Die Nachfrage nach Solaranlagen ist aktuell riesig – viele müssen sich früher oder später aber sowieso damit beschäftigen. Denn immer mehr Bundesländer haben oder planen eine Solarpflicht, auch fürs Eigenheim. Dann musst Du also eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach haben, um Strom zu erzeugen – oder eine Solarthermie-Anlage, um Wärme zu gewinnen. So sieht’s in Deiner Region aus:
In diesen Bundesländern gilt die Solarpflicht
Am längsten gibt‘s eine Solarpflicht für private Wohnhäuser in Baden-Württemberg: Seit 1. Mai 2022, wenn Du ein neues Haus baust und seit Anfang 2023, wenn Du Dein Dach grundlegend sanierst. Alternativ geht auch Solarthermie. In Niedersachsen und Hamburg gilt die Pflicht bei neuen Wohnhäusern für Bauanträge seit 2023 – außer es ist Dir wirtschaftlich nicht zuzumuten, technisch unmöglich oder Du setzt auf Solarthermie. In Hamburg greift die Pflicht ab 2025 auch für Altbauten, wenn Du die äußerste Schicht des Dachs komplett erneuerst.
Auch in Berlin musst Du seit 2023 beim Hausbau auf Solar setzen, zu mind. 30% der Dachfläche – und wenn Du Dein Dach größer umbaust. Mit diesem Online-Tool kannst Du prüfen, ob Du betroffen bist.
In diesen Bundesländern kommt die Solarpflicht
In Bremen greift die Solarpflicht ab 1. Juli 2024, wenn Du Dein Dach sanierst, ab 1. Juli 2025 für Neubau. Mindestens die Hälfte der geeigneten Fläche musst Du mit einer PV-Anlage ausstatten. Nordrhein-Westfalen plant die Pflicht ab 2024 – nur das Parlament muss noch zustimmen. Ab 2024 werden dann Solaranlagen für gewerblichen Neubau Pflicht, ab 2025 für neue Wohnhäuser und ab 2026, wenn Du das Dach sanierst.
In Brandenburg ist noch nicht ganz klar, ob Du ab 2024 auch beim privaten Hausbau auf Solar setzen musst. Klar geplant ist die Pflicht bisher aber nur für Nicht-Wohngebäude. In Schleswig-Holstein soll ab 2025 eine allgemeinere Solarpflicht kommen, Details sind noch unklar. Seit 2023 gilt eine Pflicht nur für neue gewerbliche Immobilien und gewisse Sanierungen.
In Bayern gilt ab 2025 zwar keine direkte Solarpflicht. Wenn Du neu baust oder das Dach erneuerst, wird aber im Gesetz empfohlen, eine Solaranlage zu installieren, die mindestens ein Drittel der geeigneten Dachfläche abdeckt.
Hier gibt’s noch keine konkreten Pläne für Wohngebäude
Keine Solarpflicht oder Pläne mit genauerem Zeitplan gibt’s derzeit in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und im Saarland. In Thüringen ist aber zumindest ein Solargesetz geplant, in Meck-Pomm soll die Solarpflicht als Bestandteil eines größeren Klimaschutzgesetzes kommen. Sachsen will sich an der angekündigten bundesweiten Solarpflicht orientieren und stufenweise ausbauen, beginnend mit Nicht-Wohngebäuden. Dann sollen neue Wohngebäude und bestehende Häuser folgen.
Sachsen-Anhalt hat bisher noch keine konkreten Pläne, im Saarland prüft die Landesregierung nur, ob eine Solarpflicht für größere Flächen (z. B. Parkplätze) sinnvoll ist. In Hessen und Rheinland-Pfalz gilt eine Solarpflicht bisher nur für neue Parkplätze ab 50 Stellplätzen und für Gebäude des Landes (Hessen) und Gewerbebauten (Rheinland-Pfalz) – Pläne für Wohnhäuser sind uns nicht bekannt.
Mehr Infos zu den genauen Regelungen der einzelnen Länder – auch für kommunale und gewerbliche Gebäude – liest Du in unserem Ratgeber. Dort erfährst Du natürlich auch ganz genau, worauf Du achten musst, damit sich eine PV-Anlage für Dich so richtig lohnt.
(jfe)