PayPal ist eine beliebte und ziemlich einfache Methode, um online zu bezahlen oder Freunden Geld zu schicken. Das zieht aber auch Betrüger an: Sie nutzen das PayPal-Gastkonto, um Bestellungen über eine fremde IBAN zu bezahlen.
Was ist das PayPal-Gastkonto überhaupt?
Wenn Du online bestellst, kannst Du per PayPal bezahlen, ohne ein eigenes PayPal-Konto zu haben. Dazu wählst Du im Onlineshop unter PayPal einfach "Gastkonto" aus und gibst Deine IBAN ein. Das Geld bucht PayPal dann per Lastschriftverfahren von Deinem Girokonto ab.
So nutzen Betrüger das PayPal-Gastkonto aus
Im Bezahlvorgang wählen Betrüger ebenfalls die PayPal-Gastkonto-Funktion aus. Doch statt ihre eigene geben sie eine fremde IBAN an, die sie vorher z. B. per Phishing gestohlen haben. Deshalb kann jeder von der Betrugsmasche betroffen sein – egal, ob Du ein PayPal-Konto hast oder nicht.
Als Lieferadresse geben Betrüger meist eine Packstation an, damit der Betrug nicht zu ihnen zurückverfolgt werden kann. Oder aber sie leiten die Bestellung nach dem Kauf über einen Weiterleitungsauftrag an eine andere Adresse um.
Keine ausreichende Prüfung durch PayPal?
In einem Infoschreiben, das PayPal inzwischen offline genommen hat, hieß es, dass die angegebenen Daten auch bei Gastzahlungen überprüft werden. Auf Finanztip-Nachfrage hat PayPal bisher nicht reagiert.
Laut PayPal sollen Name, Adresse und Geburtsdatum mit den bei der Schufa und Ebay gespeicherten Daten abgeglichen werden. Diese Sicherheitsmaßnahmen scheinen aber nicht auszureichen, da die Gastfunktion immer wieder für Bestellungen in fremdem Namen genutzt wird. Denn im Grunde müssen die Betrüger nur eine existierende IBAN korrekt angeben.
Medienberichten zufolge häufen sich die Beschwerden über das PayPal-Gastkonto. Einige Betroffene haben sogar schon mehrfach Geld verloren und Schreiben von Inkassobüros erhalten, weil sie einer Zahlung nicht nachgekommen sind, die sie gar nicht getätigt haben.
Gastzahlungen sind "nur" bis 1.500€ möglich
Immerhin gibt es aus Sicherheitsgründen zumindest eine Beschränkung: Du kannst die Bezahlmethode insgesamt nur drei Mal pro IBAN nutzen bzw. bis Du einen Gesamtbetrag von 1.500€ erreicht hast. Die Betrüger können Dich im schlimmsten Fall also "nur" bis zu dieser Obergrenze um Dein Geld erleichtern.
So kannst Du Dich davor schützen
Die schlechte Nachricht: Du kannst nicht vermeiden, dass Du dieser PayPal-Betrugsmasche zum Opfer fällst. Allerdings kannst Du das Risiko reduzieren, indem Du Dir genau überlegst, an wen Du IBAN, Namen und E-Mail-Adresse weitergibst.
Besonders auf Verkaufsplattformen wie Kleinanzeigen oder Vinted solltest Du sie nicht an Fremde herausgeben. Geraten diese sensiblen Daten in die falschen Hände, kann das großen Schaden anrichten.
Hast Du ein PayPal-Konto, das Du schon länger nicht nutzt, solltest Du es lieber schließen.
In diesen Fällen solltest Du Dich direkt an Deine Bank wenden:
Bitte Deine Bank darum, die Abbuchung rückgängig zu machen und wende Dich anschließend telefonisch an den PayPal-Kundendienst, um den Betrugsfall zu melden. Sollte im Zuge der Betrugsmasche eine Inkassoforderung in Deinem Briefkasten landen, solltest Du sie nicht ignorieren, sondern unbedingt widersprechen.
Beim (Online-)Shopping oder in den sozialen Medien lauern viele Betrüger. Wie Du Dich am besten vor Phishing schützt, haben wir hier für Dich zusammengefasst.