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Tipps & Tricks

Warum Du Immofonds immer noch verkaufen solltest

Offene Immofonds werden Dir oft als sichere Geldanlage verkauft. Exklusive Finanztip-Berechnungen zeigen aber ein Problem, das Du kennen solltest.

Nadine Graf
Nadine Graf
Finanztip-Expertin für Bank und Börse
Warum Du Immofonds immer noch verkaufen solltest

In offenen Immobilienfonds steckt richtig viel Geld – aber auch viel mehr Risiko, als Du vielleicht weißt. Wir haben Dir deshalb im vergangenen Herbst geraten, über einen Verkauf nachzudenken. 

Und das gilt immer noch. Warum, zeigt ein Blick auf die Entwicklung großer offener Immobilienfonds. In solchen Fonds stecken zahlreiche Immobilien. Das können Wohnimmobilien sein, meistens sind es aber Gewerbeimmobilien.  

Über offene Immofonds kannst Du Dein Geld in viele solcher Immobilien gleichzeitig stecken. Das klingt nach sicherer Geldanlage – es gibt aber Probleme, denn z. B. Gewerbeimmobilien sind weniger gefragt. Und es gibt das Risiko, dass die Fonds an Wert verlieren. 

Offene Immofonds haben zwei Kurse – mit einem wichtigen Unterschied 

Das zeigt der Unterschied zwischen zwei Kursen: Einmal gibt es den Rücknahmepreis der Fondsgesellschaften. Du kannst Deine Anteile zu diesem Preis zurückgeben – aber mit einer Kündigungsfrist von einem Jahr. Du weißt also nicht, wie viel Du dann bekommst. 

Und es gibt den Kurs, zu dem die Fondsanteile an der Börse gehandelt werden, ganz ohne Kündigungsfrist. Das Problem: Zwischen diesen beiden Kursen klafft schon seit Längerem eine Lücke. Die ist seit Sommer zwar etwas kleiner geworden, aber bei einigen Immofonds immer noch ziemlich groß. Das zeigt eine Finanztip-Analyse. 

An der Börse sind die Kurse 12% niedriger 

Wir haben uns dafür 20 offene Immobilienfonds angesehen, die an der Börse Stuttgart gelistet sind. Das Ergebnis: Der Börsenkurs der Fonds ist im Schnitt ca. 12% niedriger als der offizielle Kurs der Fondsgesellschaften. Gewichtet man die Fonds nach ihrem Volumen – also nach dem investierten Geld, das in ihnen steckt – liegt die Lücke immer noch bei knapp 9%. 

Dieser sogenannte Spread zeigt Dir vor allem eins: An der Börse gehen die Anleger davon aus, dass der tatsächliche Wert der Immobilien in den Fonds schon jetzt niedriger ist als es die Rücknahmepreise widerspiegeln oder dass diese in den nächsten Monaten an Wert verlieren.  

Hier gibt's alle Spreads im Überblick

Die Preise kommen unterschiedlich zustande: Der Rücknahmepreis der Fondsgesellschaft errechnet sich aus den Gutachten über die gehaltenen Immobilien, die die Fonds regelmäßig durchführen müssen. Der Börsenpreis ergibt sich hingegen aus Angebot und Nachfrage. Sprich: Er sagt aus, wie viel Anlegerinnen und Anleger aktuell bereit sind, für einen Fondsanteil zu zahlen. Und das ist im Schnitt 12% weniger, als die Fondsgesellschaften angeben.

Die geringste Abweichung hatte in unserer Analyse der ca. 18 Mrd. € schwere Immofonds "Deka-ImmobilienEuropa" mit ca. 5,5%, die höchste verzeichnete der eher kleine "Leading Cities Invest" mit 20,6% (Stand 21.10.). Aber auch große Immofonds können hohe Spreads haben, wie z. B. der "Grundbesitz Europa" mit einem Volumen von knapp 7 Mrd. €. Bei ihm waren es immerhin 18,2%. Einen Überblick über die Spreads der Fonds findest Du in unserem Immobilienfonds-Ratgeber.

Nutz lieber diese Alternative 

Wir raten Dir deshalb weiterhin: Steck kein Geld mehr in solche Fonds und versuch sie zu verkaufen. Wie Du dabei am besten vorgehst, erfährst Du ebenfalls im Ratgeber.

Geld, das Du sicher anlegen willst, solltest Du eher in Tagesgeld oder Festgeld stecken. Mit unseren Finanztip-Rechnern findest Du gute und sichere Angebote. 

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