Richtig feilschen: So kriegen Sie von Ihrem Anbieter auch als langjähriger Kunde gute Preise
Nur wenige Leute feilschen mit Ihrem Internetanbieter, der Bank oder dem Pay-TV-Sender. Aber es lohnt sich.
Denn nicht immer bietet sich ein Anbieterwechsel an. Mal ist der Aufwand recht groß (wie beim DSL-Vertrag), mal hat der Anbieter ein Monopol (zum Beispiel Sky), mal stört nur eine Extragebühr bei einem ansonsten guten Anbieter.
Das Feilschen lohnt sich laut einer Umfrage unter unseren Lesern vor allem bei der Kfz-Versicherung, bei Mobilfunk- und Internetanbietern. Etwas zu holen gibt es auch bei Gas- und Stromversorgern. Bei Banken ist dagegen nicht so viel drin. Ganz besonders erfolgreich waren unsere Leser offenbar beim Bezahlsender Sky: Zwei von dreien gaben an, dort „viel Geld herausgeholt“ zu haben. Manchmal gab es freilich auch nur einen kleinen Trostpreis. Ganz ohne Erfolg blieb im Schnitt nur etwa einer von drei Versuchen, mit dem Anbieter zu feilschen.
Hier unsere elf goldenen Regeln für eine aussichtsreiche Verhandlung:
1. Starten Sie nicht mit einem schlechten Angebot
Wenn Sie als neuer Kunde teuer bei einem Anbieter einsteigen, kann es schwerer werden, später ein günstiges Rückholangebot zu bekommen. Steigen Sie also möglichst zu einem guten Angebotspreis ein. Wenn Sie einmal einen guten Preis haben, ist es leichter, den zu halten, als ihn weiter zu senken.
2. Kündigen Sie rechtzeitig
Solange Sie noch kein Kunde sind, lockt der Anbieter Sie großzügig: Anfangs sind die Monatsraten attraktiv, doch irgendwann nach 12 oder 24 Monaten steigen die Kosten deutlich. Sind Sie erst mal Kunde, setzt der Anbieter darauf, dass Sie ihn vergessen und die automatische Vertragsverlängerung und die höheren monatlichen Lastschriften gar nicht bemerken. Deshalb: Kündigen Sie rechtzeitig. Nichts spricht dagegen, das sofort nach Abschluss zu tun, beziehungsweise nach Ablauf der 14-tägigen Widerrufsfrist.
3. Haben Sie Geduld
Jeder moderne Anbieter hat eine Verkaufsabteilung. Die wird Ihnen nach der Kündigung irgendwann ein besseres Angebot unterbreiten, meist als Brief, oft sogar telefonisch. Melden Sie sich keinesfalls zuerst. Behalten Sie die Nerven. Egal ob 1&1, O2 oder Sky, spätestens vier bis sechs Wochen vor Ablauf des Vertrags bekommen Sie in aller Regel ein gutes Angebot.
4. Nehmen Sie nicht das erstbeste Angebot
Oft rücken Anbieter nicht gleich mit dem besten Deal heraus. Warten Sie also weiter ab. Sky zum Beispiel ist bekannt für diese Strategie, wie sich in vielen Internet-Foren nachlesen lässt und es auch Mitarbeiter von uns erlebt haben. Zwischen dem maximalen Preis für das Sky-Vollprogramm (80 Euro im Monat), dem aktuellen Startangebot (42,50 Euro) und dem besten Angebot (30 Euro zuletzt im April 2018) ist eine Menge Platz. Und so folgt auf das erste Angebot oft das zweite und dritte.
Wie Sie sich richtig aufs Feilschen vorbereiten und welche Fallen manche Anbieter stellen, lesen Sie in unseren Regeln 5 bis 11 im Blog.