Treppenlift gebraucht und gemietet

Wann es sich lohnt, gebraucht zu kaufen oder zu mieten

Henriette Neubert
Finanztip-Expertin für Ver­si­che­rungen

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Treppenlift hilft, in den eigenen vier Wänden wohnen zu bleiben, wenn die eigene Mobilität eingeschränkt ist. So ein Treppenlift kostet aber mehrere Tausend Euro.
  • Wenn Du Geld sparen möchtest oder den Lift nur für eine begrenzte Zeit benötigst, kann es sinnvoll sein, über einen gebrauchten oder gemieteten Lift nachzudenken.
  • Mit einem Gebrauchten kannst Du bis zu 30 Prozent sparen, die Miete lohnt sich, wenn Du den Lift nicht länger als drei Jahre benötigst.

So gehst Du vor

  • Egal ob mieten, gebraucht oder neu kaufen: Bevor Du einen Treppenlift einbauen lässt, solltest Du Dich über Ablauf, Leistungen und Kosten informieren. Lass Dir mehrere Angebote machen, um sie miteinander zu vergleichen.
  • Nutze für Deinen Vergleich unsere Checkliste und Vergleichstabelle.

Ein Treppenlift kann eine wertvolle Hilfe für alle sein, die die Treppen im Haus nicht problemlos hochsteigen können. Die Anschaffung ist aber mit durchschnittlich 10.000 Euro nicht ganz günstig. Außerdem ist der Treppenlift eventuell nur für eine begrenzte Zeit nötig, zum Beispiel nach einem Unfall, wenn das Laufen einige Monate schwerfällt. In diesen Fällen kann ein gebrauchter Treppenlift oder eine Treppenlift-Miete eine gute Alternative sein.

Wann lohnt sich ein gebrauchter Treppenlift?

Ein Treppenlift ist für alle, denen die Treppen in den eigenen vier Wänden Probleme machen, eine tolle Hilfe, aber auch nicht ganz günstig, wie unser Ratgeber zu den Kosten zeigt. Manchmal reichen die Zuschüsse, die Du erhalten kannst, aus, um den Restbetrag zu stemmen. Aber nicht immer.

Wem ein neuer Lift zu teuer ist, der kann auch auf gebrauchte Modelle zurückgreifen. Diese sind im Schnitt 20 bis 30 Prozent günstiger, wenn Du sie beim Hersteller kaufst oder bei einem verifizierten Händler. Der Kauf läuft dann so ab wie bei einem neuen Treppenlift.

Der Vorteil: Der gebrauchte Treppenlift ist vom Hersteller ausgebaut worden, wurde überholt und ist in einem sehr guten Zustand. Wie bei einem neuen montiert die Firma den gebrauchten Treppenlift fachgerecht ein. Meist ist auch dieser Kauf mit einer Garantie versehen (darauf solltest Du achten).

Wer noch günstiger kaufen möchte, kann einen gebrauchten Treppenlift bei einem privaten Anbieter suchen. Die Montage ist in diesem Preis meist nicht mit enthalten. Du musst den Lift dann selbst einbauen oder eine Firma beauftragen. Hat Deine Treppe nicht dieselben Abmessungen wie die, an welcher der Lift vorher montiert war, funktioniert der Einbau nicht ohne Weiteres. Die Kosten für die Anpassungen verringern dann schnell die Ersparnis durch den günstigen Kaufpreis des Lifts.

Bei einem privat gekauften Lift gibt es zudem keine Garantie oder Gewährleistung darauf, dass der Lift in einem einwandfreien und funktionstüchtigen Zustand ist. Auch auf Zusatzleistungen wie den Notruf musst Du dann verzichten oder diese Leistungen extra suchen und bezahlen. Wenn Du all dies nicht benötigst, bekommst Du einen Gebrauchten von einem Privatverkauf bereits für unter 1.000 Euro (ohne Montage), bis 3.000 Euro zahlst Du mit Montage, aber ohne Garantie.

Was kostet ein Treppenlift zur Miete?

Einen Treppenlift zu mieten, kann Geld sparen, aber nur, wenn Du den Lift für eine kurze Zeit benötigst. Die Mietangebote haben eine Maximallaufzeit. Zudem lohnt sich die Miete finanziell nicht mehr, wenn Du ihn länger brauchst.

Wie lang die Mindest- und die Maximallaufzeit eines Mietvertrages ist, hängt vom Anbieter ab. Es gibt Angebote ab drei, für sechs, zwölf bis 36 Monate. Die Kosten liegen zwischen 50 bis 150 Euro pro Monat.

Hinzu kommt eine Einmalzahlung, die bis zu 3.000 Euro hoch sein kann und bei bis zu 50 Prozent des Kaufpreises liegt. Das sind die Kosten für die Montage des Schienensystems, denn dieses muss auch bei einem Mietmodell individuell an die Treppe angepasst werden. Die Kosten für den Ausbau nach Ende der Mietzeit sind darin jedoch meist auch enthalten. Wie Serviceleistungen und Wartung geregelt sind und ob dies extra kostet, musst Du konkret prüfen. Diese Punkte sollten klar im Mietvertrag geregelt sein.

Nachteile: Du vereinbarst die Mindestlaufzeit zu Beginn. Brauchst Du den Lift nicht so lange wie vertraglich vereinbart, musst Du dennoch die gesamte Zeit zahlen. Allerdings kannst Du die Mietzeit meist nachträglich verlängern. Spätestens ab dem vierten Jahr lohnt sich die Miete aber nicht mehr. Hast Du eine sehr kurvige Treppe, ist die Montage sehr teuer. Auch dann lohnt sich eine Miete nicht mehr, möglicherweise bekommst Du in diesem Fall nicht mal ein Mietangebot.

Vorteil: Benötigst Du einen Treppenlift für ein bis zwei Jahre und hast eine gerade Standardtreppe, kannst Du mit einem Treppenlift zur Miete Geld sparen.

Gibt es Zuschüsse auch für gebrauchte und gemietete Treppenlifte?

Die Fördermöglichkeiten sind in der Regel nicht an die Anschaffungsart gekoppelt sondern an Deinen Bedarf. Das heißt: Wenn Du einen Treppenlift benötigst, bekommst Du Zuschüsse für die Anschaffung. Dabei ist egal, ob Du neu oder gebraucht kaufst. Je nach Fördermöglichkeit musst Du allerdings Mindestausgaben haben. Kostet der Lift also zu wenig, fällst Du eventuell aus der Fördergruppe heraus.

Wie findest Du den besten Treppenlift?

Egal ob neu, gebraucht oder gemietet, die Frage nach dem besten Treppenlift ist nicht pauschal zu beantworten, da dies von sehr vielen individuellen Faktoren abhängt: bauliche Voraussetzungen, körperliche Beeinträchtigung, Wünsche an die Funktion oder auch Budget. Grundsätzlich ist wichtig, dass der Lift eine CS-Zertifizierung und ein Tüv-Siegel hat.

Darüber hinaus solltest Du vor der Anschaffung eines Treppenliftes einiges beachten, um den für Dich passenden zu finden. In unserem Ratgeber zum Treppenlift-Kauf geben wir Dir wichtige Tipps.

Autor
Henriette Neubert

* Was der Stern bedeutet:


Finanztip gehört zu 100 Prozent der gemeinnützigen Finanztip Stiftung. Die hat den Auftrag, die Finanzbildung in Deutschland zu fördern. Alle Gewinne, die Finanztip ausschüttet, gehen an die Stiftung und werden dort für gemeinnützige Projekte verwendet – wie etwa unsere Bildungsinitiative Finanztip Schule.

Wir wollen mit unseren Emp­feh­lungen möglichst vielen Menschen helfen, ihre Finanzen selber zu machen. Daher sind unsere Inhalte kostenlos im Netz verfügbar. Wir finanzieren unsere aufwändige Arbeit mit sogenannten Affiliate Links. Diese Links kennzeichnen wir mit einem Sternchen (*).

Bei Finanztip handhaben wir Affiliate Links aber anders als andere Websites. Wir verlinken ausschließlich auf Produkte, die vorher von unserer unabhängigen Experten-Redaktion emp­foh­len wurden. Nur dann kann der entsprechende Anbieter einen Link zu diesem Angebot setzen lassen. Geld bekommen wir, wenn Du auf einen solchen Link klickst oder beim Anbieter einen Vertrag abschließt.

Ob und in welcher Höhe uns ein Anbieter vergütet, hat keinerlei Einfluss auf unsere Emp­feh­lungen. Was Dir unsere Experten empfehlen, hängt allein davon ab, ob ein Angebot gut für Verbraucher ist.

Mehr Informationen über unsere Arbeitsweise findest Du auf unserer Über-uns-Seite.

Mit deinem Beitrag unterstützt Du uns bei der unabhängigen Recherche für unsere Ratgeber.

Fördere die finanzielle Bildung in Deutschland. Mit Deinem Beitrag hilfst Du uns, noch mehr Menschen zu erreichen.