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Vorsicht, Identitätsmissbrauch! So erkennst Du Fake-Jobs im Internet

Hinter Jobangeboten auf Social Media stecken in vielen Fällen Betrüger, die es auf Deine persönlichen Daten und Dein Geld abgesehen haben.

Thorsten Nowag
Finanztip-Experte für Digitales

Auf Instagram, Facebook, WhatsApp und Co. werben vermeintliche Jobvermittler oder Recruiter immer wieder mit falschen Jobangeboten – Job Scamming genannt. In den Anzeigen wird Dir versprochen, dass Du mit wenig und entspannter Arbeit im Homeoffice viel Geld verdienen kannst. Alles, was Du dafür tun musst, ist z. B. Apps oder Reisepakete zu testen und zu bewerten.  

Wie gehen Die Betrüger vor?  

Mit dem Testen von Apps Geld verdienen – klingt super. Den "Job" bekommst Du problemlos und schnell: Du unterzeichnest den Arbeits­vertrag und schickst ihn mit einer Kopie Deines Ausweises an Deinen neuen Arbeitgeber.  

Der erste Arbeitsauftrag lässt nicht lange auf sich warten: Du sollst auf einer gefälschten Webseite ein Bankkonto eröffnen, um die Sicherheit des Videoidentverfahrens zu testen. Die Kontoeröffnung dient angeblich nur zu Forschungs- bzw. Marketingzwecken. Das Bankkonto wird im Anschluss direkt wieder aufgelöst und Du erhältst auch eine Bestätigung der Bank über die erfolgreiche Kontoauflösung.  

Auf diese Bestätigung wartest Du jedoch vergeblich. Denn der Fake-Arbeitgeber hat längst bekommen, was er wollte: Das von Dir eingerichtete Konto inklusive Deiner Ausweiskopie. 

Was ist das eigentliche Ziel der Betrüger?   

1. Identitätsdiebstahl 

Die Betrüger wollen an Deine persönlichen Daten ran. Die Kopie Deines Personalausweises können sie bei anderen Betrugsmaschen verwenden. Und das von Dir eingerichtete Bankkonto können sie als Empfängerkonto eines Fake-Shops verwenden. Fällt der Betrug irgendwann auf, bist Du als Kontoinhaberin oder -inhaber als einzige Person greifbar und musst unter Umständen dafür haften. Die rechtlichen Konsequenzen musst Du dann erstmal mühsam und auf eigene Kosten abwenden.  

2. Finanzielle Bereicherung 

Neben Deinen persönlichen Daten haben die Betrüger auch Dein Geld im Visier. Bei manchen "Jobs" wirst Du nämlich aufgefordert, auf das neu erstellte Bankkonto Geld zu überweisen, um Produkte oder Reiseangebote testen und Provision erhalten zu können. Am Ende erhältst Du aber weder die versprochene Vergütung noch Dein einbezahltes Geld zurück. 

So kannst Du Job Scamming erkennen und Dich schützen: 

  • Prüf die Anforderungen und Leistungen des Jobangebots genau: Ein lukrativer Gegenwert für minimalen Aufwand ist einfach zu schön, um wahr zu sein. 
  • Überprüf die Echtheit des Stellenangebots, indem Du online nach dem Unternehmen und dem Jobinserat suchst. In der Regel findest Du beides nicht. 
  • Sei vorsichtig mit persönlichen Daten: Versende Kopien von Ausweisdokumenten nicht an Fremde übers Internet.  
  • Erkenn die Warnsignale: Kein persönlicher Kontakt mit dem Arbeitgeber, sondern nur schriftlich per Chat oder Messenger, Rechtschreibfehler und Fehler in der Ansprache. 
  • Erstell kein Bankkonto auf eigenen Namen via Identverfahren – kein seriöser Arbeitgeber würde das verlangen.  
  • Sende niemals Geld an jemanden, den Du gar nicht kennst. 
  • Melde das falsche Inserat dem Plattformbetreiber. 
  • Vertrau Deiner Intuition: Bist Du skeptisch und hast ein mulmiges Bauchgefühl, lass die Finger davon!  

Wenn Du bereits Opfer von Job Scamming oder Phishing geworden bist, solltest Du Dir schnellstmöglich Rechtsbeistand suchen. Er kann Dir helfen, zivil- und strafrechtliche Konsequenzen abzuwenden. Hast Du Geld investiert, erstatte unbedingt Strafanzeige bei Deiner örtlichen Polizeistation.  

Vor Gefahren aus dem Internet kannst Du Dich schützen und gegen Schäden durch Internetnutzung absichern. Mehr dazu erfährst Du in unserem Ratgeber zur Cyberversicherung.  

Von Anna Karolina Stock, und Giulia Tita

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