Liebe Leserinnen und Leser,
es gibt diese eine Versicherung, die jeder haben muss: die private Haftpflicht. Aber auch wer schon eine abgeschlossen hat, sollte sie nochmal genau unter die Lupe nehmen. Denn welche Schäden wie gut versichert sind, unterscheidet sich von Police zu Police erheblich.
Die Haftpflicht ist eine existenzielle Versicherung, die uns davor schützt, mehr zu verlieren, als wir besitzen. Wie leicht kann es passieren, dass man unaufmerksam auf die Straße tritt, ein Radler ausweichen muss und vom Auto erfasst wird. Wenn Menschen verletzt werden, können die Haftungssummen schnell in die Zehntausende Euro gehen. Möglicherweise müssen Sie Ihr Leben lang abzahlen und kommen nie mehr über Hartz-IV-Niveau hinaus. Solche Fälle sind natürlich unwahrscheinlich. Sie passieren aber Tag für Tag.
Alte Policen sind viel schlechter als neue
In den vergangenen Jahren sind die Versicherungsbedingungen im Konkurrenzkampf der Anbieter immer besser geworden. Ein Beispiel: Sie helfen Ihren Freunden beim Umzug und lassen beim Verladen den Kühlschrank umkippen. So einen „Gefälligkeitsschaden“ schließen viele ältere Policen nicht ein, neuere schon. Auch gemietete Ferienhäuser oder verlorene Schlüssel sind manchmal versichert, manchmal nicht. Preislich sind die guten Policen kaum teurer als die schlechten. Und manchmal sind sie sogar günstiger.
TIPP: Nehmen Sie lieber eine gute Haftpflicht als eine billige. Sehr gute gibt es schon für 5 Euro im Monat. Zum Ratgeber
Neue Zeiten, neue Schäden
Hinzu kommen einige Probleme, die es früher nicht gab. Ihre Tochter lädt Musik aus dem Netz und wird teuer abgemahnt. Oder Sie reichen Daten an Bekannte weiter – zusammen mit einem Computervirus. Auch hier fahren Sie mit einer neuen Police womöglich besser. Einen besonderen Service bieten zum Beispiel die Haftpflichtkasse Darmstadt und die Bayerische: Haben Sie irgendwann einen Schaden, der in den AGBs nicht genannt wird, können Sie prüfen, ob es zu diesem Zeitpunkt eine andere Haftpflichtversicherung gibt, die diesen Schaden abdeckt. Dann bezahlen auch diese beiden.
TIPP: Prüfen Sie auch die Versicherungssumme Ihres alten Vertrages: Sie sollte mindestens 5 Millionen Euro betragen, besser mehr. Zum Ratgeber
Rechtsschutz inbegriffen
Was vielen nicht klar ist: Eine Privathaftpflicht schützt Sie auch rechtlich. Sie stellt sich zwischen Sie und den Geschädigten, wehrt unberechtigte Ansprüche ab. Das kann im Einzelfall sehr hilfreich sein, falls die Rechtslage schwierig ist: wenn zum Beispiel ein sechsjähriges Kind einmal mit der Schaufel an einem Neuwagen entlang schrammt. Dann haften die Eltern nur, falls sie die Aufsichtspflicht verletzt haben. Die Versicherung klärt solche Fälle für Sie.
TIPP: Gute Policen sichern Sie auch gegen Schäden Ihrer Kleinkinder ab, selbst wenn Sie rechtlich nicht verantwortlich sind. Zum Ratgeber
Falls Sie selbst den Schaden haben
Obwohl die Privathaftpflicht so wichtig ist, ist noch immer jeder siebte Haushalt nicht versichert. Das heißt auch: Sofern Sie selbst geschädigt sind, kann es passieren, dass der Verursacher Ihren Schaden gar nicht zahlen kann. Für solche Fälle lohnen sich Policen, die eine „Ausfalldeckung“ enthalten. Das heißt: Kann ein Verursacher nicht zahlen, tritt Ihre Versicherung für den Schaden ein. Klar aber ist: Damit Sie als Geschädigter Ihren Schadenersatzanspruch überhaupt geltend machen können, benötigen Sie einen eigenen Anwalt.
TIPP: Einen umfassenden Rechtsschutz finden Sie mit dem Punktesystem von Mr-Money*, eine günstige eher bei Comfortplan*. Zum Ratgeber
Was die Privathaftpflicht auf keinen Fall zahlt
Es gibt ein paar Dinge, gegen die sichert Sie auch die beste Haftpflicht nicht ab. Das sind zum einen Schäden, die ein eigener Hund oder ein eigenes Pferd anrichten kann. Dazu brauchen Sie eine extra Tierhalterhaftpflicht. Oder falls Sie ein Haus bauen lassen und auf Ihrer Baustelle jemand Drittes zu Schaden kommt: Dafür gibt es die spezielle Bauherrenhaftpflicht.
Unsere Empfehlung
Von diesen beiden Aspekten abgesehen, haben wir für Sie die besten Anbieter herausgesucht, die die oben genannten Fälle abdecken.
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DIE BESTEN HAFTPFLICHT-POLICEN
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Interrisk XXL |
HK Darmstadt Vario Komfort Plus |
Bayerische Prestige |
Singles |
73 € |
98 € |
58 € |
Familien |
96 € |
70 € |
78 € |
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Dabei haben wir Tarife mit 150 Euro Selbstbeteiligung gewählt – was vernünftig ist – und einer Haftungssumme von 50 Millionen Euro (Interrisk/Haftpflichtkasse Darmstadt) beziehungsweise 20 Millionen (Bayerische). Die Interrisk ist in vielen Details noch einen Tick besser als die beiden anderen – und deshalb unsere Hauptempfehlung. Sie können die Policen über die Websites der Anbieter abschließen.
Anders als bei der Autohaftpflicht gibt es keine Wechselsaison bei der Privathaftpflicht: Die Laufzeit ist in der Regel zwar auch ein Jahr, der Ablauftermin ist aber oft unterjährig und nicht am 1. Januar. Falls Sie nicht drei Monate vor Ablauf kündigen, verlängert sich die Versicherung automatisch ein weiteres Jahr.
TIPP: Lassen Sie sich von Aboalarm* oder Vertragslotse* daran erinnern. Zum Ratgeber
Bei der privaten Haftpflicht gilt noch am ehesten der alte Spruch der Versicherungsvertreter: „Sind Sie wirklich ausreichend versichert?“
Herzlichen Gruß, Ihr

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