Welche Dinge Du in welcher Phase erledigen solltest:
Phase 1: Ende der Schulzeit
Du schließt bald die Schule ab? Dann solltest Du Dich um diese Dinge kümmern:
- Schließ eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) ab – vor allem, wenn Du einen Beruf im Handwerk, auf Baustellen, im Labor, etc. ausüben willst. Denn sobald Du die Ausbildung angefangen hast, kosten die Beiträge gleich viel mehr. Zum Beispiel: Du bis 16 Jahre alt, gehst noch in die Hauptschule und willst danach eine Ausbildung zum Fliesenleger machen. Wenn Du die BU jetzt abschließt, kostet sie Dich bis zum 67. Lebensjahr durchschnittlich rund 58€/Monat. Wartest Du dagegen bis Du Fliesenleger-Azubi bist, zahlst Du unter sonst gleichen Bedingungen im Schnitt schon 123€/Monat.
- Bau einen Notgroschen auf. Sich früh anzugewöhnen, monatlich etwas Geld beiseitezulegen, ist wirklich wichtig – auch wenn es nur ein kleiner Betrag ist. Dafür solltest Du Dir ein gut verzinstes und sicheres Tagesgeldkonto suchen. Unsere Empfehlungen helfen Dir dabei.
- Sorg schon jetzt fürs Alter vor. Richtig gehört: Auch wer noch sehr weit von der Rente entfernt ist, sollte schon in einen Aktien-ETF investieren – auch hier ist ein kleiner Betrag mehr wert als gar nichts. Wie genau das einfach und sicher geht, liest Du hier.
Phase 2: Berufseinstieg
Das Studium oder die Ausbildung ist abgeschlossen? Dann steht jetzt folgendes an:
- Schaff Dir unbedingt eine BU an: Und zwar jetzt, egal was Du arbeitest. Der häufigste Grund für Berufsunfähigkeit ist nämlich die Psyche. Und davon kann wirklich jeder im Leben mal betroffen sein. Die versicherte BU-Rente kannst Du später erhöhen, wenn Du z. B. ein Kind bekommst oder ein Haus kaufst, ohne dass Du mehr über Deine Gesundheit preisgeben musst. Und wie hoch sollte die Rente sein? Meistens sind 70-80% vom Netto ein guter Richtwert. Das Wichtigste ist aber, dass Deine monatlichen Ausgaben inkl. Deiner Altersvorsorge gut davon gedeckt sind. Mach Dir also mit einem Haushaltsbuch mal einen Überblick.
- Besorg Dir eine private Haftpflichtversicherung. Denn über die Eltern bist Du nach der Ausbildung nicht mehr versichert. Und auch hier gilt: Dass aus Versehen mal was kaputt geht oder man jemanden verletzt, kann jedem jederzeit passieren. Achte bei der Versicherung auf eine hohe Deckungssumme, Bestleistungsgarantie und den Forderungsausfall. Eine gute Haftpflicht bekommst Du für unter 50€ im Jahr – ganz ohne teure Beratung.
- Du hast noch keinen ETF oder Tagesgeld? Dann wird’s jetzt höchste Zeit. Sobald Du mehr Geld verdienst, solltest Du auch immer daran denken, Deine bestehenden Sparraten zu erhöhen.
- Wenn Du mal eine eigene Immobilie haben willst, solltest Du Rücklagen auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto bilden. Auf letzterem hast Du über ein oder mehrere Jahre einen festen Zinssatz garantiert, sodass Dein Geld sicher angelegt ist.
- Mach eine Steuererklärung – selbst wenn Du nicht dazu verpflichtet bist. Im Schnitt holst Du damit 1.000€ raus. Mit einer verhältnismäßig günstigen Steuersoftware geht das auch noch super einfach und schnell. Unsere Empfehlungen findest Du in unserem Ratgeber und die besten Steuertipps verraten wir Dir hier.
Phase 3: Familie gründen
Ihr überlegt langsam, Kinder zu bekommen? Dann kümmert Euch um diese Punkte:
- Steuerklasse ändern: Wer auch immer von Euch beiden länger Elterngeld bekommen soll, sollte in die Steuerklasse 3 wechseln. So holt Ihr mehr Elterngeld raus. Macht das Ganze wirklich frühzeitig: Nach Beginn der Schwangerschaft sind nur noch wenige Wochen Zeit.
- Du befürchtest, dass Du dadurch weniger Netto bekommst? An sich richtig, aber das kannst Du Dir über die Steuererklärung wieder zurückholen, sodass Ihr insgesamt trotzdem mehr Geld rausholt.
- Legt ein Kinderdepot an. Das geht separat von Euren eigenen Depots, sodass Ihr alle Freibeträge ausnutzen könnt. Welche Fehler Ihr bei der Geldanlage für Eure Kinder unbedingt vermeiden solltet, liest Du hier.
- Falls Ihr eine Immobilie abzahlen müsst oder Kinder habt: Besorgt Euch beide eine Risikolebensversicherung, die mindestens den Kredit für die Immobilie deckt. Falls einer von Euch frühzeitig sterben sollte, kann die andere Person die Immobilie trotzdem behalten. Aber auch ohne Immobilie kann so eine Versicherung sinnvoll sein, falls ein Partner nicht allein für die Lebenshaltungskosten von sich und Euren Kindern aufkommen könnte.
Phase 4: Kinder sind erwachsen
Wenn die Kinder nach und nach aus dem Haus sind, hat man oft plötzlich etwas mehr Geld zur Verfügung. Folgendes kann sich lohnen:
- Leg einmalig einen großen Betrag an. Solange Du die nächsten 15 Jahre nicht darauf angewiesen bist, kannst Du das Geld ohne Bedenken in Deinen ETF stecken. Sonst bieten sich Tages- und Festgeld an.
- Ansonsten kannst Du natürlich auch (oder sogar zusätzlich) bestehende Sparraten erhöhen.
Phase 5: Rentenbeginn
- Jetzt ist es Zeit, Deinen ETF zu entsparen. Frag Dich dazu schon vorher, wann Du wie viel Geld aus dem Depot brauchst, damit Du einen Plan machen kannst. Wie genau das dann aussehen kann, haben Anja und Anika in dieser Podcast-Folge erklärt.
Beachte bei allen Phasen
Es handelt sich um eine allgemeine Auflistung, die nur die Basics enthält, um die sich so gut wie jeder in der jeweiligen Phase kümmern sollte. Abhängig von Deiner individuellen Lage kann natürlich auch noch etwas anderes dazukommen – oder eben wegfallen.
Außerdem solltest Du Dinge wie Berufsunfähigkeitsversicherung und ETF-Sparplan, wenn möglich nachholen, falls Du das Ganze in Phase 1 oder 2 verpasst hast. Vielleicht sind auch Deine Kinder oder Bekannte gerade in einer dieser Lebensphasen? Dann gib ihnen Bescheid und teil diesen Artikel mit ihnen, damit sie alles Nötige erledigen.