Vorsicht bei vermeintlichen Telekom-Briefen: 1N Telecom ist nicht Telekom

Vielleicht hast auch Du schon einen Brief von „1N Telecom“ bekommen? Der Anbieter wirbt gerade aggressiv per Post für seine DSL-Tarife. Das Problem: Viele Kunden denken, der Brief käme von der Deutschen Telekom – wegen des Namens und der personenbezogenen Daten im Schreiben, etwa der Nummer des aktuellen Festnetzanschlusses.  

Im Worst Case unterschrieben sie die beigelegten Dokumente in dem Glauben, es handele sich um eine Vertragsänderung bei der Telekom – stattdessen wurde aber ungewollt ein neuer DSL-Tarif bei 1N Telecom abgeschlossen. Das berichteten die Verbraucherzentralen, die bis zu 2.000 Beschwerden von Betroffenen in diesem Jahr bekommen haben.  

Selbst wer die Verwechslung bemerkt hat, kommt nicht so leicht aus der Sache raus: Betroffene berichten, dass 1N Telecom auf einen Widerruf des Vertrags nicht reagiert oder die Widerrufsbelehrung fehlt. Außerdem soll 1N Telecom Hunderte von Euro Schadenersatz gefordert haben, wenn jemand vorzeitig gekündigt hat. 

Deswegen wurde 1N Telecom vom VZBV und der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg verklagt. Der Anbieter muss jetzt eine E-Mail-Adresse zur Kontaktaufnahme auf der Website sowie in der Widerrufsbelehrung angeben. 

Wie solltest Du mit solcher Werbepost umgehen? 

• Bevor Du Werbepost unterschreibst, schau Dir den Absender und die Vertragsunterlagen genau an – vergleich sie mit bestehenden Vertragsunterlagen. 
• Du kannst Deine Daten bei 1N Telecom löschen lassen, indem Du der Werbenutzung widersprichst. Dafür kannst Du einen Musterbrief der Verbraucherzentrale nutzen. 
• Lass Dich nicht durch Werbepost unter Druck setzen. Du bist nicht verpflichtet auf Werbeschreiben zu reagieren. Manchmal ist „Ablage P“ der passende Ort – das Altpapier. 
• Online, per Telefon oder per Brief geschlossene Verträge kannst Du innerhalb von 14 Tagen rückgängig machen, also widerrufen. 

Wenn Du zu den Betroffenen gehörst, die nach dem Vertragswiderruf von 1N Telecom ignoriert werden, such Dir Rat bei einer der Verbraucherzentralen. 

Wie Du Verträge widerrufen kannst, liest Du in unserem Ratgeber. 

(sre)