Warum Du einmal im Jahr die Depotkosten prüfen solltest
Zahlt Dein Depotanbieter noch den vollen Betrag in Deine Sparpläne ein? Oder fallen plötzlich Kosten an? Im Prinzip ist unser Tipp: Richte einen ETF-Sparplan ein und dann vergiss ihn. Lass ihn zehn bis fünfzehn Jahre laufen, egal was passiert.
Aber einmal im Jahr, im Januar, solltest Du schauen, ob noch der volle Betrag in Aktien fließt. Nehmen wir an, Du zahlst Monat für Monat 100 Euro ein. Dann kann es sein, dass jetzt nur noch 98,50 Euro angespart werden.
Der Grund: Viele Anleger suchen ganz bewusst ETFs aus, für die keine Kaufgebühren anfallen. Die meisten Depotbanken haben solche „Aktionssparpläne“ oder „Top-Preis-ETFs“ im Programm. Doch die Banken mixen alle ein bis zwei Jahre ihre Angebote durch. Und setzen darauf, dass ihre Kunden nicht mitkriegen, dass ein Sparplan auf einmal Kaufgebühren enthält.
Immerhin: Diese Kosten fallen nur auf die Sparrate, nicht auf den ganzen Depotwert an. Und der Standardsatz vieler Depots von 1,50 Euro beziehungsweise 1,5 Prozent ist moderat – und auch typisch für unsere Empfehlungen.
Aber ärgerlich ist es schon. Ein Beispiel: Deine Sparrate beträgt 100 Euro im Monat, als Jahresrendite des ETF nehmen wir 6 Prozent an. Dann hättest Du mit einem kostenlosen Sparplan nach 15 Jahren 28.830 Euro im Depot. Abzüglich 1,5 Prozent Kaufkosten wären es gut 430 Euro weniger.
Die Extrakosten müssen nicht sein. Du hast drei Möglichkeiten.
1. Den ETF wechseln
Einerseits könntest Du den teurer gewordenen Sparplan stoppen – und Dir ein neues Angebot aussuchen. Die Consorsbank* hat 270 kostenlose ETF-Sparpläne in ihrer Liste, die Comdirect* 140 und die DKB 115 vergünstigte (49 Cent je Sparrate). Mit wenigen Klicks ist das erledigt. Überprüfe dabei, ob Deine ETFs auch gut ausgesucht sind: Sie sollten mindestens ein paar Hundert Firmen aus einem Dutzend Ländern enthalten.
Mit unserem ETF-Rechner findest Du leicht heraus, welche Finanztip-Empfehlungen derzeit günstig sind: also ETFs auf den MSCI World und seine Varianten mit Schwellenländern oder nachhaltigeren Unternehmen.
Die Anteile des gestoppten Sparplans kannst Du einfach behalten.
2. Zu einem günstigen Broker wechseln
Wenn Dich die Kaufkosten zu sehr ärgern, kannst Du zu den insgesamt günstigen Brokern wechseln: auf den Wertpapierhandel spezialisierte Anbieter wie Onvista, Smartbroker* oder Trade Republic*. Diese haben besonders geringe Kaufkosten. Allerdings: Ein Depotübertrag ist zwar innerhalb Deutschlands kostenlos, kann aber immer mal haken. Die Bruchstücke von Fondsanteilen, die in jedem Sparplan entstehen, müsstest Du verkaufen. Und auch die Preisstruktur der Broker könnte sich ändern.
Einfacher als der Umzug: Du behältst das Depot und machst ein zweites auf. Es sollte – abgesehen von Handelsgebühren – kostenlos sein. So wie alle unsere Empfehlungen.
3. Seltener, dafür mehr einzahlen
Variante drei ist ein kleiner Kniff und nützt nur etwas, wenn Du bei einem Anbieter mit einer Preisstruktur bist, also etwa bei DKB oder Smartbroker. Dort ist die reguläre Sparplangebühr eine Pauschale, kein Prozentsatz. Du könntest den Takt ausdünnen und von, sagen wir, 100 Euro im Monat auf 200 Euro alle zwei Monate umstellen. So sparst Du in den übersprungenen Monaten die Gebühr.
Was sich genau bei unseren ETF-Empfehlungen bei Deiner Depotbank ändert, liest Du in der Fortsetzung auf Finanztip-News.