Das richtige Geschenk für jeden zu finden ist vor Weihnachten eine beinahe unlösbare Aufgabe – denn Zeit und gute Ideen sind knapp. Da bleiben oft nur Gutscheine – oder eine Alternative mit Zukunft: ETFs auf den MSCI World als Geschenk mit Renditechance. Aber wie verschenkt man ETF-Anteile am besten?
Eine Option: Du überträgst Wertpapiere aus Deinem Depot ins Depot Deiner Lieben. Das hat aber einen Nachteil, denn dann kommt es steuerlich darauf an, zu welchem Preis Du Deine Anteile gekauft hattest. Die Steuer kann zwar vom Freibetrag abgedeckt werden, der ganze Vorgang ist aber komplex, weil es um die Abgeltungssteuer geht – bei fünfstelligen Summen vielleicht sogar um die Schenkungssteuer. Das ist im Weihnachtsstress vermutlich keine Option.
ETF-Geschenk bietet finanziellen Mehrwert
Hat die Beschenkte schon ein Depot, gibt es trotzdem eine einfache Variante: Das Depot hat ein zugehöriges Verrechnungskonto mit einer IBAN. Also bastelst Du am besten einen (symbolischen) Gutschein und überweist das Geld im Anschluss auf das Verrechnungskonto. Zugegeben, ETF-Anteile zu verschenken ist nicht ganz so simpel wie einen Gutschein zu kaufen.
Dafür ist es ein Geschenk mit mehr als einem nur finanziellen Mehrwert. Vor allem, wenn Du es jemandem machst, der sich kaum mit den eigenen Finanzen beschäftigt und noch keine Ahnung von ETFs hat. Denn das Wichtigste daran ist der Schubs, endlich loszulegen. Denn Finanzen kannst Du selbst.
Wir raten deshalb zur Selbermachen-Strategie: Wenn der oder die Beschenkte noch nie in ETFs investiert hat, Karte basteln und Geld überweisen oder in Bar mit einpacken und dazuschreiben: Startkapital für Deinen ETF-Sparplan. Finanztip schlägt z. B. vor: ISIN IE00B4L5Y983 oder IE00BJ0KDQ92 Und Du kannst im Anschluss all Dein Depot- und ETF-Wissen weitergeben – oder das bequem an Saidi auslagern, damit der es per Youtube-Video in 15 Minuten erledigt.
In manchen Supermärkten kannst Du auch Gutscheine der digitalen Anlagehelfer Quirion und Growney kaufen. Der Beschenkte löst sie dann in einem Account dieser Anbieter ein. Bequem, aber langfristig teurer: Die „Robo-Advisor“ kosten rund 0,4% bis 0,7% des Guthabens pro Jahr – mehr als ein normales ETF-Depot bei einer Bank oder einem Broker.
Bei Kindern vorher die Eltern einweihen
Für Patenkinder, Nichten, Neffen oder die Kinder von Freunden eignet sich ein ETF-Geschenk besonders, vor allem wenn sie noch sehr jung sind. Denn 15 Jahre sind ideal, um das Investment gedeihen zu lassen. Bis sie mit 18 Zugriff auf das Geld haben, hat das also Zeit zu wachsen.
Dabei solltest Du aber die Eltern vorher einweihen, denn die müssen die Formalitäten erledigen und ein Depot für die Kinder eröffnen. Ist das erledigt, können sie Sparpläne einrichten und Du kannst Geld aufs Verrechnungskonto überweisen – das dann später fürs Studium, den Führerschein oder eine Weltreise genutzt werden kann.
Xtrackers, iShares &Co.: Welcher Welt-ETF eigentlich der beste ist, kannst Du hier nachlesen.
(ene)