Laut dem letzten Finanzbericht erbt König Charles III. ein Vermögen von umgerechnet mindestens 750 Mio. €. Konkret geht’s da z. B. um das gesamte Herzogtum Lancaster. Dazu gehören weitläufige Ländereien vor allem in Mittelengland, aber auch Unternehmen in London. Und obendrauf kommt noch der Crown Estate (= das Krongut). Auf den hat Charles zwar keinen direkten Zugriff, aber er erhält Gewinne daraus.
Und warum muss er jetzt nichts versteuern?
Normalerweise muss jeder Bürger in Großbritannien ab einem Betrag von umgerechnet 375.000€ rund 40% Steuern zahlen. Aber: Der jeweils aktuelle Monarch ist seit 1993 von dieser Regel ausgenommen. Das hat der Premierminister John Major damals so beschlossen. Warum? Weil das Vermögen vom Königshaus im Laufe der Generationen nicht zerstückelt werden soll.
In einer etwas neueren Vereinbarung von 2013 heißt es konkreter, dass der Monarch das Vermögen als Souverän halte, nicht als Privatperson. Daher sei eine Besteuerung “eindeutig unangemessen”. Außerdem benötige die Monarchie ausreichende Ressourcen, um ihre Rolle zu erfüllen und z. B. unabhängig vom Staat zu sein. Sollten noch andere Personen außer Charles von der Queen etwas erben, müssen sie dafür ganz regulär Erbschaftssteuer bezahlen.
Charles muss übrigens auch keine Einkommensteuer zahlen – hat aber, ganz nach dem Vorbild seiner Mutter, schon versichert, das freiwillig zu tun.
Übrigens, falls Du Dich gerade fragst, ab wann man eigentlich in Deutschland Erbschaftssteuer zahlt:
Ehe- und eingetragene Lebenspartner müssen Erbschaften versteuern, die höher als 500.000€ sind
Für Kinder liegt der Freibetrag bei 400.000€ und für Enkelkinder bei 200.000€ pro Kind
Für Geschwister, Nichten, Neffen oder Nicht-Verwandte liegt er bei 20.000€
Apropos Steuern: Bis zum 31. Oktober muss Deine Steuererklärung 2021 beim Finanzamt sein (falls Du eine abgeben musst). Dazu darfst Du diese Steuer-Tricks auf keinen Fall verpassen.
(aju/vhi)