Tipps & Tricks
Solange die Zinsen niedrig waren, haben sich auch Staatsanleihen kaum gelohnt. Doch jetzt steigen die Zinsen. Machen Staatsanleihen jetzt für Dich Sinn?
Wie viel Zinsen gibt es auf Staatsanleihen?
Eigentlich sind Staatsanleihen Schuldscheine. Du leihst einem Staat, z. B. Deutschland, Geld und bekommst nach einer fest vereinbarten Laufzeit Dein Geld plus Zinsen zurück. Je länger Du Dein Geld verleihst, desto höher ist auch der sog. Kuponzins, also der Zinssatz, den Du erhältst.
Beispiel: Für eine deutsche Staatsanleihe mit zwei Jahren Laufzeit bekommst Du aktuell 0,4% Zinsen pro Jahr. Im Juli 2022 waren es noch 0,2%. Die steigenden Zinsen kommen also auch bei Staatsanleihen an, wirklich viel ist das aber noch nicht.
Höhere Zinsen gibt es auf Staatsanleihen von Ländern mit schlechterer Bonität. Auf eine italienische Anleihe mit zweijähriger Laufzeit waren es zuletzt z. B. schon 1,75% Zinsen pro Jahr, Du hast aber ein höheres Verlustrisiko.
Viel Rendite ist auch nicht drin
Zinsen sind bei Anleihen aber nicht alles: Staatsanleihen kannst Du als Privatanleger nur an der Börse kaufen und verkaufen, deshalb haben sie auch einen eigenen Kurs. Und die Kurse für Anleihen sind zuletzt gesunken. Für unsere zweijährige deutsche Anleihe von vorhin gibt es aktuell daher eine Jahresrendite von 1,8%. Das bedeutet: Kaufst Du die Anleihe und hältst sie bis zum Ende der Laufzeit, hast Du durch die Zinsen und den aktuell niedrigen Kurs 1,8% im Jahr Gewinn gemacht. Da fällt uns doch direkt eine bessere Geldanlage ein, die mehr Zinsen abwirft und sogar noch sicherer ist als Staatsanleihen.
Besser Festgeld als Staatsanleihen
Beim Festgeld sind Zins und Laufzeit genauso festgelegt wie bei Anleihen. Dickes Plus: Es ist durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt. Das heißt, selbst wenn die Bank pleitegeht, bei der Du das Festgeld hast, ist Dein Geld bis 100.000€ pro Anleger sicher.
Einziger Nachteil: Du kommst während der Laufzeit nicht an das Geld ran. Deshalb empfehlen wir eine Laufzeit von max. drei Jahren. Vielleicht kommen Dir Staatsanleihen da flexibler vor, weil Du sie ja jederzeit verkaufen kannst. Aber vergiss nicht, dass Du dann eben jeweils aktuellen Kurs bekommst, der natürlich schwankt.
Und bei alldem darfst Du nicht vergessen: Die aktuellen Zinsen liegen egal ob bei der Staatsanleihe oder auf dem Festgeld weit unter der Inflationsrate. Dein Geld wird also immer weniger wert. Deshalb legst Du nur so viel aufs Festgeld, wie Du in einigen Jahren definitiv brauchst.
Welche Angebote beim Festgeld gerade gute Zinsen bieten, kannst Du in unserem Ratgeber nachlesen.
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