Solarthermie Nutze die Kraft der Sonne für Deine Heizung
Finanztip-Expertin für Energetische Sanierung
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So gehst Du vor
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Mit einer Solarthermieanlage, auch Solarwärmeanlage genannt, kannst Du Dein Heizungssystem ergänzen um Heizkosten zu sparen, denn die Anlagen nutzen Sonnenwärme zum Erwärmen von Wasser und zum Heizen von Räumen. Insgesamt gab es nach Angaben des Bundesverbands Solarwirtschaft Ende 2023 rund 2,6 Millionen Solarthermieanlagen in Deutschland. Warum sich die Anlagen lohnen und worauf Du bei der Planung achten musst, erklären wir Dir in diesem Ratgeber.
Die Energie der Sonne wird von Menschen schon seit tausenden Jahren zur Erwärmung von Wasser genutzt. Mit einer solarthermischen Anlage kannst Du eine umweltfreundliche Technologie auch für Dein Eigenheim nutzen und Brennstoffkosten sparen – egal, ob es sich dabei um einen Altbau oder einen Neubau handelt. Auch, wenn die Anlage äußerlich einer Photovoltaikanlage ähnelt, erzeugt sie keinen Strom – sondern Wärme.
Ähnlich wie bei der Photovoltaik wird eine Solarthermieanlage auf Deinem Dach oder in Deinem Garten installiert und fängt dort die Energie der Sonne ein. Durch den Einsatz solch einer Anlage lassen sich 60 bis 70 Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser decken. Ein Quadratmeter an Solarthermie-Kollektoren bringt einen Ertrag von 300 bis 600 Kilowattstunden pro Jahr. Eine Anlage mit einer Größe von sechs Quadratmetern kann den Heizbedarf so um bis zu 3.600 Kilowattstunden entlasten. Bei einem aktuellen Gaspreis laut dem Finanztip-Gaspreisbarometer von 9,32 Cent pro Kilowattstunde (Stand: 18.07.2024) macht das eine jährliche Ersparnis von 335 Euro aus. Wie hoch der Ertrag genau ist, hängt von der Art der Kollektoren, der Ausrichtung, dem Winkel aber auch Deinem Wohnort ab. Die Sonneneinstrahlung unterscheidet sich auch innerhalb Deutschlands und beeinflusst, wie viel Wärme Deine Solarthermieanlage liefern kann.
Die Anlagen rechnen sich bei guter Planung und abhängig von den Installationskosten, den Brennstoffkosten und der Höhe der Förderung regelmäßig innerhalb von 10 bis 15 Jahren. Gleichzeitig geben die meisten Hersteller eine Garantie von mindestens 20 Jahren für ihre Anlagen, tatsächlich liefern sie aber in der Regel auch nach 30 bis 40 Jahren noch zuverlässig Wärme. Also kannst Du die Solarthermieanlage auch noch viele Jahre, nachdem Du die Investitionskosten durch die Einsparung wieder reingeholt hast, noch nutzen.
Eine Solarthermieanlage lohnt sich umso mehr, desto teurer die Brennstoffkosten sind. Diese steigen in den kommenden Jahren schon alleine durch die CO2-Steuer auf fossile Brennstoffe wie Erdgas und Heizöl, die seit 2021 in Deutschland gilt und jedes Jahr steigt. Es ist aber auch entscheidend, wie viel vom solaren Ertrag der Anlage im Haus verwendet werden kann. Je höher der Bedarf an Heizenergie oder Warmwasser, desto besser.
Aber auch der Zeitpunkt der Installation ist entscheidend dafür, ob Du Kosten sparen kannst. Es ist grundsätzlich günstiger, eine Solarthermieanlage gleich mitzuplanen, wenn Du ohnehin Deine Heizung austauschst. Sie später zu integrieren ist aufwendiger und teurer. Ein weiterer guter Zeitpunkt ist, wenn Du ohnehin Arbeiten an Deinem Dach durchführst, dieses zum Beispiel nach einer Dachdämmung neu eindeckst. In dem Zuge kannst Du gleich die Solarthermieanlage mit installieren lassen.
Grundsätzlich lohnt es sich bei vielen Gebäuden, eine Solarthermieanlage aufs Dach oder in den Garten zu setzen. Denn damit kannst Du einen Teil Deines Wärmebedarfs decken, beispielsweise für das Warmwasser. Im Winter kann die Solarthermieanlage Deine Heizung unterstützen und im Sommer kann sie das Warmwasser ganz allein bereiten. Dadurch musst Du weniger Strom, Gas, Heizöl oder Pellets zum Heizen einsetzen. Durch die geringeren Brennstoffkosten holst Du die Ausgaben für die Anlage dann über die Jahre wieder herein.
Dein Haus und Dein Haushalt sollten aber auch ein paar Kriterien erfüllen, damit die Anlage effizient läuft und sich möglichst schnell rechnet:
Sind diese Anforderungen erfüllt, ist die Solarthermieanlage eine sinnvolle und wirtschaftliche Ergänzung zu Deiner bestehenden Heizungsanlage.
Neue Heizung, Dämmung oder Fenster: In unserem Ratgeber-Buch findest Du alle Grundlagen zur energetischen Sanierung. Mit hilfreichen Checklisten und den besten Tipps der Experten.
Eine Solarthermieanlage sieht äußerlich ganz ähnlich aus wie eine Photovoltaikanlage, auch PV-Anlage genannt. Im Gegensatz zur PV-Anlage stellt sie aber keinen Strom her, sondern kann über sogenannte Wärmekollektoren die Wärmeenergie der Sonne sammeln, sodass diese zum Heizen genutzt werden kann.
Das funktioniert dann so: Die Sonneneinstrahlung, die auf die Kollektoren auf Deinem Dach oder in Deinem Garten trifft, erwärmt die darin enthaltene Wärmeträgerflüssigkeit. Diese besteht in der Regel aus Wasser und einem Frostschutzmittel. Die erwärmte Flüssigkeit wird dann über Rohre und mit einer Pumpe zum sogenannten thermischen Speicher oder Solarspeicher transportiert, wo es anschließend über einen Wärmetauscher die Wärme an Deine Heizungsanlage oder den Warmwasserkreislauf Deines Hauses abgibt. Die abgekühlte Wärmeträgerflüssigkeit wandert dann wieder nach oben zu Deinem Dach, wo sie in den Wärmekollektoren von neuem erwärmt wird und der Kreislauf beginnt von vorn.
Quelle: Finanztip-Darstellung (Stand: 15. August 2024)
Es gibt auch solarthermische Anlagen, die mit Luft statt mit Wasser arbeiten. Sie sind günstiger, benötigen aber eine größere Fläche, um genauso viel Sonnenwärme nutzbar zu machen wie die Anlagen, die mit Flüssigkeit arbeiten. Die im Luftkollektor erwärmte Luft kann direkt ins Haus strömen und die Räume erwärmen. Willst Du die Kollektoren in ein bestehendes Heizsystem integrieren, ist die Installation aufwendiger: Über einen Wärmetauscher kann die Energie aus der erwärmten Luft an das Wasser in einem Wärmespeicher, auch Pufferspeicher genannt, abgegeben werden. Ventilatoren treiben die Luftzirkulation an. Das kostet mehr Strom als wenn Du eine Solarthermieanlage nutzt, die Wasser erwärmt. Dafür sind die Anschaffungskosten und die Betriebskosten deutlich geringer. Sinnvoll sind Luftkollektoren, wenn ein Haus mit Luft beheizt wird oder wenn eine Photovoltaikanlage den Betriebsstrom liefert.
In diesem Ratgeber beschäftigen wir uns im weiteren Verlauf mit den wassergeführten Solarthermieanlagen.
Auch eine solarthermische Anlage benötigt im Betrieb Strom: nämlich für die Regelung der Anlage und für die Pumpen, die die Wärmeträgerflüssigkeit durch die Rohre transportieren. Daher ist es wichtig, dass Du darauf achtest, besonders effiziente Pumpen einzusetzen, die nur wenig Strom benötigen. Eine sogenannte Hocheffizienzpumpe verbraucht bis zu 80 Prozent weniger Strom als eine normale Heizungspumpe, in der Regel liegt die Leistung dieser Pumpen bei sieben bis 15 Watt. Alte Standardpumpen können dagegen eine Leistung von bis zu 100 Watt haben. Selbst die besseren, geregelten Pumpen, die bis in die frühen 2000er-Jahre verbaut wurden, können noch auf 60 Watt kommen. Das macht den Betrieb teurer.
Beispiel: Die Heizungspumpe Deiner Solarthermieanlage arbeitet 1.500 Stunden im Jahr. Es handelt sich um eine Hocheffizienzpumpe mit einer Leistungsabgabe von zehn Watt. Der Stromverbrauch dieser Pumpe liegt damit bei 15.000 Wattstunden (Wh) oder 15 Kilowattstunden (kWh). Beim aktuellen Strompreis laut dem Finanztip-Strompreisbarometer von 31,11 Cent (Stand vom 6. August 2024) sind das jährliche Kosten von rund 5 Euro. Bei Standardpumpen liegt der jährliche Verbrauch hingegen bei bis zu 150 Kilowattstunden und Dir entstehen Kosten von bis zu 47 Euro.
Mit einer Solarthermieanlage investierst Du in die Zukunft: Die mittlere Lebensdauer der Solarkollektoren beträgt 25 Jahre. Kleinere Anlagenteile musst Du aber gegebenenfalls auch vorher schon einmal austauschen. Das geht aus Parametern der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik des Umweltbundesamts hervor und wurde uns auf Nachfrage vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. bestätigt. Die Anlagen können aber auch 30 bis 40 Jahre ihren Dienst tun und Deine Brennstoffkosten senken.
Dem langfristig eingesparten Brennstoff stehen die Kosten für Kauf und Montage der Anlage gegenüber. Je nachdem, welche Art von Kollektoren Du einsetzt, unterscheiden sich die Kosten deutlich. Flächenkollektoren sind dabei die günstigere Variante, sie sind aber weniger effizient als Vakuumröhrchenkollektoren. Welche Art sich für Dein Haus anbietet, erklären wir Dir im Kapitel Was für Kollektoren solltest Du wählen?
Flächenkollektoren | Vakuumröhrchenkollektoren |
300 – 500 Euro/m² | 600 – 800 Euro/m² |
Quelle: co2online.de, Stand: 18. Juli 2024
Pro Quadratmeter Kollektorfläche solltest Du also je nach Art des Kollektors mit 300 bis 800 Euro rechnen. Um das Wasser für einen Haushalt mit vier Personen zu erwärmen, reichen vier bis fünf Quadratmeter große Kollektoren. Willst Du auch die Heizung solar unterstützen, sollte die Fläche mindestens doppelt so groß sein.
Wählst Du also eine Solarthermieanlage mit Flächenkollektoren für einen Vier-Personen-Haushalt zur Raumheizung, musst Du um die 8.000 Euro einkalkulieren. Hinzu kommen noch die Kosten für die Montage und die Inbetriebnahme. Je kleiner die Anlage ist, desto stärker fallen diese im Vergleich zu den Anschaffungskosten ins Gewicht. Als Daumenregel: Die Montagekosten sollten nicht mehr als ein Drittel der Kosten ausmachen. Hast Du vor, Dein Dach neu eindecken zu lassen, ist es sinnvoll, die Solarthermieanlage gleich mitzuplanen. Dann sparst Du bei den Montagekosten.
Je mehr Personen die Solaranlage mitnutzen, desto höher ist das Sparpotenzial, da dann mehr von der gewonnenen Wärme genutzt und verbraucht werden kann. Im Mehrfamilienhaus lässt sich eine Anlage daher wirtschaftlicher betreiben als im Einfamilienhaus.
Ist die Solarthermieanlage Deinem Bedarf entsprechend optimal dimensioniert, sollte sie nach spätestens 15 bis 20 Jahren ihre Kosten wieder eingespielt haben. Diese Zeit kannst Du durch staatliche Förderprogramme noch verkürzen.
Geht es Dir auch darum, die Umwelt zu schonen, liegst Du mit thermischen Solaranlagen ebenfalls richtig. Aus ökologischer Sicht sparen die Anlagen laut einer Studie des Bundesumweltamtes über ihre Lebenszeit deutlich mehr Emissionen ein, als sie für ihre Herstellung verbraucht haben. Die gemeinnützige Beratungsgesellschaft co2online schätzt die sogenannte Energierücklaufzeit, also die Zeit, die es dauert, bis die Energie, die in die Herstellung geflossen ist, wieder eingespielt wurde, auf zwei bis drei Jahre ein.
Die richtige Auslegung der Solarthermieanlage ist entscheidend dafür, wie schnell sich die Investition rechnet. Daher solltest Du Dir vorab darüber Gedanken machen, wie Du die Solarwärme einsetzen möchtest: Soll sie nur Dein Warmwasser erwärmen oder auch die Heizung unterstützen?
Möchtest Du die Anlage nutzen, um Wasser zum Baden, Spülen und Duschen zu erwärmen, kann sie kleiner ausfallen – in der Regel genügt dann eine Größe der Kollektoren auf Deinem Dach von drei bis sechs Quadratmetern. Damit sie rentabel und effizient läuft, braucht es einen Mindestbedarf an Warmwasser in Deinem Haus, der in der Regel bei drei Personen im Haushalt gegeben ist. Dann deckt sie im Schnitt 60 bis 70 Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser.
Ein Beispiel dazu: Eine vierköpfige Familie braucht nach Angaben des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft rund 200 Liter Warmwasser pro Tag. Zur Erwärmung des Wassers sind rund 2.200 Kilowattstunden Energie nötig. Die solarthermische Anlage kann davon 1.300 liefern. Heizt Du mit Gas, wäre das basierend auf einem Gaspreis von 9,24 Cent laut dem Finanztip Gaspreisbarometer eine Ersparnis von rund 120 Euro pro Jahr (Stand vom 9. August 2024).
Du kannst auch die Spül- und die Waschmaschine an den Warmwasserkreislauf anschließen. Dann sparst Du den Strom, den die Maschinen zum Aufheizen des Wassers einsetzen – pro Gerät kannst Du dabei etwa 150 Kilowattstunden im Jahr einsparen. Das ist allerdings gar nicht so einfach und Du musst dabei viel bedenken. Erstmal musst Du klären, ob die Geräte dafür geeignet sind oder noch eine spezielle Vorrichtung benötigen. Unter Umständen verlierst Du durch die Anpassung auch die Gewährleistung. Die Verbraucherzentrale warnt außerdem, dass es sein kann, dass das durch die Solarthermieanlage erwärmte Wasser zu heiß für Dein gewähltes Programm in Spül- oder Waschmaschine ist. Andersherum kann es passieren, dass das Wasser an der Übergabe zu Wasch- oder Spülmaschine schon länger in der Leitung stand und entsprechend abgekühlt ist. Wenn sich Deine Haushaltsmaschine dann das Wasser zieht, bekommt sie womöglich nur abgekühltes Wasser. Mit speziellen Vorschaltgeräten kann diesen Problemen vorgebeugt werden, diese kosten rund 200 Euro.
Eine solarthermische Anlage kann auch Deine Raumheizung unterstützen. Dann muss sie aber größer sein. Die Verbraucherzentrale geht von neun bis 20 Quadratmetern Kollektorfläche aus, letztlich ist die ideale Größe aber abhängig von Deinem Haus. Wir rechnen mit rund einem Quadratmeter pro zehn Quadratmeter Wohnfläche. Wie stark die Solaranlage Dein Haus heizen kann, hängt davon ab, wie gut es gedämmt ist. Bei weniger gut gedämmten Altbauten deckt die Solaranlage 10 bis 20 Prozent des Wärmebedarfs. Deine Brennstoffkosten verringern sich dann in vergleichbarem Maße. Bei Energieeffizienzhäusern sind bis zu 50 Prozent möglich. Lässt sich das Gebäude überwiegend mit Solarenergie beheizen, wird es als Sonnenhaus oder Solaraktivhaus bezeichnet.
Eine andere Technologie, Sonnenkraft für das eigene Haus zu nutzen, ist die Photovoltaik. Hierbei wandeln Solarzellen die Energie des Sonnenlichts in Strom um. Ist die Dachfläche groß genug, lassen sich auf einem Gebäude auch solarthermische und Photovoltaikanlagen gemeinsam installieren.
Bei der Planung Deiner Solarthermieanlage hast Du die Wahl zwischen Flachkollektoren und Vakuumröhrenkollektoren. Der Unterschied liegt simpel gesagt zwischen günstig und einfach oder teuer und effizient. Denn Vakuumröhrenkollektoren kosten zwar etwa das Doppelte, können bei idealen Bedingungen aber auch die doppelte Energiemenge bereitstellen.
Der Unterschied im Aufbau der Solarkollektoren sorgt dafür, dass der Vakuumröhrenkollektor effizienter arbeiten kann und auch sehr hohe Temperaturen erreichen kann. Das ist optimal, wenn Du Deine Solarthermieanlage auch zur Unterstützung Deiner Heizung einsetzen möchtest. Trotzdem haben Flachkollektoren laut der Verbraucherzentrale in Deutschland den höchsten Marktanteil. Das liegt neben dem günstigen Preis auch an der einfachen Montage. Gleichzeitig ist der Platzbedarf aber wegen der geringeren Effizienz etwas höher. Auch das hohe Eigengewicht der Flachkollektoren kann eine statische Überprüfung Deines Dachs vor der Installation notwendig machen. Das ist wiederum mit Kosten verbunden. Die Vor- und Nachteile der beiden Arten haben wir Dir in der folgenden Tabelle aufgelistet:
Flachkollektoren | |
Vorteile | Nachteile |
günstiger in der Anschaffung | größere Montagefläche durch geringere Effizienz notwendig |
einfacher zu installieren und optisch nahtlos in die Dachfläche integrierbar | geringere Effizienz |
hohe Langlebigkeit von über 20 Jahren | höheres Eigengewicht |
Vakuumröhrchenkollektoren | |
sehr hohe Effizienz | deutlich teurer in der Anschaffung |
geringeres Eigengewicht | optisch weniger schön ins Dach integrierbar |
geringerer Flächenbedarf | |
können hohe Temperaturen erzielen, ideal zur Heizungsergänzung |
Für welchen Kollektor-Typ Du Dich entscheiden solltest, hängt zum Teil davon ab, wie viel Du anfänglich in die Anlage investieren kannst und wie stark Du Deine Nebenkosten langfristig senken willst. Aber auch die Gegebenheiten Deines Hauses spielen eine Rolle: Wie tragfähig ist Dein Dach? Und kannst Du nur eine kleine Dachfläche für die Anlage nutzen, lohnen sich wahrscheinlich die effizienteren Vakuumröhrchenkollektoren. Ist die Sonneneinstrahlung auf dem Dach eher gering, empfiehlt es sich, eine größere Fläche mit einfacheren Kollektoren zu bestücken.
Da Dein Haus auch oft Wärme benötigt, wenn die Sonne gerade nicht schein – oder andersherum – ist es sinnvoll, die Wärme über mehrere Tage in einem Warmwasserspeicher aufbewahren zu können. Zwei bis zweieinhalb Tage des Wasserbedarfs im Haushalt sollte der Speicher daher fassen können. Bei einer vierköpfigen Familie reicht in der Regel ein 500-Liter-Speicher.
Bei Anlagen, die nur für die Warmwasserversorgung ausgelegt sind, ist der Speicher normalerweise nicht mit dem Heizkreislauf, über den Wärme zu Deinen Heizkörpern transportiert wird, verbunden. Planst Du eine Solaranlage, die auch die Raumheizung unterstützen soll, brauchst Du einen Kombi-Speicher, der beide Kreisläufe – Heizung und Warmwasser – beliefern kann. Besonders effektiv wird das Heizungssystem, wenn dieser Speicher alternativ auch von einer weiteren Heizung erwärmt werden kann, die Gas, Öl oder Holzpellets verbrennt. Wie groß ein Speicher je nach Bedarf sein sollte, kannst Du der Tabelle weiter unten entnehmen.
Dimensionierung: Je höher Dein Bedarf ist und je mehr Personen im Haus leben, desto mehr Platz benötigen Kollektoren und Speicher. Allerdings solltest Du auch nicht zu groß kalkulieren. Falls Du die gespeicherte Wärme nicht verbrauchst, verpufft das Sparpotenzial der Anlage.
Fläche für Kollektoren: Auch kleinere Solaranlagen für Einfamilienhäuser sollten mindestens vier Quadratmeter umfassen. Bei weniger Fläche und damit weniger Ersparnis kann es sein, dass Du auch über einen längeren Zeitraum die Kosten für die Anlage nicht wieder hereinbekommst.
Warmwasser bereiten (ab 3 Personen) | Heizung unterstützen | |
---|---|---|
Flachkollektor | 1,2 - 1,5 m2/Person | 0,8 - 1,1 m2 pro 10 m2 Wohnfläche |
Vakuumröhren-Kollektor | 0,8 - 1,0 m2/Person | 0,5 - 0,8 m2 pro 10 m2 Wohnfläche |
Speicher
angeschlossene Waschmaschine
angeschlossene Spülmaschine | 100 - 130 Liter/Person
+ 100 Liter
+ 30 Liter | 40 - 70 l/m2 Kollektorfläche
+ 100 Liter
+ 30 Liter |
Die Größen variieren je nach Voraussetzungen und Lage des Gebäudes. Ebenso hängen sie vom täglichen Wasserverbrauch ab.
Quelle: Finanztip-Erhebung und Umweltbundesamt (Stand: 17. Juli 2024)
Damit Deine Solaranlage effizient arbeitet, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Ausrichtung - Je mehr Sonnenstrahlung die Anlage einfängt, desto mehr Wärme kann sie auch bereitstellen. Am besten ist es daher, wenn die Kollektoren direkt nach Süden zeigen. Eine Abweichung um bis zu 30 Grad nach Osten oder Westen lässt sich verschmerzen. Direkt nach Osten oder Westen sollten die Kollektoren aber nicht ausgerichtet sein. Je besser die Sonneneinstrahlung ist, desto kleiner kann die Anlage auch ausfallen.
Neigung - Sinnvoll ist eine Neigung der Kollektoren um 30 bis 70 Grad. Ist Dein Dach nicht so steil, kannst Du die Kollektoren entweder aufständern oder Du lässt sie einfach auf dem Erdboden installieren.
Schattenwurf - Die Sonne muss die Anlage erreichen können. Werden die Kollektoren auch nur stundenweise von Nachbargebäuden oder Bäumen verdeckt, mindert das ihre Leistung stark.
Größe - Ist Deine Solarthermieanlage zu groß ausgelegt, verschenkst Du nicht nur Wärme, die nicht genutzt werden kann, es kann sogar zu einer sogenannten thermischen Stagnation kommen. Das passiert, wenn die erzeugte Wärme nicht angenommen werden kann und sich die Pumpe aus diesem Grund abschaltet. Die heiße Wärmeträgerflüssigkeit kann dann nicht abgeleitet werden und die Anlage kommt zum Stillstand, bis die Sonneneinstrahlung geringer wird. Das kann durch die richtige Größe oder auch sogenannte eigensichere Installation verhindert werden. Dabei kann sich die Anlage selbst regulieren und die notwendigen Vorgänge bei Überhitzung selbst steuern.
In der Regel brauchst Du wie bei einer Photovoltaik-Anlage auch keine Genehmigung für eine solarthermische Anlage. Das gilt, wenn die Anlage direkt auf oder im Dach oder direkt an der Fassade oder in Deinem Garten installiert ist.
Ausnahmen von der Regel gelten je nach Bundesland, wenn die Anlage aufgeständert wird, es sei denn, es handelt sich um ein Flachdach. Bei Fassaden darf sie ohne Genehmigung nicht in einem Winkel hervorstehen. Auch bei denkmalgeschützten Häusern und Gebäuden mit Ensembleschutz gilt die allgemeine Genehmigungsfreiheit nicht. Wende Dich im Zweifel am besten an Dein zuständiges Bauamt und gegebenenfalls die Denkmalschutzbehörde.
Daneben gibt es bauliche Vorschriften, die grundsätzlich eingehalten werden müssen. Dazu gehört die Statik. Bei Flächenkollektoren auf dem Dach sollte geprüft werden, ob Dein Dach ausreichend tragfähig ist, insbesondere, wenn Du in schneereichen Regionen lebst und im Winter noch eine hohe Schneelast hinzukommt.
Die meisten Haushalte verfügen über eine Gas-, Öl- oder Pelletheizung. Diese drei Heizungstypen lassen sich einfach mit einer solarthermischen Anlage zu einer Hybridheizung kombinieren. Mit Sonnenwärme lässt sich der Bedarf an Warmwasser im Frühling und Sommer nahezu komplett durch die Solarthermieanlage decken. Der Heizkessel geht zumeist erst nach dem Sommer wieder in Betrieb – unterstützt durch die Solaranlage.
Willst Du Deine Heizungsanlage ab 2024 austauschen, musst Du die Vorgaben aus dem Gebäudeenergiegesetz, umgangssprach auch oft Heizungsgesetz genannt, beachten: Jede neu eingebaute Heizung muss zu mindestens 65 Prozent erneuerbare Energien nutzen. Eine solarthermische Anlage im Verbund mit einer neuen Öl- oder Gasheizung schafft das nicht – wohl aber ein Biomasseheizkessel oder eine Wärmepumpe, die sich beide ebenfalls mit einer Solarthermieanlage koppeln lassen. Es gibt aber vorübergehend noch Ausnahmen von der gesetzlichen Vorgabe zu neuen Heizungen, die Du in unserem Ratgeber zum Heizungsgesetz nachlesen kannst.
Die Verknüpfung von Solarthermieanlage und Wärmepumpe kann ebenfalls sinnvoll sein – sowohl als Warmwasserbereitung sowie auch als Heizungsunterstützung. Übernimmt die Solarthermieanlage den Großteil des Warmwassers, muss Deine Wärmepumpe über das Jahr hinweg weniger arbeiten und Du sparst Strom. Und besonders für das Warmwasser muss die Wärmepumpe oft hohe Temperaturen produzieren, was sie ineffizienter macht und mehr Strom kostet.
In sehr energieeffizienten Häusern, auch Solaraktiv- oder Sonnenhäuser genannt, kann die solarthermische Anlage sogar die Versorgung mit Warmwasser und Raumwärme den größten Teil des Jahres sicherstellen – lediglich in den Wintermonaten ist dann eine weitere Heizung notwendig, etwa ein Holzofen.
Wenn Du auf solares Heizen setzt, musst Du nicht alles selbst zahlen. Es gibt verschiedene Förderprogramme: bundesweite, landesweite und kommunale. Hier bekommst Du Zuschüsse, die in der Regel nachträglich ausgezahlt werden. Manche davon können oder müssen sogar miteinander kombiniert werden – die Stadt Freiburg fördert solarthermische Anlagen beispielsweise nur zusammen mit dem bundesweit geltenden Förderprogramm der staatlichen Förderbank KfW.
Seit dem 1. Januar 2024 gelten neue Förderbedingungen für Heizungsanlagen, darunter auch solarthermische Anlagen. Das bundesweite Programm 458 besteht aus einer Grundförderung und mehreren Bonusförderungen, wodurch Du Dir bis zu 70 Prozent der förderfähigen Kosten zurückholen kannst.
Maximal 30.000 Euro an Kosten können bei diesem Programm für ein Einfamilienhaus angerechnet werden. Du kannst die Grundförderung mit beiden Bonusförderungen kombinieren, mehr als 70 Prozent kannst Du aber nicht bekommen.
Alle weiteren Details zu Förderprogrammen liest Du in unserem Ratgeber zur Heizungsförderung.
Da es sich bei der staatlichen Förderung um nachträglich ausgezahlte Zuschüsse handelt, fragst Du Dich womöglich, wie Du Deine neue Solarthermieanlage erstmal bezahlen sollst.
Dafür kannst du seit 2024 zusätzlich zum Förderprogramm einen Ergänzungskredit in Höhe von bis zu 120.000 Euro im KfW-Programm 358 beziehen. Das Geld kannst Du sowohl für eine neue Heizung wie eine Solarthermieanlage, als auch für andere Sanierungsmaßnahmen, die die Energieeffizienz Deines Hauses steigern, ausgeben. Ist Dein zu versteuerndes Haushaltseinkommen pro Jahr geringer als 90.000 Euro, bekommst Du Den Kredit außerdem um 2 bis 4 Prozent zinsvergünstigt.
Wichtig: Du kannst den Kredit nur nutzen, wenn Du auch die staatliche Förderung für den Heizungstausch der staatlichen Förderbank KfW oder die Förderung für Sanierungsmaßnahmen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) nutzt.
Willst Du Dein Haus energieeffizient sanieren, fördert dies der Staat über die Bundesförderung energieeffiziente Gebäude für Wohngebäude (BEG WG). Neben der Dämmung des Hauses und dem Einbau neuer Fenster werden auch die Kosten für eine neue solarthermische Anlage bezuschusst. Der Zuschuss ist dabei umso höher, je besser gedämmt das Haus am Ende ist. Maximal übernimmt der Staat 25 Prozent Deiner Kosten.
Um die Förderung zu nutzen, musst Du einen Kredit bei der KfW-Bank aufnehmen. Das Programm 261 bietet zinsgünstige Kredite mitsamt Tilgungszuschuss. Du musst bei der Sanierung einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen. Die Kosten für diesen fördert die KfW ebenfalls.
Einige Bundesländer und Kommunen fördern den Bau von Solarthermieanlagen, wie wir Dir an ausgewählten Beispielen zeigen. Findest Du Deinen Wohnort nicht in unserer Übersicht, informiere Dich bei Deiner Kommune, ob es ein Förderprogramm gibt.
Wichtig: Viele kommunale Förderprogramme beziehen sich auf die staatliche Heizungsförderung und sind zurzeit noch nicht aktualisiert worden. Planst Du gerade den Heizungstausch, dann kontaktiere Deine Kommune am besten direkt, wie Du jetzt an Fördergelder kommst.
In diesen Bundesländern gibt es uns bekannte Förderprogramme:
Nordrhein-Westfalen: Über das Programm progres.nrw gibt es Zuschüsse zu einer solarthermischen Anlage. Mindestens vier Quadratmeter müssen die Kollektoren einnehmen und mindestens 525 Kilowattstunden Sonnenwärme pro Quadratmeter und Jahr erzeugen. Maximal 90 Euro pro Quadratmeter gibt dann das Land dazu. Einen Förderantrag kannst Du online über das Antragsformular der Bezirksregierung Arnsberg stellen. Den Antrag musst Du stellen, ehe Du einen Kaufvertrag für die Solarthermieanlage unterzeichnet hast. Die Fördermittel kannst Du zum Teil mit einer Förderung über das bundesweit geltende Programm BEG kombinieren.
In diesen Kommunen gibt es beispielsweise folgende Förderprogramme:
Düsseldorf: Solarthermieanlagen für warmes Wasser als auch zur Unterstützung der Heizung bezuschusst die Stadt Düsseldorf seit April 2020. Für Anlagen zur Warmwasserbereitung auf Ein- und Zweifamilienhäusern gibt es 1.000 Euro. Auf Mehrfamilienhäusern ist die Höhe des Zuschusses abhängig von der Größe der Kollektoren: Für die ersten 20 Quadratmeter zahlt die Stadt 150 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche und 100 Euro für jeden weiteren Quadratmeter. Dient die Anlage zusätzlich auch zur Heizungsunterstützung, gibt es für alle Gebäudetypen 200 Euro pro Quadratmeter Kollektorfläche, ab dem 21. Quadratmeter sind es noch 120 Euro. Einen Förderantrag stellst Du beim Umweltamt der Stadt, bevor Du die Installation beauftragst. Um die Förderung zu erhalten, musst Du nachweisen, dass ein bestimmter Anteil Deines Wärmebedarfs durch Solarwärme gedeckt wird: Mindestens 525 Kilowattstunden Energie müssen pro Solarkollektor jährlich erzeugt werden. Nähere Informationen dazu findest Du in der Richtlinie zum Förderprogramm „Klimafreundliches Wohnen und Arbeiten in Düsseldorf“ unter Punkt 5.7.1.
Freiburg: Willst Du eine alte Öl- oder Gasheizung durch eine Heizung mit erneuerbaren Energien ersetzen, gibt die Stadt Freiburg bis zu 1.000 Euro pauschal dazu. Bedingung ist, dass Du zugleich die Heizungsförderung der KfW nutzt. Da Du mit einer solarthermischen Anlage allein Dein Haus nicht beheizen kannst, musst Du Dich für eine Heizungskombination entscheiden. Anträge sind über das Förderprogramm Klimafreundlich Wohnen zu stellen. Die Stadt Freiburg fördert auch eine Energieberatung bei Dir zuhause.
München: Wenn Du eine neue solarthermische Anlage in München errichtest, profitierst Du vom Förderprogramm Klimaneutrale Gebäude, für welches Du seit dem 7. Mai 2024 wieder Anträge stellen kannst. Für eine solarthermische Anlage gilt in diesem Programm ein Förderzuschuss in Höhe von 15 Prozent der Investitionskosten. Der Zuschuss wird nur in Kombination mit einer staatlichen Förderung über die KfW gewährt. Außerdem musst Du über einen individuellen Sanierungsfahrplan durch einen Energieberater verfügen. Der Antrag muss grundsätzlich gestellt werden, bevor Du den Auftrag für die neue Solarthermieanlage vergibst.
Bist Du unsicher, ob eine solarthermische Anlage für Dich sinnvoll ist oder mit welchem anderen Heizsystem Du die Anlage kombinieren kannst, kann Dir ein Energieberater oder eine Energieberaterin helfen. Du kannst Dich dafür an die Verbraucherzentralen wenden – im Rahmen eines Gebäude-Checks kommt der Berater oder die Beraterin zu Dir nach Hause. Dafür zahlst Du 30 Euro; bei geringem Einkommen sogar nichts.
Die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) berät ebenfalls, unterstützt aber auch bei der Planung einer solarthermischen Anlage. In den Solarzentren des Vereins in Hamburg und Berlin ist die Beratung kostenfrei.
Alternativ kannst Du auch einen Energieeffizienz-Experten beauftragen. Willst Du Dein Haus energetisch sanieren und die Förderung über die KfW-Bank oder das Bafa nutzen, musst Du ohnehin einen Energieeffizienz-Experten hinzuziehen. Dieser kann Dir auch sagen, ob Du eine solarthermische Anlage installieren solltest. Wenn Du Deine bestehende Heizungsanlage oder den Warmwasserspeicher erneuerst, kannst Du die neuen Geräte direkt mit einer Solarthermieanlage abstimmen und im selben Schritt das System umstellen. Darüber hinaus lassen sich bis zu 20 Prozent Montagekosten sparen, falls Du das Dach dämmen und anschließend neu eindecken lässt und dabei die Solarkollektoren direkt eingebaut werden. Energieeffizienz-Experten findest Du auf der Expertenliste der Deutschen Energieagentur dena.
Baust Du neu, solltest Du die Solaranlage bei der Planung gleich mit berücksichtigen. So kannst Du Speicher, Rohre und Solarkollektoren direkt in den Gesamtplan des Gebäudes aufnehmen.
Steht für Dich fest, dass Du eine Anlage errichten willst, dann such Dir ein qualifiziertes Handwerksunternehmen, das die genaue Planung und Montage übernimmt. Die Planung sollte eine Simulation beinhalten, wie viel Wärme die Solarthermieanlage bereitstellen kann und wie stark sie damit Deinen Wärmebedarf deckt. Damit kannst Du Dir ein Bild machen, wie viel Heizkosten Du voraussichtlich durch die Anlage einsparen kannst.
Der Bundesverband Solarwirtschaft und der Zentralverband Sanitär Heizung Klima erlauben eine Suche in ihren Mitgliederdatenbanken. Willst Du künftig sehr stark mit Sonnenkraft heizen, bietet sich auch eine Suche in der Datenbank des Sonnenhaus-Instituts an.
Der Service des Installationsbetriebs sollte folgende Punkte einschließen:
Fachmännisch installierte Solarthermieanlagen sind in der Regel pflegeleicht. Lass Dir vom Installateur erklären, worauf Du im Betrieb achten solltest und wie Du Funktionsfehler erkennst. Dann reicht es aus, wenn Du die Anlage alle zwei bis drei Jahre vom Handwerksunternehmen überprüfen lässt. Du kannst mit Deinem Installateur auch eine regelmäßige Inspektion und Wartung vertraglich vereinbaren. Alternativ bietet sich eine Fernüberwachung an – bei kritischen Messwerten erhältst Du eine Nachricht und kannst dann einen Handwerker rufen.
Die Verbraucherzentrale rät dazu, im Sommer die Effizienz der Anlage überprüfen zu lassen, da viele Anlagen weniger gut laufen, als möglich wäre. Das kann an Problemen mit der Regelung oder falschen Einstellungen an den Heizungspumpen liegen. Besitzt Du keinen Zähler für die produzierte Wärmemenge, bekommst Du das vielleicht gar nicht mit. Dann empfiehlt sich ein Solarwärme-Check bei einer Verbraucherzentrale. Ein Energieberater kommt dann zu Dir und prüft die Einstellungen und die Effizienz der Anlage. Abschließend überreicht er Dir einen Bericht mit den Ergebnissen und Handlungsempfehlungen. Das kostet 30 Euro. Für einkommensschwache Haushalte ist dieser Service umsonst.
Alternativ kannst Du Dich an die Deutsche Gesellschaft für Sonnenenergie (DGS) wenden. Die Mitarbeiter sind 35 Sektionen zugeordnet, die sich über ganz Deutschland verteilen. Jene in Nürnberg und München sind personell stärker besetzt. In den Solarzentren in Hamburg und Berlin ist auch die persönliche Beratung kostenfrei.
Über ungedämmte Heizungsrohre geht viel Wärmeenergie verloren. Mit einer Dämmung kannst Du den Verlust um bis zu 70 Prozent verringern. Das gilt nicht nur für die Rohre, die von Deiner Heizungsanlage zu Deinen Heizkörpern führen, sondern auch für Deine Solarthermieanlage.
Dabei solltest Du darauf achten, geeignete Dämmmaterialien auszuwählen. Zum einen müssen sie sehr hitzebeständig sein, da die Solarthermie oft sehr hohe Temperaturen liefert. Zum anderen müssen sie für den Einsatz draußen geeignet sein, da ein Teil der Rohre Deiner Anlage außerhalb des Hauses verläuft. Wichtig ist dabei besonders, dass die Materialien wenig Feuchtigkeit aufnehmen, da sonst die Dämmwirkung nachlässt. Aber auch die Sonneneinstrahlung, Wärme und Kälte können das Material belasten. Es sollte also witterungsbeständig sein.
Welche Materialien es gibt, wie Du Deine Heizungsrohre selbst dämmst und wie Du so ganz schnell Hunderte Euro sparst, liest Du in unserem Ratgeber zur Dämmung von Heizungsrohren.
Vor allem in sehr sonnigen Sommerwochen, in denen Solaranlagen mehr Energie erzeugen als Du verbrauchst, heizen sich die Kollektoren besonders stark auf – es kann zur sogenannten thermischen Stagnation kommen. Mögliche Störungen durch einen solchen Wärmestau lassen sich bereits bei der Montage verhindern. Ist die Anlage mit einer sogenannten Eigensicherung installiert, reagieren die Solarkollektoren selbstständig auf die fehlende Wärmeabnahme und sind vor Mängeln geschützt. Du kannst dann auch im Sommer unbesorgt wegfahren.
Sammelt sich das Wasser im Speicher allerdings über mehrere Wochen, können sich Bakterien und Keime ansiedeln. Nutz dann das eigens dafür vorgesehene Ferienprogramm Deiner Heizung oder lass das Trinkwasser nach Deinem Urlaub erstmal für einige Minuten ablaufen.
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