Wenn Du Dein Geld bereits seit mehreren Jahrzehnten in einem Aktien-ETF anlegst, ist Dein langfristiges Ziel vermutlich die Altersvorsorge. Du planst, Deine Anteile irgendwann wieder zu verkaufen und von den Erträgen zu profitieren. Der Haken: Auf die Gewinne aus Deinen ETFs werden Steuern fällig.
Um hier am meisten für Dich rauszuholen, solltest Du unbedingt die Finanztip 3×10-Strategie beachten. Denn mit ihr kannst Du beim ETF-Verkauf nochmal mehrere 10.000€ an Steuern sparen.
Das ist die Finanztip 3×10-Strategie
Du investierst nacheinander je zehn Jahre in drei verschiedene Aktien-ETFs – daher auch der Name 3x10-Strategie. Denn so kannst Du die jüngsten ETF-Anteile zuerst verkaufen. In unserem Rechenbeispiel kannst Du dadurch rund 28.000€ an Steuern sparen (bei einer durchschnittlichen Sparrate von 400€/Monat über 30 Jahre).
Allerdings brauchst Du dafür drei oder mehrere ETF-Tranchen in Deinem Depot, die Du über drei Jahrzehnte aufgebaut hast.
So funktioniert die 3×10-Strategie nachträglich mit einem ETF
Aber was ist, wenn Du bereits über 10 oder 20 Jahre nur einen einzigen Aktien-ETF bespart hast? Kein Problem, denn es gibt eine zweite Variante, mit der die 3×10-Strategie trotzdem funktioniert:
- Du eröffnest ein zweites Depot. Das für Dich beste Depot findest Du schnell und einfach über unsere Depotvergleichstabelle. Vielleicht kannst Du bei Deinem Anbieter auch ein Unterdepot eröffnen. Auch das verrät Dir unsere Tabelle.
- Im Anschluss rechnest Du Dir aus, wie viel Geld Du für das nächste Jahr oder die nächsten paar Jahre brauchst und wie viele Anteile Deines ETF Du dafür verkaufen musst.
- Diese Anteile lässt Du in Depot 1. Die Restlichen überträgst Du ins Depot 2.
- Danach verkaufst Du alle ETF-Anteile, die noch in Depot 1 sind.
Wie Du dabei Steuern sparen kannst
Grundsätzlich gilt: Der Gewinn aus Deinem ETF wird nach dem FIFO-Prinzip besteuert. Das steht für "First in, First out" und bedeutet, dass von jedem ETF in Deinem Depot immer zuerst die ältesten Anteile verkauft werden.
Die ältesten ETF-Anteile haben in der Regel durch den Zinseszinseffekt auch den meisten Gewinn gemacht. Die Steuern fallen also höher aus, als wenn Du Anteile verkaufst, die "jünger" sind bzw. bei denen der Gewinn nicht so hoch ausfällt.
Rangier Deine ETF-Anteile zwischen den Depots umher
Um deine ETF-Anteile in einer für dich günstigeren Reihenfolge verkaufen zu können, solltest Du sie übertragen und dabei das FIFO-Prinzip zu Deinem Vorteil abwandeln:
- Du überträgst die älteren Anteile in Dein Zweitdepot.
- In Depot 1 bleiben nur die neueren übrig.
- Die verkaufst Du dann komplett und zahlst auf diesen Verkauf weniger Steuern, da Dein Gewinn geringer ist.
Und wenn Du nach ein paar Jahren erneut Geld entnehmen willst, machst Du es genauso – nur ist der Ausgangspunkt diesmal Depot 2:
- Rechne aus, wie viel Du brauchst. Die entsprechende Zahl an ETF-Anteilen bleibt im Depot.
- Den Rest verschiebst Du zurück in Depot 1.
- Danach verkaufst Du alles in Depot 2.
Und so schiebst Du vor jedem Verkauf die Anteile zwischen Deinen beiden Depots hin und her. Klar, das ist mit etwas Aufwand verbunden, aber Du kannst Dir damit einen Steuervorteil verschaffen – in unserem Rechenbeispiel mehrere 10.000€.
Was Du bei der Wahl Deiner beiden Depots beachten solltest
Überträgst Du die ETF-Anteile zu einem Depot bei einem anderen Anbieter, kann das mehrere Wochen dauern. Währenddessen ist kein Verkauf möglich. Nach dem Übertrag solltest Du außerdem checken, ob alles korrekt übertragen wurden.
Unser Tipp: Eröffne Dein Zweitdepot lieber beim selben Anbieter. Hier dauert der Übertrag dann in der Regel nur wenige Minuten und es ist sehr unwahrscheinlich, dass dabei etwas schiefgeht. Von unseren Empfehlungen bieten ING, Consorsbank, 1822direkt, Comdirect und Flatex Zweitdepots an.
Du besparst erst wenige Jahre einen Aktien-ETF und hast noch reichlich Zeit bis zur Auszahlphase? Dann schau Dir unbedingt Variante 1 der Finanztip 3×10-Strategie genauer an.