Beim Blick auf den Einkaufszettel fragst Du Dich, ob ein Fehler vorliegt? Schön wär’s. In den meisten Fällen liest Du aber richtig. Denn der Preisanstieg bei Lebensmitteln ist in den vergangenen Jahren noch größer ausgefallen als die allgemeine Inflationsrate. Letztere ist im Juni zwar wieder auf 2,2% gesunken (vgl. Mai: 2,4%), aber das heißt noch lange nicht, dass auch die Preise für Lebensmittel fallen.
Im Gegenteil: Nahrungsmittel sind seit 2020 um fast ein Drittel teurer geworden. Das zeigt eine Sonderauswertung des Statistischen Bundesamts für den Zeitraum von Januar 2020 bis Juni 2024. Sie stellt die Preisentwicklung vieler Lebensmittel dar und vergleicht sie mit dem Preisniveau vor Pandemie, Krieg und Inflation. Das Ergebnis: Keins der erfassten Lebensmittel ist heute günstiger als 2020. Und bei manchen Produkten ist der Preisanstieg besonders extrem.
Diese zehn Lebensmittel haben preislich am stärksten zugelegt
Während sich Äpfel, Energydrinks und Schwarztee gegenüber Januar 2020 nur minimal verteuert haben, ist der Preisanstieg bei anderen Produkten enorm. Bei diesen zehn Lebensmitteln ist der Preisanstieg am größten ausgefallen:
- Zucker: +82%
- Quark: +68,6%
- Sonnenblumenöl, Rapsöl: +63,8%
- Stangenspargel, Gemüsekonserven: +63,7%
- Ketchup: +63,3%
- Weizenmehl: +59,9%
- Zwiebeln und Knoblauch: +59,6%
- Kondensmilch: +57,1%
- Margarine, Pflanzenfett: +56,7%
- Dosenananas o. Ä.: +51,5%
Auch weitere Grundnahrungsmittel sind gegenüber Januar 2020 deutlich teurer geworden. Die Preise von Mehl, Getreideerzeugnissen und Kartoffeln sind um rund 50% gestiegen. Geflügelfleisch ist etwa 40% teurer. Brot und Brötchen kosten über ein Drittel mehr als Anfang 2020. Vollmilch verteuerte sich um knapp 28%, Kaffee um fast 20%.
Besonders auffällig ist auch der Preisanstieg beim Olivenöl: Laut Statistischem Bundesamt hat sich der Preis seit Januar 2020 mehr als verdoppelt und steigt auch 2024 von Monat zu Monat weiter an. Der Hauptgrund für diese Preisentwicklung sind Ernteausfälle, berichtet die Tagesschau.
Was kannst Du gegen Inflation und Verteuerung tun?
Gegen die Inflation selbst kannst Du nichts tun. Die EZB versucht zwar, die Inflationsrate pro Jahr bei 2% stabil zu halten. Das ändert aber nichts daran, dass alle Dinge, die Du kaufen kannst, im Laufe der Zeit teurer werden. Und dass Dein Geld automatisch an Wert verliert. Wie stark Deine Kaufkraft tatsächlich sinkt, zeigt Dir unser Inflationsrechner.
Aus diesem Grund solltest Du Dein Geld so anlegen, dass Du mehr als 2% Zinsen dafür bekommst. Nur so kannst Du seinen Wert und Deine Kaufkraft erhalten oder erhöhen. Wie Du das am besten angehst und sogar mehr als 2% Rendite pro Jahr herausholen kannst, liest Du in unserem Ratgeber zum Thema Geldanlage. Weitere Tipps, wie Du der Inflation entgegensteuern kannst, findest Du in unserem Beitrag 3 echte Auswege aus der Inflation.