Geld Du theoretisch bekommen könntest.

Zur Legierung: Schmuck aus reinem Gold wäre zu weich und würde sehr schnell zerkratzen. Deswegen werden bei der Schmuckherstellung noch andere Metalle wie Kupfer, Silber oder Platin beigemischt. Und das nennt sich Legierung. Achte hier auf Gravuren – Punze genannt – wie 333, 585 und 750. Sie bezeichnen den Goldanteil in Promille. Sprich: In einer 333er Goldlegierung stecken 33,3 % reines Gold.

2. Wert berechnen und Ankaufspreise vergleichen

Einen ersten Überblick über aktuelle Ankaufspreise für genormte Goldbarren und Münzen gibt es auf Preisvergleichsportalen wie gold.de und gold-preisvergleich.com. Dort findest Du auch aktuelle Ankaufspreise für Schmuck und anderes Altgold. Parallel zum Onlinevergleich kann es nicht schaden, Dir auch von einem niedergelassenen Edelmetall-Händler in Deiner Nähe ein Angebot machen zu lassen.

Kennst Du den Goldanteil Deines Schmuckstücks, kannst Du seinen Wert mit dieser Faustformel einfach berechnen: Goldanteil des Schmuckstücks mal Gewicht mal Goldpreis pro Gramm in Euro.

Zum Beispiel: Bei einem 7 g schweren 585er-Goldring wären das beim aktuellen Goldpreis (Stand: 21. Januar): 7 (Gewicht) mal 0,585 (Goldanteil) mal 84,58 (Goldpreis pro Gramm in Euro) gleich 346,36€.

Rechne allerdings damit, dass Du diesen Materialwert nicht bekommst. Goldhändler (egal ob im Internet oder vor Ort) berechnen einen Abschlag von circa 10% ein. Da sie Preisschwankungen einkalkulieren und auch das Einschmelzen des Goldes Geld kostet. 

3. Goldexperten zu Rate ziehen

Ist der Goldanteil nicht ausgewiesen oder die Gravur über die Jahre unleserlich geworden, bleibt meist nur der Gang zur Expertin oder zum Experten, um Echtheit und Feingoldgehalt bestimmen zu lassen. Dort kannst Du den Verkauf dann auch direkt abwickeln. Allerdings kann Dich das Prüfen, Zertifizieren und Einschmelzen je nach Aufwand bis zu 15% des Goldwerts kosten. Das ist nicht wenig, allerdings kaum zu vermeiden.

4. Online verkaufen oder beim Händler vor Ort

Gold kannst Du sowohl beim Edelmetallhändler um die Ecke als auch im Internet verkaufen. Für was Du dich entscheidest, solltest Du vom jeweiligen Gegenstand abhängig machen. Barren und Münzen haben beispielsweise einen fest vorgeschriebenen Goldgehalt und lassen sich daher relativ risikofrei übers Internet veräußern. Anders sieht es jedoch bei Altgold oder Schmuck aus, die verkaufst Du besser persönlich an einen Händler vor Ort.

Achte immer darauf, dass Händler und/oder Verkaufsplattform vertrauenswürdig und Mitglied im Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels sind. Worauf Du beim Verkauf und Versand an einen Onlinehändler noch achten solltest, erfährst Du in unserem Ratgeber Gold verkaufen.

5. Gold steuerfrei verkaufen

Wahrscheinlich musst Du beim Verkauf Deines Altgoldes nicht mal Steuern zahlen. Denn für Gold gilt folgende Regel: Hast Du es mindestens ein Jahr lang besessen, fällt keine Steuer an. Und für kürzere Zeiträume gilt die Freigrenze privater Ver­äuß­er­ungs­ge­schäfte von 1.000€ pro Jahr. Hierzu zählen übrigens auch private Verkäufe über Kleinanzeigen oder Ebay.

Beim Stöbern auf dem Dachboden oder den Familienstücken kommt aber noch ein anderer Aspekt dazu: Der ursprüngliche Anschaffungstermin liegt dann womöglich viele Jahre zurück und bleibt Dir quasi erhalten, wenn Du das Gold verkaufst. Weil die Haltedauer von einem Jahr längst erfüllt ist, ist der Verkauf steuerfrei.

Wann und wie Du Privatverkäufe über Ebay und Co. versteuern musst, liest Du in unserem Ratgeber Steuerfolgen bei Onlineverkäufen.

Speichere Deine Artikel für später ab!

Die passenden ETFs, praktische Steuertipps oder die besten Kredit­karten-Anbieter: In der Merkliste Deiner Finanztip App kannst Du Dir alles für später abspeichern.

Hol Dir die App

* Was der Stern bedeutet:

Finanztip ist kein gewöhnliches Unternehmen, sondern gehört zu 100 Prozent zur gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, eigenständig die für sie richtigen Finanzentscheidungen zu treffen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links jedoch anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion ausführlich analysiert und emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Für uns als gemeinwohlorientiertes Unternehmen hat es natürlich keinen Einfluss auf die Emp­feh­lungen, ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Dich als Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.