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Wie sich Trumps Zölle auf Deinen Job und ETF auswirken können

Trumps Strafzölle verunsichern die Börsen in diesen Tagen. Welche Auswirkungen sie auf Deinen Job und Deinen ETF haben könnten.

Timo Halbe
Timo Halbe
Finanztip-Experte für Bank und Börse
Nächster Absturz im MSCI World? Lass Dich vom "Liberation Day" nicht verrückt machen

US-Präsident Donald Trump hat den Mittwoch (2. April 2025) zum "Liberation Day" erklärt und ein neues Zollpaket vorgestellt. Ab sofort werden Produkte, die nicht in den USA produziert werden, bei der Einfuhr pauschal mit 10% Zoll belegt. Für einzelne Länder fallen die Zölle mit bis zu 50% sogar noch deutlich höher aus. Auf in die USA eingeführte Autos wird 25% Zoll fällig.

Deshalb sorgen Trumps Zölle für Unruhe

Zölle bedeuten, dass ein Unternehmen aus Land A seine Produkte nicht einfach zu einem selbst gewählten Preis in Land B verkaufen kann – Land B erhebt zusätzlich Zölle auf das Produkt und macht es so teurer. Land A könnte darauf wiederum mit Zöllen für Produkte aus Land B reagieren. Dieses gegenseitige Verteuern von Waren macht den Handel der Unternehmen weniger lukrativ, belastet die Aktienkurse und bremst die Wirtschaft insgesamt.

Werden die Zollgefechte intensiver, könnte sich sogar ein Handelskrieg zwischen den USA und betroffenen Ländern anbahnen, der für eine länger anhaltende Wirtschaftskrise sorgen könnte. Das betrifft dann nicht nur Dein ETF-Investment, mit dem Du schließlich in die gesamte Weltwirtschaft investierst, sondern unter Umständen auch Deinen Arbeitsplatz.

Warum die Zölle für Deinen Arbeitsplatz gefährlich sein können

Die USA ist das wichtigste Abnehmerland für deutsche Produkte – noch vor Frankreich und den Niederlanden. Treten Zölle in Kraft, erschweren sie hiesigen Herstellern die Geschäfte in den USA. 

Vereinfachtes Beispiel: Möchte ein Autobauer sein in Deutschland produziertes Auto für 50.000$ in den USA anbieten, kostet es künftig dort 62.500$ vor Steuern und anderen Kosten, weil Trump die Zölle für Autos aus Deutschland auf 25% festgesetzt hat.

Dadurch werden Amerikaner tendenziell weniger zu deutschen Autos greifen, weil sie nun deutlich teurer sind – der Autobauer in Deutschland hat weniger Einnahmen. Arbeitest Du bei diesem Autobauer oder einem seiner Zulieferer, könntest Du früher oder später von Sparmaßnahmen betroffen sein, die auch Deinen Arbeitsplatz bedrohen können.

Generell sind vor allem exportstarke Branchen von Zöllen betroffen: Maschinen- und Anlagenbau (z. B. Siemens, Bosch, Liebherr), Chemie und Pharma (z. B. BASF, Bayer), Elektrotechnik (z. B. Siemens), Medizintechnik, Stahl (z. B. ThyssenKrupp, Salzgitter) sowie Luft- und Raumfahrt (z. B. Airbus). Mehr Details zu möglichen Auswirkungen eines Handelsstreits liest Du in diesem Beitrag.

Hier könnten die Zölle erst zu niedrigeren und später höheren Preisen führen

Die US-Zölle könnten auch zu anderen Effekten führen: Da z. B. China höhere Zölle zahlen muss, wenn es Produkte in die USA statt nach Europa verkauft, könnte China nun mehr Waren nach Deutschland liefern und so das Angebot erhöhen. So könnten z. B. Lebensmittel im Supermarkt sogar teilweise günstiger werden, weil mehr Waren als bisher auf den deutschen Markt kommen. Mittelfristig können Zölle in Deutschland aber zur höheren Preisen führen, sollte die EU ihrerseits mit Gegenzöllen reagieren und Importeure die steigenden Kosten an Dich als Kundin oder Kunden weitergeben.

So haben die Börsen reagiert

Derzeit geht es erst einmal nach unten – auch in Deinem Depot steht aktuell wahrscheinlich ein deutliches Minus. So verliert z. B. der von Finanztip empfohlene iShares Core MSCI World-ETF (ISIN IE00B4L5Y983) am Donnerstag (3. April 2025) im Handel bei Xetra über 3%.

Was Du bei einbrechenden Kursen machen solltest

Am besten wie immer: nichts. Egal wie weit es bei Deinem ETF-Investment nach unten geht, Du solltest Deine Anteile behalten. Denn der MSCI World hat alle bisherigen Krisen irgendwann überstanden. Verlust machst Du nur, wenn Du in unruhigen Zeiten verkaufst.

Sollte der MSCI World tatsächlich stark einbrechen und Du ohnehin vorgehabt haben solltest zu investieren, kannst Du den Zeitpunkt natürlich für günstigere Kurse nutzen. Hast Du stattdessen einen Sparplan laufen, behältst Du diesen einfach bei und kannst bei der nächsten Ausführung ebenfalls auf günstigere Kurse hoffen.

So fängst Du mit Deinem ETF-Investment am besten an

Bist Du gerade auf der Suche nach dem günstigsten Wertpapierdepot, dann schau bei Traders Place, Smartbroker+, Finanzen.net Zero, Justtrade, Trade Republic, Scalable Capital (Free Broker) oder Flatex vorbei. Günstige Depots mit einem breiten Leistungsspektrum findest Du bei Comdirect, Consorsbank oder 1822direkt. Für das beste Preis-Leistungs-Verhältnis empfehlen wir Dir die ING. Den passenden ETF für Dich findest Du in unserem ETF-Vergleich.
 

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