Huawei bekommt bald keine Google-Updates mehr. Andere Marken sind schon von Haus aus faul bei Updates
Auf GeheiĂ der US-Regierung hat Google den chinesischen Smartphone-Hersteller Huawei vom Betriebssystem Android ausgeschlossen. Wer bereits ein Huawei-Smartphone besitzt, kann es weiter nutzen, wird aber in naher Zukunft langsamer mit Updates versorgt. Neue Handys bekommen gar keine Updates mehr.
Das Huawei-Desaster wirft allerdings Fragen auf, die KĂ€ufer aller Handymarken betreffen.
Was HandykÀufer jetzt beachten sollten
Wenn Sie aktuell ein Handy kaufen wollen, sollten Sie nicht zu einem Huawei oder Honor greifen â auĂer Sie sind ein risikofreudiger SchnĂ€ppchenjĂ€ger. Derzeit ist einfach schwer abzuschĂ€tzen, wie sich der Handelsstreit zwischen US-PrĂ€sident Donald Trump und Chinas PrĂ€sident Xi Jinping weiterentwickelt (im Bild oben). Es könnten demnĂ€chst auch Sanktionen fĂŒr andere chinesische Marken wie Oneplus, Xiaomi oder ZTE folgen.
Ganz losgelöst vom Handelsstreit sind Updates schon lange der wunde Punkt vieler Android-Handys. Die meisten Hersteller versorgen ihre Kunden nur langsam und lĂŒckenhaft mit Updates. Dabei hĂ€ngt es gerade von den Updates ab, wie lange Sie Ihr teures GerĂ€t ohne Sorge nutzen können. So streiken einige Apps auf veralteten Android-Versionen. Und beim Online-Banking können verspĂ€tete Sicherheitsupdates zum Risiko werden.
Updates sollten schneller und fĂŒr lĂ€ngere Zeit kommen
Gutes Vorbild ist Apple: Das Unternehmen versorgt seine iPhones vier bis fĂŒnf Jahre mit den neuesten Funktionen und Sicherheitsupdates. Bei Android-Handys kommt da nur Google mit seinen eigenen Smartphones knapp ran. Samsung bemĂŒht sich wenigstens noch bei seinen Oberklasse-Modellen der Galaxy-Reihe.
Alle anderen Hersteller sind deutlich nachlĂ€ssiger, wie ĂŒbrigens auch Samsung bei seinen gĂŒnstigen Handys. Die Stiftung Warentest testet regelmĂ€Ăig die Update-Moral der Branche (hier zu kaufen). Die Ironie dabei: Ausgerechnet Huawei kam bei diesen Tests nach Apple und Google noch am besten weg.
Achten Sie beim Kauf auf das PrĂ€dikat âAndroid Oneâ. Dann erhalten Sie zumindest zwei Jahre lang neue Funktionen und drei Jahre Sicherheitsupdates.
Huawei verspricht, weiter Sicherheitsupdates auszuliefern
Huawei wird es in Zukunft schwer haben, neue Versionen von Android auf seine Smartphones zu spielen, da US-PrĂ€sident Donald Trump sie diese Woche auf eine schwarze Liste setzte. Er vermutet in Huawei-Technik Spionagevorrichtungen. Der Hersteller bestreitet die VorwĂŒrfe, die US-Regierung legte keine Beweise vor.
Reine Sicherheitsupdates fĂŒr bisherige Modelle soll es weiterhin geben, verspricht Huawei. Auch der App-Store von Google und die Schutzfunktion Play Protect sollen nach wie vor funktionieren, twitterte Google. Doch in welchem Umfang und wie schnell kĂŒnftig Sicherheitsupdates kommen, bleibt unklar. Bei Huawei-Handys sollten Sie daher in jedem Fall einen zusĂ€tzlichen Virenscanner installieren. Wie tendenziell bei allen Marken, die erst spĂ€t oder irgendwann gar nicht mehr updaten.