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Was taugt eine Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung?

Schonmal von der Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung (GFV) gehört? Wir erklären Dir, wofür die Ver­si­che­rung da ist, wann Du sie brauchst und welche Emp­feh­lungen wir haben.

Barbara Weber
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Immer mehr Versicherer bieten eine Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung an. Nach einer Auswertung des Analysehauses Morgen & Morgen hat sich das Angebot seit 2020 verdoppelt.  

1. Aber was ist eine GFV überhaupt? 
Die Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung soll elementare Fähigkeiten wie Sehen, Sprechen, Hören oder Laufen absichern. Typisch für die Ver­si­che­rung ist das "Baukasten-Prinzip". Versicherte können verschiedene Fähigkeiten dazubuchen, wie "Fahrrad fahren", " Wäsche waschen", "Öffis benutzen". Doch jeder zusätzliche Baustein kostet natürlich Geld. 

2. Ist sie sinnvoll? 
Darüber lässt sich streiten. Die GFV bietet aus unserer Sicht nur geringen Schutz – die Anforderungen an eine Rente sind extrem hoch.  
 
Hier mal ein Beispiel: Du kannst als Mathematiklehrer keine komplexen Rechenaufgaben mehr lösen, weil Deine Konzentrationsfähigkeit wegen eines Schlaganfalls eingeschränkt ist. In diesem Fall bist Du vermutlich berufsunfähig. Die Rente aus der Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung bekommst Du aber nicht. Denn geistige Fähigkeiten wie Gedächtnis und Konzentration gelten in der Regel nur dann als verloren, wenn Du Deinen Alltag nicht mehr bewältigen kannst. 

Zu den häufigsten Ursachen für Be­rufs­un­fä­hig­keiten gehören außerdem Erkrankungen der Psyche. Die Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung versichert aber meist nur sehr schwere psychische Erkrankungen wie schwere Depressionen oder Schizophrenie.   

BU ist die bessere Alternative 
Eine Be­rufs­un­fä­hig­keits­ver­si­che­rung (BU) bietet Dir einen besseren Schutz. Sie zahlt eine Rente, wenn Du aus gesundheitlichen Gründen Deinem aktuellen Beruf zu mindestens 50% nicht mehr nachgehen kannst. Das prüft sie anhand ärztlicher Unterlagen. Im Gegensatz zur Grund­fähig­keits­ver­si­che­rung fordert sie eben nicht, dass spezielle körperliche oder psychische Fähigkeiten wegfallen. Allein entscheidend ist die Frage, ob Du deinen konkreten Beruf noch ausüben kannst.  
Wenn Du aber z. B. wegen Vorerkrankungen keine BU bekommst, könnte die GFV eine Alternative für Dich sein.  Dafür sicherst Du bei der GFV dann am besten nur die Fähigkeiten ab, die Du für Deinen Job benötigst. Verzichte auf Zusatzbausteine wie die Fähigkeit der Bildschirmarbeit, wenn Du sowieso keinen Bürojob hast.  

Andere Zusatzbausteine wie „Fahrrad fahren“ oder „öffentliche Verkehrsmittel nutzen“ machen die Ver­si­che­rung teuer und helfen Dir nicht weiter, wenn Du eine bestimmte Fähigkeit für Deinen Beruf verlierst. 

3. So kommst Du an eine GFV 
Wir empfehlen Dir, Dich von einem  Versicherungsmakler beraten zu lassen. Dann könnt Ihr auch nochmal darüber sprechen, ob doch noch eine BU machbar ist. Falls nein, könnt Ihr zusammen  die GFV-Angebote professionell vergleichen. Wenn Du schon Vorerkrankungen hast, dann lass Deinen Berater eine anonyme Risikovoranfrage stellen, bevor Du Dich für ein Angebot entscheidest. Wir empfehlen Dir Makler wie Hoesch & Partner, BUForum24, Zeroprov und Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung.  

(aju/bwe)

Von Finanztip-Redaktion, und Amelie Junk

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