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| Ausgabe 42/2015 vom 16. Oktober 2015 |
 | Hermann-Josef Tenhagen Chefredakteur Finanztip |
Liebe Leserinnen und Leser, haben Sie einen Baukredit zwischen November 2002 und 2010 abgeschlossen? Dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie diesen Vertrag widerrufen können. Mehr als 80 Prozent der Verträge aus dieser Zeit, die die Verbraucherzentrale Hamburg untersucht hat, enthielten eine fehlerhafte Widerrufsbelehrung. Damals lagen die Bauzinsen um die 4 Prozentpunkte höher als heute, Sie können durch eine Umschuldung also sehr viel Geld sparen. 350.000-mal haben Finanztip-Nutzer im vergangenen Jahr unseren Ratgeber zum Thema angeschaut.
Sie können jetzt noch widerrufen, auch wenn Sie das Darlehen bereits vorzeitig beendet haben. Dann können Sie Ihre Vorfälligkeitsentschädigung zurückfordern. Allerdings wird Ihre Bank nicht klein beigeben – Sie müssen sich auf ein Gerichtsverfahren einstellen. Gerade erst hat der Bundesgerichtshof in einem Beschluss die Regeln für die Zahlung an die Kunden verbessert (Az. XI ZR 116/15). Und Sie sollten sich ranhalten, denn die große Koalition will das Widerrufsrecht auslaufen lassen, vermutlich schon Mitte 2016.
Wir zeigen Ihnen in 9 einfachen Schritten, wie Sie am besten vorgehen. |
Schauen Sie in Ihre Vertragsunterlagen Finden Sie heraus, ob die Widerrufsbelehrung zu Ihrem Vertrag fehlerhaft ist. Die Verbraucherzentrale Hamburg prüft für 70 Euro Ihren Vertrag, hat derzeit allerdings Wartezeiten von etwa vier Monaten. Sie können auch direkt zu einem Rechtsanwalt gehen. Manche bieten eine kostenlose Erstberatung.
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Neues Angebot einholen Wichtig: Bevor Sie den Vertrag widerrufen, brauchen Sie unbedingt eine neue Finanzierung. Holen Sie dazu bei einem Kreditvermittler wie Interhyp* oder Dr. Klein* ein konkretes Angebot für eine Umschuldung Ihres Darlehens ein. Das neue Darlehen müssen Sie nur in Höhe der Restschuld aufnehmen. Zum Ratgeber
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Spielen Sie mit offenen Karten Ihre neue Bank sollte wissen, wofür Sie den Kredit einsetzen wollen. So vermeiden Sie im Nachhinein unangenehme Überraschungen – etwa, weil Ihre neue Bank sich nicht mit Ihrem alten Finanzierungspartner auseinandersetzen möchte. Aber keine Sorge: Es gibt genug Anbieter, die kein Problem damit haben.
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Widerrufen Sie Ihren alten Vertrag Mit dem Angebot in der Hinterhand können Sie Ihren Vertrag widerrufen. Schreiben Sie dazu einen Brief an Ihre Bank und verweisen Sie auf die fehlerhaften Stellen in Ihrer Widerrufsbelehrung. Falls Sie ein Gutachten der Verbraucherzentrale eingeholt haben, schicken Sie es zur Begründung mit. Haben Sie einen Anwalt, wird er den Widerruf erklären oder Ihnen dabei helfen.
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Wenn die Bank den Widerruf nicht akzeptiert Obwohl die Rechtslage für Sie spricht, wird Ihre Bank höchstwahrscheinlich Widerstand leisten. Spätestens jetzt sollten Sie einen Anwalt aufsuchen und sich rechtlich vertreten lassen, um das weitere Vorgehen abzustimmen. Entweder gelingt es Ihrem Anwalt, eine gütliche Einigung mit Ihrer Bank zu erzielen. Oder er wird Ihren Widerruf gerichtlich durchsetzen müssen.
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Den richtigen Anwalt finden Es ist nicht leicht, den richtigen Anwalt zu finden. Wir haben deshalb in den vergangenen Wochen zahlreiche spezialisierte Kanzleien angeschrieben, die erfolgreich Widersprüche außergerichtlich oder gerichtlich gegenüber einer Bank durchgesetzt haben. Wir haben die Erfahrensten herausgesucht. Zum Ratgeber
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Rechtsschutzversicherung kontaktieren Nicht immer tritt eine Rechtsschutzversicherung ein. Falls Sie den Immobilienkredit für den Neubau Ihres Hauses genutzt haben, ist Rechtsschutz eher unwahrscheinlich. Bauangelegenheiten sind meistens ausgeschlossen. Wer aber zum Beispiel eine Eigentumswohnung erworben hat und auch selbst darin wohnt, erhält in der Regel von seiner Versicherung eine Deckungszusage.
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Prozessfinanzierer übernehmen Risiko Ohne Rechtsschutzversicherung ist das Kostenrisiko groß. Es gibt derzeit nur einen Prozessfinanzierer, die Bankkontakt AG, der Gerichts- und Anwaltskosten unter Umständen übernimmt. Dafür verlangt er ein Drittel vom wirtschaftlichen Erfolg. Das ist die Summe aus gesparter Vorfälligkeitsentschädigung plus Nutzungsentschädigung durch die Bank. Zum Ratgeber
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Vorfälligkeitsentschädigung zurückfordern Sind Sie bereits vor einiger Zeit aus Ihrer Baufinanzierung ausgestiegen, können Sie unter Umständen die damals gezahlte Vorfälligkeitsentschädigung zurückfordern, sofern die Belehrung fehlerhaft war. Wer keine Rechtsschutzversicherung hat, für den bietet sich Metaclaims* als Prozessfinanzierer an. Dieser behält bei einem Vergleich 20 Prozent, bei gerichtlichem Erfolg ein Drittel der Entschädigung. Zum Ratgeber
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Sein Widerrufsrecht geltend zu machen, ist im Übrigen nicht unmoralisch. Als Kunde sind Sie den AGBs der Banken in der Regel ohne große Verhandlungsmöglichkeit ausgeliefert. Und jede Bank hat es in der Hand, eine rechtssichere Situation zu schaffen, indem sie den Kunden eine korrekte Nachbelehrung per Post zuschickt. Doch das scheint für die Branche keine Option zu sein.
Herzlichen Gruß
Ihr

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Guerilla-ShoppingUNTERGRUND-APPS GRATISIm "Amazon Underground Store" gibt es zahlreiche Android-Programme kostenlos, die im offiziellen App-Store Geld kosten. Die Installationsdatei finden Sie auf amazon.de/underground. In dem alternativen App-Marktplatz sind alle Programme und sogar In-App-Käufe gratis. Allerdings müssen Sie zustimmen, dass Ihre Nutzungsdauer übermittelt wird, da Amazon die App-Entwickler danach bezahlt. |
MOBIL SURFEN FÜR 7 EURO IM MONATSmartphone-Nutzer, die nur wenig mobil telefonieren, aber viel unterwegs im Internet surfen, können ihre Handyrechnung auf knapp 7 Euro im Monat drücken: mit dem Tarif „LTE Mini Special“ von Smartmobil. Enthalten sind 100 Minuten und 100 SMS sowie 1 Gigabyte Datenvolumen. Das Tempo im LTE-Netz beträgt bis zu 50 Megabit pro Sekunde. Um den Tarif zu buchen, geben Sie den Code tip201509 ein. Zum Angebot |
GÜNSTIGER DEN "SPIEGEL" LESENZwölf Ausgaben des "Spiegel" für knapp 20 Euro – dieses Angebot können sich Studierende sichern. Dazu gibt es einen Gutschein über 15 Euro, beispielsweise von Amazon oder Ikea. Wer nicht mehr studiert, zahlt für sieben Ausgaben 21 Euro. Wichtig: Schicken Sie gleich die Kündigung hinterher, sonst verlängert sich das Abo automatisch. Zum Angebot für Studenten Zum Angebot für alle |
| Haben auch Sie Guerilla-Tipps, die Sie teilen möchten? Mailen Sie uns an guerilla@finanztip.de. |
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Im Abgasskandal zwingt das Kraftfahrt-Bundesamt den Volkswagen-Konzern nun zum Rückruf von 2,4 Millionen Autos. Die Zulassungsbehörde lehnt die von VW vorgeschlagene freiwillige Reparatur ab. Der Hersteller hatte Anfang Oktober einen Plan vorgelegt, die mit der Betrugssoftware ausgestatteten Fahrzeuge in Deutschland in Ordnung zu bringen. Als VW-Fahrer oder -Aktionär können Sie rechtliche Ansprüche gegen das Unternehmen geltend machen. mehr... |
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Die Kosten der gesetzlichen Krankenkassen sind deutlich gewachsen. Anfang 2016 werden etliche Kassen daher den Zusatzbeitrag erhöhen, offiziellen Schätzungen zufolge dürften die Gesamtbeiträge im Schnitt von 15,5 auf 15,7 Prozent steigen. Falls Sie länger als 18 Monate in Ihrer Kasse sind, können Sie schon jetzt wechseln: Die HKK* etwa verlangt derzeit nur 15 Prozent. Die am besten zu Ihnen passende Kasse finden Sie über krankenkasseninfo.de*. mehr... |
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Strom wird wieder etwas teurer: Die Ökostrom-Umlage steigt 2016 von 6,17 auf 6,35 Cent je Kilowattstunde. Für eine Familie mit einem Jahresverbrauch von 5.000 Kilowattstunden wird der Strom zum Beispiel um 10,95 Euro (inkl. Mehrwertsteuer) teurer. Durch einen Anbieterwechsel könnte sie aber ein Vielfaches sparen. In Köln zum Beispiel würde die Familie durch einen Wechsel über die Portale Verivox* oder Check24* im Vergleich zum Grundtarif 285 Euro pro Jahr weniger zahlen. mehr... |
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Alle Kunden, die den von uns empfohlenen Aktien-Indexfonds auf den MSCI World von DB X-Trackers (ISIN LU0274208692) besitzen, haben jüngst Post bekommen. Der Anbieter teilt mit, dass der ETF seit Ende September nicht mehr an der Börse in London gehandelt wird. Praktisch ändert sich für Kunden nichts – in Deutschland können sie den Fonds wie gewohnt über die gängigen Börsen wie Xetra oder im außerbörslichen Direkthandel kaufen und verkaufen. mehr... |
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Zum 1. Januar 2016 soll es keinen staatlich vorgegebenen Garantiezins für neue Lebens- und Rentenversicherungen mehr geben. Für die 90 Millionen Altverträge ändert sich dadurch nichts. Es gilt weiterhin der Garantiezins aus dem Jahr des Vertragsbeginns. Lassen Sie sich jetzt auch nicht zu einem Neuabschluss einer klassischen Lebensversicherung drängen: Sie lohnen sich schon mit derzeitigem Garantiezins absolut nicht mehr. mehr… |
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Bei unserer Festgeld-Empfehlung ICICI klemmte es: Leser berichteten in unserer Community von Problemen bei der Kontoeröffnung und schlechtem Kundenservice. Finanztip hat beim Anbieter nachgehakt. Ergebnis: Die Bank hatte einen technischen Fehler, der nun behoben sein soll. Wem trotz 1,35 Prozent Zinsen für zwölf Monate ein anderer Anbieter lieber ist: Die Leaseplan Bank* bietet sogar 1,4, die NIBC Direct immerhin 1,3 und Moneyou* noch 1,15 Prozent. mehr… |
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 | In amerikanischen Schnulzen läuft der Partner fürs Leben dem Protagonisten oft zufällig über den Weg, rempelt ihn zum Beispiel im Supermarkt an – einige Filmminuten später läuten schon die Hochzeitsglocken. Was in Hollywood alltäglich erscheint, beobachtet man im wirklichen Leben eher selten.
Erfolgversprechender ist die Partnersuche im Internet. Neun Millionen Deutsche haben das bereits getan, ergab eine repräsentative Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Das Problem: Es gibt Hunderte Portale, die neues Liebesglück versprechen – doch nicht alle sind seriös. Außerdem sind die Preise häufig gesalzen.
Parship schneidet am besten ab Um herauszufinden, welche Partnerbörsen ihr Geld wert sind, haben wir 13 redaktionelle Tests ausgewertet und eine Gesamtnote berechnet. Am besten hat Parship* abgeschnitten: mit 4,6 von 5 möglichen Punkten. Die Partnervermittlung will mit einem umfangreichen Fragebogen und einer computergestützten Analyse die passenden Menschen zusammenführen. Das lässt sich Parship gut bezahlen: Etwa 330 Euro werden für sechs Monate Premium-Mitgliedschaft fällig. Günstiger wird es, wenn Kunden nach der Anmeldung erst einmal abwarten. Angebote mit Rabatten trudeln nach einiger Zeit im E-Mail-Postfach ein.
Diese Singlebörsen kosten weniger Mit 4,4 Punkten ist Friendscout24* die zweitplatzierte Seite in unserem Vergleich. Die Partnersuche ist dort günstiger als bei Parship: Drei Monate kosten rund 90 Euro, sechs Monate 150 Euro. Liebeshungrige erhalten allerdings keine Partnervorschläge, sondern müssen selbst die Kontaktanzeigen in der Singlebörse durchforsten.
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Speziell auf die Bedürfnisse von Alleinstehenden über 50 Jahre hat sich die Partnerbörse 50plus-Treff spezialisiert. Die Seite erreicht eine ordentliche Bewertung von 3,9. Die Preise sind vergleichsweise moderatː Ein Monat kostet knapp 25 Euro, drei Monate sind für rund 60 Euro zu haben, sechs Monate kosten etwa 90 Euro.
Unverbindlicher sind Dating-Apps wie Tinder, bei denen oft nur ein Foto darüber entscheidet, ob der Nutzer Kontakt aufnimmt oder nicht. Besser als Tinder (3,2 Punkte) schneidet Zoosk (3,7 Punkte) ab. Und wer keinesfalls Geld für die Partnersuche ausgeben will, kann das kostenlose Portal Lablue* nutzen. Mit ebenfalls 3,7 Punkten ist die Seite das bestbewertete Gratis-Angebot in unserem Vergleich.
Vorsicht vor Abzocke Gerade kostenlose Partnerbörsen können gefälschte Profile enthalten, mit denen Kriminelle die echten Nutzer abzocken wollen. Klicken Sie daher nicht auf Links und rufen Sie keine Telefonnummern an, bevor Sie mit Ihrem Herzblatt nicht mindestens mehrere Nachrichten über die Plattform ausgetauscht haben.
Doch auch die Portale selbst können Ärger machen. So verlängert sich die Mitgliedschaft standardmäßig um den anfangs gebuchten Zeitraum, falls der Nutzer nicht kündigt. Im Rausch der Gefühle kann man das schon mal vergessen. Zum Ratgeber
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Leser zu Besuch in der RedaktionAm Montag dieser Woche war der 100.000. Newsletter-Leser Stefan L. in der Finanztip-Redaktion in Berlin zu Besuch. Der 43-Jährige aus Bonn hat an unserer Team-Besprechung und der Redaktionskonferenz teilgenommen, die Finanztip-Mitarbeiter kennengelernt und abends bei einem Essen mit Chefredakteur Hermann-Josef Tenhagen seine Eindrücke besprochen.
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maximale Laufzeit | 12 Mon. | 24 Mon. | 36 Mon. | CACF* |
| 1,31 % p.a. | 1,5 % p.a. | ICICI | 1,35 % p.a. | | | Leaseplan Bank* | 1,4 % p.a.
| 1,35 % p.a. | 1,45 % p.a. | Moneyou* | 1,15 % p.a. |
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| NIBC Direct
| 1,3 % p.a. | 1,5 % p.a.
| 1,6 % p.a.
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Versicherungsberater | | | Minerva* | Verssulting | |
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