Seit die EZB in regelmäßigen Abständen die Leitzinsen erhöht, gibt es auch bei den Banken regelmäßig neue Tagesgeld-Zinssätze und Aktionszinsen für neue Kundinnen und Kunden. Letztere gelten aber oft nur für einen bestimmten Zeitraum, z. B. für sechs Monate. Danach gilt meist ein deutlich niedrigerer Zinssatz.
Zum Beispiel bietet die TF Bank bei einem Neuabschluss aktuell Tagesgeldzinsen in Höhe von 3,6% p. a. für die ersten vier Monate, danach gilt ein Standardzins von 1,3% pro Jahr (Zinsen werden immer “p. a.“ angegeben, also auf 12 Monate bezogen). Legst Du hier z. B. 10.000€ an, bekommst Du dafür in den ersten vier Monaten rund 121€ an Zinsen und hast bis hierher einen guten Deal gemacht. Lässt Du das Konto jetzt aber mit dem niedrigeren Zins von 1,3% p. a. weiterlaufen, belaufen sich Deine Zinsen nach insgesamt einem Jahr auf rund 209€.
Dein Effektivzins (also der Zinssatz, der herauskommt, wenn man die Zinssätze 3,6% p. a. für vier Monate und 1,3% p. a. für acht Monate miteinander verrechnet) läge auf zwölf Monate gesehen nämlich nur bei 2,07%.
Ausrechnen ist Dir zu kompliziert?
Den Effektivzins kannst Du auch mit unserem Tagesgeldrechner schnell und einfach rausfinden. Hier wird Dir beim Klick aufs Fragezeichen neben dem Zinsertrag der Effektivzins für die eingestellte Anlagezeit angezeigt, das Zinsergebnis und auch, ob die Zinszahlung monatlich oder jährlich erfolgt.
Wie entscheidend der Effektivzins ist, zeigt ein Blick auf andere Angebote: Obwohl z. B. die BMW Bank mit 3,0% p. a. oder die Leaseplan Bank mit 2,6% p. a. auf den ersten Blick niedrigere Zinsen anbieten, können sie am Ende besser sein. Denn diese Zinsen gelten bis auf Weiteres, haben also kein fixes Enddatum. Mit beiden Angeboten hättest Du trotz des in den ersten Monaten niedrigeren Zinses auf ein Jahr gesehen mehr Zinsen rausgeholt als bei der TF Bank: Nämlich ganze 300€ bei der BMW Bank und immer noch 263€ bei der Leaseplan Bank.
Eine Kehrseite hat die Sache aber: Der Zinssatz für Bestandskundinnen und -kunden, also der Standardzins, kann sich jederzeit ändern. Du solltest also auch hier ein oder zwei Mal im Jahr nachsehen.
Das sind jetzt Deine Optionen:
Hast Du Dir vor einem halben Jahr oder mehr hohe Aktionszinsen gesichert? Dann solltest Du mal kurz prüfen, ob die noch gelten, oder ob der Aktionszeitraum bei Dir vielleicht schon vorbei ist und Du jetzt viel weniger Zinsen bekommst als davor. Dann kannst Du zu einem neuen Tagesgeldkonto mit guten Aktionszinsen wechseln, wie z. B. zur ING – dort gibt’s seit Neuestem 3,5% p. a. für die ersten sechs Monate, danach 1% p. a. (der Standardzins von derzeit 0,6% p. a. steigt ab 05.07.).
Oder Du wechselst zu einem Tagesgeldkonto mit gutem Standard-Zinssatz, eben z. B. zur BMW Bank oder zur Leaseplan Bank.
Überleg Dir einfach, welcher Typ Du bist: Hast Du nichts gegen den Aufwand, Dir nach ein paar Monaten wieder ein neues Tagesgeldkonto zu suchen, machst Du mit Aktionszinsen den maximalen Zinsprofit. Möchtest Du einfach nur gute Zinsen und dann vorerst Deine Ruhe damit haben, entscheide Dich für einen Standardzins. Für beide Varianten findest Du die besten Optionen mit unserem Tagesgeldrechner.
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