Die EU und ihre Mitgliedstaaten wollen künftig „Payment for Order Flows“ (PFOF) verbieten. Darüber berichten in den letzten Tagen viele Medien: Von einem „Preis-Hammer für Klein-Anleger“ oder einem „EU-Angriff auf die Neobroker“ ist die Rede. Wir erklären Dir, was dahintersteckt.
Neobroker wie z. B. Trade Republic leiten Deine Käufe und Verkäufe immer nur an einen oder wenige Börsenplätze weiter. Bei Trade Republic z. B. ausschließlich an die „Lang & Schwarz Exchange“, einen Ableger der Börse Hamburg. Trade Republic bekommt dafür Geld von Lang & Schwarz – ein Payment for Order Flow.
Broker sollen Verbot bis 2026 umsetzen
Genau das soll künftig nicht mehr erlaubt sein. Die EU will damit verhindern, dass Kundinnen und Kunden zu Handelsplätzen mit schlechteren Kursen geleitet werden. Klare Belege, dass dies aktuell durch PFOF passiert, gibt es aber nicht. Stimmt das EU-Parlament dem geplanten Verbot final zu, sollen es die Broker bis Juni 2026 umsetzen müssen. Bis dahin ist also noch eine Menge Zeit.
2026 kann es aber sein, dass die betroffenen Broker ihr Geschäftsmodell umstellen müssen und etwas höhere Gebühren von Dir verlangen werden, weil die Provisionen für sie wegfallen. Oder sie führen Abo-Modelle ein, um unabhängiger von den Provisionen zu werden. Schon heute macht das z. B. Scalable Capital mit Prime+ (wir empfehlen bei Scalable Capital derzeit nur den Free Broker).
Investier weiter und warte ab
Außerdem könnte vielleicht der eine oder andere kleinere Broker aufgeben müssen. Das wäre für Dein ETF-Depot aber völlig unproblematisch: Es gehört komplett Dir und Du kannst es jederzeit zu einer anderen Bank umziehen. Selbst wenn Dein Broker pleitegeht, sind Deine ETF-Anteile sicher.
Unser Tipp: Investier einfach wie bisher weiter in ETFs und veränder erstmal nichts. Sobald die neue Regelung gilt, erfährst Du es bei Finanztip.
Du wolltest sowieso Deinen Broker wechseln? Die besten Depots findest Du in hier.
(ene)