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Tipps & Tricks

Nutz diese Chance bei der Kran­ken­ver­si­che­rung

Eigentlich ist der Wechsel aus der privaten in die gesetzliche Kran­ken­ver­si­che­rung schwer bis unmöglich. Jetzt ergibt sich aber eine günstige Gelegenheit.

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Über 66.600€ musst Du bisher im Jahr verdienen, um in die private Kran­ken­ver­si­che­rung (PKV) wechseln zu können. Verdienst Du weniger, bist Du in der gesetzlichen Kran­ken­ver­si­che­rung (GKV). 2024 steigt diese Grenze laut einem Referentenentwurf stark an, und zwar auf 69.300€. Und das eröffnet Chancen in zwei Richtungen:

1. Leichter zurück in die GKV
Denn normalerweise gilt: Bist Du einmal in die PKV gewechselt, ist das Rauskommen schwer bis unmöglich. Falls Du zurück in die GKV möchtest, musst Du unter die „Jahresarbeitsentgeltgrenze“ kommen. Durch die deutlich höhere Grenze fällst Du künftig also vielleicht sogar automatisch zurück in die GKV. Falls nicht, kannst Du 2024 einfacher wechseln als bisher.

Das geht z. B., indem Du in Brückenteilzeit wechselst, um unter die Grenze zu kommen. Denn entscheidend ist immer, wie viel Du brutto verdienst. Später könntest Du wieder voll arbeiten und dann freiwillig in der GKV bleiben, auch wenn Du über der Grenze liegst. Du kannst Dein Brutto auch senken, wenn Du in eine betriebliche Altersvorsorge einzahlst. Vielleicht reicht das für einen Wechsel. Rechne es also durch, wenn Du zurückwechseln möchtest. 

Fällst Du unter die Grenze, hast Du zwei Wochen Zeit, Dir eine GKV zu suchen, ansonsten macht das Dein Arbeitgeber. Vergleichen lohnt sich, die Kassen mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis findest Du hier

2. Argument für mehr Gehalt
Wenn Du privatversichert bleiben willst, aber 2024 unter der Grenze bleibst, kannst Du Dich auch von der Kran­ken­ver­si­che­rungspflicht befreien lassen und in der PKV bleiben. Das musst Du bis 31. März erledigen. 

Achtung: Lässt Du Dich befreien, ist das unwiderruflich. Die Befreiung gilt so lange, wie Du der Arbeit nachgehst, für die Du Dich befreien lassen hast. Heißt: Du brauchst also eine echte Unterbrechung im Arbeitsleben und müsstest z. B. mind. einen Monat arbeitslos sein, um die Befreiung rückgängig zu machen. Mehr dazu hier

Falls Du in der PKV bleibst und weniger als 69.300€ verdienst, raten wir Dir: Nutz das als Argument, um mehr Gehalt zu fordern. Denn die Grenze wird immer an die Entwicklung der Löhne im Vorjahr angepasst. Sie zeigt also, dass die durchschnittlichen Löhne 2022 gestiegen sind.

Du willst in die PKV? Dann wechsle jetzt
Falls Du unter der neuen Grenze liegst, aber unbedingt in die PKV wechseln willst, musst Du das jetzt noch erledigen und Dich anschließend befreien lassen. Aber auch hier gilt: Überleg Dir das gut. Schau Dir vorher am besten nochmal die Vor- und Nachteile der PKV in unserem Ratgeber an.

 

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