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Tipps & Tricks Daily

Immer höhere Zinsen: Welche 3 Fehler Du jetzt nicht machen solltest

Die Zinsen für Tagesgeld und Festgeld steigen, beinahe wöchentlich gibt es bessere Angebote. Aber lass Dich von vermeintlich attraktiven 2 oder 3% nicht blenden.

Hendrik Buhrs
Finanztip-Experte für Bank und Börse

Im August 2022 waren 0,5% Zinsen p. a. aufs Tagesgeld noch der Bestwert unserer Emp­feh­lungen – und 0,0% waren der Normalfall. Seitdem ist es stetig bergauf gegangen, mittlerweile bekommen Neukunden bei unseren Emp­feh­lungen 2,3% p. a. (Bank11 für Neukunden und sechs Monate).

Sogar Neobroker wie Trade Republic (2% p. a.) und Scalable Capital (2,3% p. a., aber nur mit Monatsgebühr im Modell Prime+) bieten jetzt Zinsen auf Verrechnungskonten und wollen so Neukunden anlocken.

Nicht sofort dem besten Zinssatz hinterherjagen
Aber: Wir raten Dir, erstmal ruhig zu bleiben und systematisch die besten Zinsen zu suchen. Sonst könnten Dir drei Fehler unterlaufen:

Fehler 1: Das Tagesgeld als einzige Geldanlage nutzen
Klar, 2,3% p. a. sind besser als gar keine Zinsen. Trotzdem solltest Du auf einem Tagesgeldkonto nicht all Dein Geld anlegen. Es ist ein idealer Parkplatz für Deinen Notgroschen und für Geld, das Du absehbar brauchen wirst. Für langfristiges Sparen oder die Altersvorsorge sind die Zinsen trotzdem viel zu niedrig.

Fehler 2: Das Festgeld vergessen
Deshalb solltest Du auch an Festgeld denken und dort einen Teil Deiner Ersparnisse anlegen. Dann hast Du zwar mittelfristig keinen Zugriff darauf, bekommst dafür aber höhere Zinsen. Momentan sind über zwölf Monate 3% p. a. (Banco do Brasil über Zinspilot) drin. Damit kannst Du z. B. für einen geplanten Autokauf oder ein neues Sofa sparen – oder einen Grundstock für eine Baufinanzierung schaffen.

Zu lange solltest Du Dein Geld hier aber nicht fest anlegen. Denn die Zinsen dürften – Stand heute – weiter steigen. Binde Dich also nicht zu lang an eine Bank. So kannst Du Dir im Anschluss wieder einen höheren Zinssatz sichern. Sei bei sehr hohen Zinsen vorsichtig, dahinter stecken oft höhere Risiken oder sogar Betrug. Und denk dran: Langfristig reicht auch Festgeld noch nicht, es ist nur eine Ergänzung zum Tagesgeld und Deinem ETF-Sparplan.

Fehler 3: Den Realzins vergessen
Egal ob Tagesgeld, Festgeld oder Girokonto: Ist Dein Realzins negativ, also liegt der Zinssatz unter der Inflationsrate, ist Dein Geld am Ende trotzdem weniger wert. Im Dezember 2022 lag die Inflation in Deutschland bei 8,6% und damit deutlich über den 3% p. a., die Du aufs Festgeld über zwölf Monate bekommst. Auch mit dem besten Zinssatz schrumpft also der Wert Deines Geldes, nur eben etwas langsamer.

Um die Inflation zu schlagen, solltest Du neben Tages- und Festgeld langfristig auf ETFs setzen. Damit hast Du eine echte Chance auf Rendite, bei überschaubarem Risiko. Investierst Du über 15 Jahre in ETFs auf den MSCI World, waren seit 1975 rund 8% Rendite p. a. drin – womit Dein Vermögen sehr wahrscheinlich gut vor der Inflation geschützt ist. Teil Dein Geld also sinnvoll zwischen Tages-, Festgeld und ETFs auf. Bei der richtigen Aufteilung hilft Dir unser Ratgeber zum Risikoprofil.

ETFs gibt es viele, aber welcher ist der richtige? Hier entlang!

(ene)

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