Du steckst bei Gas oder Strom in der Grundversorgung oder einem teuren anderen Tarif? Dann lohnt es sich gerade besonders, Preise zu vergleichen. Denn seit einigen Wochen werden Neuverträge immer günstiger – in vielen Regionen sogar so sehr, dass Du Dich nicht mehr auf die staatlichen Preisbremsen verlassen musst. Wenn Du Dich jetzt um einen Wechsel kümmerst, kannst Du oft sogar darunter liegen.
Was kosten Strom und Gas mit Preisbremse?
Mit den Preisbremsen zahlst Du 2023 für 80% Deines bisherigen Verbrauchs einen Arbeitspreis von max. 40 ct/kWh für Strom und max. 12 ct/kWh für Gas. Für alles, was Du mehr verbrauchst, musst Du Deinen aktuell gültigen Preis zahlen. Und der ist oft richtig hoch: Im zweiten Halbjahr 2022 haben neue Gasverträge meist mind. 20 ct/kWh gekostet, oft viel mehr. Und neue Stromverträge waren besonders im Herbst kaum unter 55 ct/kWh zu haben.
Wenn Du es schaffst, dieses Jahr richtig viel Energie zu sparen (>20%), kannst Du davon sogar profitieren. Wie viel für Dich drin ist, kannst Du mit unseren Rechnern zu den Preisbremsen rausfinden. Aber würdest Du drauf wetten, dass Du’s schaffst? Hol Dir deshalb lieber direkt einen günstigen Tarif, in dem Du weniger zahlst als mit der Preisbremse. In vielen Regionen ist das wieder möglich.
Finanztip Strom- und Gaspreisbarometer: Neuverträge immer günstiger
Das haben wir in einer Analyse der von uns empfohlenen Tarife herausgefunden und daraus die Finanztip Strompreis- und Gaspreis-Barometer entwickelt. Sie basieren nur auf den wirklich günstigen und von uns empfohlenen Tarifen. Sowohl für Strom als auch Gas zeigt die Kurve in den vergangenen Wochen immer weiter nach unten.
Gerade beim Strom liegen die mittleren Preise (Median) schon fast auf dem Niveau der Preisbremse, in vielen Regionen ist es also schon günstiger. Aktuell (Stand 25. Januar) liegt unser Strompreis-Barometer bei Tarifen mit kurzer Preisgarantie (bis 12 Monate) bei 40,0 ct/kWh. Mit langer Preisgarantie (bei den meisten Tarifen zwei Jahre) sind es nur noch 40,7 ct/kWh.
Gas gibt’s mit kurzer Preisgarantie für 14,2 ct/kWh, mit langer für 17,4 ct/kWh. Den Grundpreis haben wir sogar schon eingerechnet – während sich die 40 ct bzw. 12 ct der Preisbremsen nur auf den Arbeitspreis beziehen.
Grundversorgung wieder teurer
Natürlich gibt’s keine Garantie, dass Du jetzt auch an Deinem Wohnort einen Tarif unterhalb der Preisbremsen findest. Wenn es aber klappt, spart das sogar uns allen Geld. Denn mit der Preisbremse subventioniert der Staat unterm Strich teure Anbieter. Schau also gleich mal in unseren Rechnern für Strom und Gas nach. In vielen Regionen kannst Du Dir durch einen Wechsel ein echtes Schnäppchen sichern.
Das gilt auch, wenn Du aktuell in der Grundversorgung bist. 2022 hat es sich oft gelohnt, dorthin zu wechseln. Die sonst oft teure Grundversorgung war in vielen Regionen plötzlich deutlich günstiger als andere Anbieter. Aktuell gilt das aber nur noch in wenigen Fällen, Hunderte Grundversorger haben ihre Preise erhöht.
Aktuelle Preise sichern oder nicht?
Seit Anfang Januar ist die Grundversorgung für Strom im Schnitt wieder teurer als die Tarife anderer Anbieter („Sondertarife“), aktuell um 8 ct. Ähnlich sieht’s beim Gas aus (6 ct). Es ist also gut möglich, dass die Grundversorgung auch in Deiner Region nicht mehr die beste Option ist. Wenn Du wechseln willst, kommst Du aus der Grundversorgung schnell raus. Die Kündigungsfrist beträgt zwei Wochen.
Steckst Du viel länger in einem anderen Tarif mit Mindestlaufzeit? Dann kannst Du Dir oft trotzdem einen der wieder günstigeren Tarife sichern. Bei vielen Anbietern kannst Du den Vertrag bis zu sechs Monate im Vorfeld abschließen und bekommst auch dann die jetzt gültigen Konditionen. Überleg Dir aber gut, ob Du Dich schon festlegen willst. Neue Tarife könnten noch günstiger werden, aber auch wieder teurer. Wie sich die Preise in Zukunft entwickeln, ist kaum vorherzusagen.
Welche Laufzeit ist die richtige für Dich?
Die meisten Angebote gibt’s aktuell für kurze Vertragslaufzeiten mit Preisgarantien von max. einem Jahr. Diese Verträge sind im Schnitt günstiger zu haben. Auch hier gilt: Fallen die Preise weiter, hast Du mit einer kürzeren Laufzeit die Chance, bald in einen noch günstigeren Tarif wechseln zu können. Sollten sie aber wieder steigen, bist Du mit einer Laufzeit von zwei Jahren und Preisbindung besser aufgestellt – auch wenn es erstmal etwas teurer ist. Denn die Preisbremsen gelten bisher nur für 2023 (Verlängerung bis April 2024 möglich). Und so kommst Du an den Rabatt.
(jfe/bwe)