Immer mehr Menschen bekommen vom Finanzamt Bescheide mit dem Grundsteuermessbetrag wegen der geänderten Grundsteuer. Nur: Wie viel Du deshalb ab 2025 bezahlen musst, weißt Du damit noch nicht. Das liegt am „Hebesatz“: Liegt der z. B. bei 400%, wird der Grundsteuermessbetrag mal vier genommen. Für den Hebesatz sind die Kommunen zuständig – und die entscheiden erst 2024, wie hoch er ausfällt.
Wie viel Du zahlst, legt die Kommune fest
Eigentlich soll durch die Reform die Grundsteuer insgesamt nicht steigen, sie soll “aufkommensneutral” sein. Heißt: Der Hebesatz soll so angesetzt werden, dass Deine Gemeinde oder Deine Stadt 2025 insgesamt genauso viel Grundsteuer einnimmt wie zuvor.
Verpflichtend ist das aber nicht. Die Kommunen könnten also mit einem sehr hohen Hebesatz deutlich mehr Steuern einnehmen. Ein paar Bundesländer wollen deshalb transparent machen, wie hoch der Satz für eine gleiche Grundsteuersumme sein müsste.
So wird zum Beispiel Hessen den Kommunen den Hebesatz nennen, der für eine gleich hohe Grundsteuersumme sorgt – und diese Empfehlung auch veröffentlichen. Du kannst dann einfach nachschauen, ob Deine Gemeinde oder Stadt mehr verlangt als nötig oder nicht. Diesem Beispiel wollen laut FAZ mehrere Bundesländer folgen.
Mehrere Bundesländer sorgen für Transparenz
Auch Nordrhein-Westfalen will die Kommunen öffentlich über den passenden Hebesatz informieren. In Niedersachsen sollen die Kommunen selbst Auskunft geben. Sie sollen Dir nicht nur den tatsächlichen Hebesatz nennen, sondern auch den, mit dem die Reform aufkommensneutral wäre.
Schleswig-Holstein und Brandenburg wollen Dir die neutralen Steuersätze in einem Transparenzregister zur Verfügung stellen. In Mecklenburg-Vorpommern wird das derzeit geprüft.
Nicht alle Länder machen Zahlen öffentlich
Bayern will Dir den neutralen Hebesatz dagegen nicht verraten, dort will man laut FAZ nur die Gemeinden informieren. Auch Bremen will nur die Gemeinden bei der Festlegung der Hebesätze unterstützen. In Hamburg und Berlin soll der Hebesatz sinken, damit insgesamt genauso viel Grundsteuer wie zuvor bezahlt wird.
Die übrigen Länder (Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) wollen weder Dir noch Deiner Kommune neutrale Hebesätze nennen. Egal in welchem Bundesland Du lebst: Kontrollier das Schreiben auf jeden Fall, wenn es so weit ist.
Wie Du die Werte Deiner Kommune nachrechnen kannst, erfährst Du in unserem Ratgeber.
(ene)