Weiter geht’s mit unserer Serie zur Berufsunfähigkeitsversicherung (BU). Im ersten Teil haben wir Dir erklärt, dass längst nicht jede Krankheit dazu führt, dass Du keine Chance auf diese superwichtige Versicherung hast. Und damit beim Abschluss nichts falsch läuft, haben wir vier Tipps für Dich:
1. Denk an alles
Beantworte die Gesundheitsfragen im BU-Antrag auf keinen Fall nur aus der Erinnerung. Wenn Du nur eine Erkrankung vergisst, kann sich Dein Versicherer später weigern, Dir Geld auszuzahlen. Überleg also genau, in welchen Praxen Du die letzten fünf Jahre (zehn bei Krankenhäusern) gewesen bist. Eine Übersicht kann Dir Deine Krankenkasse schicken.
Dann forderst Du bei den Praxen Deine Patientenakten an, um an die Diagnosen zu kommen. Es steht eine falsche Diagnose drin? Lass sie korrigieren. Ja, macht alles viel Arbeit. Aber wir helfen Dir mit unserem Musterbrief (Word-Dokument). Und es geht hier um sehr viel: Im schlimmsten Fall rutscht Du auf Sozialhilfeniveau, wenn Du Deinen Job nicht mehr machen kannst und keine BU hast. Den Aufwand sollte es Dir also unbedingt wert sein.
2. Lass Dich beraten und bleib anonym
Normalerweise raten wir Dir immer: Finanzen kannst Du selbst. Bei der BU gilt das nicht ganz. Gerade, wenn Du in den letzten Jahren oft krank gewesen bist, ist es riskant, Dich direkt an einen Versicherer zu wenden. Denn der kann Dich nicht nur ablehnen, sondern das auch in einem System speichern. Das sehen auch andere Versicherer – und lehnen Dich umso schneller ab.
Deshalb solltest Du Dich an einen BU-Makler wenden. Der hilft Dir, die Gesundheitsfragen zu beantworten und fragt damit erstmal anonym bei den Versicherern an, ob Du eine BU bekommst. Wer das besonders gut kann? Hoesch & Partner, BUForum24, Zeroprov, Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung und P&F.
3. Ganz oder gar nicht? Nicht bei der BU
Wenn Du größere Erkrankungen angeben musst oder in den letzten Jahren oft krank warst, bekommst Du eine BU vielleicht nicht zu den normalen Konditionen. Aus Versicherer-Sicht heißt das nämlich: Du bist ein ziemlich großes Risiko, die BU gibt es nur mit höheren Beiträgen.
Bitter, aber viel besser als gar keine BU. Und auch besser, als wenn der Versicherer manche Erkrankungen oder Körperteile aus Deinem Vertrag ausschließt. Denn dann bekommst Du kein Geld, wenn Du deshalb berufsunfähig wirst. Unser Tipp in beiden Fällen: trotzdem abschließen. So bist Du zumindest (teilweise) abgesichert, auch wenn es teuer ist.
4. Versicherer wieder wechseln
Bei der BU spielst Du gegen die Zeit. Je jünger und gesünder Du bist, desto eher bekommst Du eine und umso günstiger wird’s. Schieb das Thema also nicht vor Dir her. Du bist spät dran und bekommst nur eine BU, die nicht alles abdeckt? Hol sie Dir trotzdem (s. o.).
Und dann kannst Du die Zeit für Dich nutzen: Erkrankungen musst Du fünf Jahre nach Abschluss einer Behandlung nicht mehr angeben. Dann wechselst Du den Versicherer – zu besseren Konditionen. Klappt natürlich nur, wenn Du bis dahin gesund genug bleibst. Und etwas teurer wird’s wahrscheinlich auch, denn Du bist auch wieder ein paar Jahre älter geworden.
Und wenn Du gar keine BU bekommst? Dann gibt‘s immerhin noch Alternativen. Welche das sind, erklären wir Dir im nächsten Teil unserer Serie.