An der Börse kannst Du in ETFs oder Aktien investieren, um Dein Geld langfristig anzulegen. Du kannst es aber auch Firmen leihen – und Dir im Gegenzug Zinsen sichern, bevor Du am Ende der Laufzeit Dein Geld zurückbekommst. Solche Unternehmensanleihen sind im Moment ziemlich gefragt.
So hat zum Beispiel die Porsche SE – ein DAX-Konzern und größter Aktionär von VW – eine Anleihe auf den Markt gebracht, die speziell auf private Anlegerinnen und Anleger zugeschnitten ist. Ein Anteil kostet „nur“ 1.000€, Du kannst also mit einer überschaubaren Summe dabeisein.
Zinsen über 4% keine Seltenheit
Der Kupon der Anleihe (dieser Schein legt fest, wie viel Zinsen Du bekommst) liegt bei 4,5. Pro Jahr gibt es also 4,5% Zinsen. Im September 2028 ist die Anleihe fällig, dann bekommst Du den geliehenen Betrag zurück. Die Anleihe war zum Börsenstart extrem gefragt, dabei ist der Zinssatz nicht außergewöhnlich hoch: Die Börse Stuttgart, ein wichtiger Handelsplatz für solche Anleihen, listet gleich mehrere Unternehmensanleihen, auf die Du mehr als 4% p. a. bekommst. Teilweise sind sogar über 6% p. a. möglich. Es gibt aber zwei Haken:
1. Nicht alle Anleihen sind für Dich käuflich
Einmal kannst Du nicht alle Unternehmensanleihen einfach kaufen. Denn die meisten sind – anders als z. B. die Porsche-Anleihe – nicht für Privatanlegerinnen und Privatanleger zugelassen, sondern werden nur an professionelle Anleger wie Fonds vermarktet.
Und im Gegensatz zu Aktien bist Du nicht Miteigentümerin oder Miteigentümer, sondern Gläubigerin oder Gläubiger. Du hast also kein Mitspracherecht, z. B. auf einer Aktionärsversammlung. Dafür hast Du bei einer Insolvenz eine bessere Chance, zumindest einen Teil Deines Geldes wiederzusehen.
2. Keine Einlagensicherung
Geht die Firma, der Du Geld geliehen hast, pleite, ist das Geld erstmal weg und Du musst hoffen, im Insolvenzverfahren einen Teil zurückzubekommen. Aber auch ein Totalverlust ist möglich.
Festgeld ist besser abgesichert
Beim Festgeld bist Du in der EU bis 100.000€ pro Person und Bank abgesichert. Auch wenn die Bank pleitegeht, bekommst Du Dein Geld also zurück. Zwar kommst Du beim Festgeld bis zum Ende der Laufzeit nicht an Dein Geld ran. Aber für schnell verfügbares Geld ist ja Dein Tagesgeldkonto da.
Fazit
Als Sicherheitsbaustein für Deine Geldanlage sind Anleihen deshalb keine Option. Denn die Zinsen aufs Festgeld sind oft vergleichbar oder nur etwas niedriger – Dein Geld dafür aber deutlich sicherer angelegt.
Eine Alternative zu ETFs sind Anleihen ebenfalls nicht: Denn am Ende der Laufzeit musst Du das Geld mühsam neu anlegen. Bei einem Welt-ETF musst Du dagegen allenfalls manchmal die Sparraten anpassen.
Es gibt zwar auch Anleihen-ETFs, mit denen Du Dein Risiko streuen kannst. Aber auch da raten wir Dir: Halt es einfach und steck Dein Geld in einen Welt-(Aktien-)ETF, Tages- und vielleicht noch Festgeld. Wie Du aus Festgeld das meiste machst, erfährst Du hier.
(ene)