Geldmarktfonds Geldparkplatz fürs Depot
Finanztip-Experte für Bank und Börse
Das Wichtigste in Kürze
Geldmarktfonds sind sichere Investmentfonds; sie investieren ihr Kapital am Geldmarkt, zum Beispiel bei Banken oder in Anleihen mit kurzer Laufzeit.
Willst Du einen größeren Betrag sicher und bequem anlegen, sind Geldmarktfonds eine gute Alternative zum Tagesgeld. Denn Du musst nicht regelmäßig zwischen den Banken mit den besten Zinsen wechseln.
Nach dem Zinsanstieg 2022 sind auch die Zinsen am Geldmarkt deutlich gestiegen. Sie liegen im September 2024 im Schnitt bei rund 3,7 Prozent. Damit kann eine Anlage in Geldmarktfonds wieder interessant sein.
Geldmarktfonds sind ein guter Sicherheitsbaustein für Deine Geldanlage. In diesem Ratgeber erfährst Du, wann sie für Dich geeignet sind.
So gehst Du vor
Wir empfehlen Dir keine aktiv verwalteten Fonds, sondern Geldmarkt-ETFs. Damit kannst Du einfach und günstig von den Renditen des Geldmarktes profitieren.
Zu unseren Empfehlungen gehören ETFs von Amundi (ISIN: FR0010510800) und Xtrackers (ISIN: LU0290358497, LU0335044896), die den Referenzzins ESTR der Europäischen Zentralbank nachbilden.
Besonders sicher fährst Du mit ETFs von iShares (ISIN: DE000A0Q4RZ9) und Deka (DE000ETFL227), die in deutsche Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Laufzeit investieren.
Falls es wieder zu einer Nullzinsphase kommt, solltest Du Dein Geld auf Tagesgeld umschichten. In diesem Fall informieren wir Dich in unserem Newsletter und in unserer App.
Inhalt
Geldmarktfonds haben lange ein Schattendasein gefristet. Seit der Zinswende 2022 werden sie bei Anlegerinnen und Anlegern aber wieder beliebter. In diesem Ratgeber erklären wir Dir, wie Geldmarktfonds funktionieren, welche Angebote es gibt und wann es sinnvoll ist, dort sein Geld zu parken.
Geldmarktfonds investieren am sogenannten Geldmarkt. Sie sind risikoarm und versprechen meist eine Rendite etwas oberhalb der Sparzinsen für gutes Tagesgeld und deutlich oberhalb von Sparbuchzinsen.
Der Geldmarkt dient Banken, Unternehmen oder Staaten dazu, sich kurzfristig Geld zu beschaffen oder überschüssiges Geld kurzfristig anzulegen. Dazu vergeben sich die Akteure gegenseitig Kredite mit einer sehr kurzen Laufzeit. Für diese Kredite fließen Zinsen, deren Höhe eng an den aktuellen Leitzins der Zentralbank gekoppelt ist. Mit diesen Zinsen erzielt ein Geldmarktfonds seine Rendite. Durch den Anstieg der Zinsen seit Sommer 2022 sind Geldmarktfonds wieder attraktiver geworden. In den Jahren mit Null- und Minuszinsen war das anders.
Ein Geldmarktfonds bietet Dir die Möglichkeit, ebenfalls auf dem Geldmarkt dabei zu sein und dort auch kurzfristig überschüssiges Geld zu parken. Geldmarktfonds haben in der Regel eine hohe Liquidität. Du kannst Anteile jederzeit an der Börse verkaufen oder an die Fondsgesellschaft zurückgeben. Bis Du das Geld auf Deinem Girokonto hast, können allerdings je nach Depotanbieter zwischen einem und vier Bankarbeitstagen vergehen.
Die EU hat 2017 in einer Verordnung über Geldmarktfonds genau festgelegt, worin ein Geldmarktfonds investieren darf. Dazu zählen vor allem die sogenannten Geldmarktinstrumente. Das sind zum Beispiel Schatzanweisungen, Termingelder oder Einlagenzertifikate von Banken, Unternehmen oder Staaten. Bei all diesen Anlagen leiht eine Partei der anderen Geld über einen kurzen Zeitraum und erhält dafür Zinsen. Die Laufzeit darf nicht länger als 397 Tage betragen, also höchstens rund ein Jahr und einen Monat.
Die Verordnung schreibt außerdem vor, wie Geldmarktfonds ihre Anlage über verschiedene Anlagemöglichkeiten verteilen müssen. Die Vorschriften sollen für eine hohe Krisenfestigkeit der Fonds sorgen. So soll sichergestellt sein, dass in einer Krise auch viele Anleger gleichzeitig an ihr Geld herankommen.
Neben Geldmarktfonds gibt es auch geldmarktnahe Fonds. Diese investieren nicht ausschließlich in Geldmarktinstrumente, sondern legen einen Teil des Geldes auch in Anleihen mit längerer Laufzeit als einem Jahr an. Das verspricht zwar etwas mehr Rendite, birgt aber auch ein zusätzliches Risiko: Wie bei Rentenfonds fallen die Kurse dieser Fonds kurzfristig, wenn das allgemeine Zinsniveau steigt.
Da solche Fonds nicht unter die EU-Verordnung über Geldmarktfonds fallen, dürfen sie sich in Verkaufsprospekten oder auf der Website des Anbieters auch nicht Geldmarktfonds nennen. Oft versuchen sie aber den Eindruck zu erwecken, indem sie zum Beispiel den Ausdruck „Geldmarkt“ im Namen tragen. Achte daher auf die konkreten Formulierungen in den Fondsinformationen, die Du vor dem Investment erhältst.
Klassische Geldmarktfonds, die der Verordnung entsprechen, sind aus unserer Sicht nicht unbedingt die beste Form für Dich am Geldmarkt anzulegen. Denn sie darunter sind auch viele Fonds, die nur zu relativ hohen Gebühren oder nicht auf den gängigen Handelsplätzen erhältlich sind. Zugleich gibt es auch gute geldmarktnahe Fonds in Form von ETFs. Diese stellen wir im Abschnitt Welche Geldmarktfonds empfiehlt Finanztip vor.
Einige Geldmarktfonds investieren nicht nur in Euro-Zinspapiere, sondern auch in solche, die in Dollar oder anderen Währungen notiert sind. Das birgt ein großes Risiko, da die Rendite des Fonds dann stark vom aktuellen Wechselkurs abhängt. Wenn Du einen sicheren Parkplatz für Dein Geld suchst, sind solche Geldmarktfonds nicht dafür geeignet. Sie dienen Anlegerinnen und Anlegern eher als Wette auf bestimmte Entwicklungen bei den Wechselkursen.
Unser Podcast zum Thema
Sowohl Geldmarktfonds als auch Tagesgeld sind sichere Formen der Geldanlage. Trotzdem unterscheiden sie sich in einigen Aspekten. Wenn Du bisher nur eine der beiden Anlageformen kennst, stellen wir Dir hier ein paar Pro- und Contra-Argumente vor.
In der folgenden Grafik haben wir uns zunächst einmal angeschaut, wie viel Rendite ein Geldmarktfonds (hier: Xtrackers II EUR Overnight Rate ETF) im Vergleich zu Tagesgeld bringt.
Quelle: Deutsche Bundesbank, Fondsanbieter, eigene Berechnungen (Stand: August 2024)
Die Grafik zeigt die Wertentwicklung des ETF Xtrackers EUR Overnight Rate Swap von Juli 2022 bis Juni 2023 im Vergleich zum Zinssatz für Tagesgeld der besten Finanztip-Empfehlungen sowie zum durchschnittlichen Tagesgeld-Zinssatz für Neukunden bei deutschen Banken. Letztere Zahl berechnet die Bundesbank monatlich. Hier schneidet der Geldmarkt-ETF im Vergleich am besten ab. Während er insgesamt eine Wertsteigerung von etwa 1,7 Prozent brachte, gab es mit dem durchschnittlichen Tagesgeldzins nur knapp 0,2 Prozent.
Schaut man sich aber nicht den Durchschnitt der Tagesgeldzinsen an, sondern die besten Angebote, ist der Abstand deutlich geringer. Die rote Linie in der Grafik zeigt, wie sich Deine Anlage entwickelt hätte, wenn Du immer in eines der besten Angebot für Bestandskunden in unserem Tagesgeldvergleich investiert hättest. Von Juli 2022 bis Juni 2023 hättest Du so ein Plus von etwa 1,4 Prozent erzielt. Die Wertentwicklung von gutem Tagesgeld lag also nur ein kleines Stück unter der eines Geldmarktfonds. Wer sogar immer von einem der zeitlich begrenzten Neukundenangebote der Banken zum nächsten gewechselt wäre, hätte wahrscheinlich sogar genauso gute oder bessere Renditen erzielt. Dafür hätte er den Aufwand gehabt, immer wieder zwischen den besten Angeboten wechseln zu müssen.
Beim Vergleich zwischen Geldmarktfonds und Tagesgeld solltest Du aber auch andere Dinge bedenken. So ist die Nutzung eines Tagesgeldkontos vertrauter. Dies gilt insbesondere dann, wenn Du noch noch kein Depot und keine Erfahrung mit Wertpapieren hast und die Abläufe noch nicht kennst. Ein Tagesgeldkonto funktioniert dagegen ähnlich wie ein Girokonto oder ein Sparbuch ohne Kündigungsfristen: Nach der Eröffnung kannst Du jederzeit einfach Geld ein- und auszahlen.
Beim Tagesgeld schützt der Staat Dein Geld durch die gesetzliche Einlagensicherung. Sie greift bis zu einem Guthaben von 100.000 Euro pro Bank. Bei einem Gemeinschaftskonto sind es sogar 200.000 Euro. Geht die Bank pleite, springt der Einlagensicherungsfonds ein und zahlt Dir Guthaben bis zu dieser Grenze aus.
Um wirklich gute Zinsen zu erhalten, kann das Tagesgeldkonto allerdings auch eine Menge Arbeit machen. Den Zins des Tagesgeldkontos legt die Bank frei fest und kann ihn – daher der Name – täglich ändern. Für neue Kundinnen und Kunden setzen viele Banken einen höheren Aktionszins fest, der dann aber nur ein paar Monate lang gilt. Danach kann es passieren, dass Du auf einen deutlich niedrigeren Standardzins zurückfällst. Um Dir dauerhaft gute Zinsen zu sichern, musst Du beim Tagesgeld also unter Umständen häufig das Konto wechseln.
Diesen ständigen Wechsel braucht es bei Geldmarktfonds nicht. Denn hier übernimmt quasi der Fonds den Wechsel für Dich, sodass Du immer nah an den besten Zinsen bist. Geldmarktfonds bringen hingegen ein kleines Kursrisiko mit sich. So kann der Wert des Geldmarktfonds nicht nur steigen, sondern auch fallen – so wie in der Niedrigzinsphase vor dem Sommer 2022. Es kann also passieren, dass Du mit der Anlage beispielsweise ein Prozent Verlust machst, wenn Du bei einem niedrigen Kurs verkaufst. Bei einem Tagesgeld gibt es das nicht. Die von uns vorgestellten Fonds sind allerdings sehr schwankungsarm. Eine Nullzinsphase ist normalerweise frühzeitig absehbar. Wir informieren Dich in diesem Ratgeber, in unserem Newsletter und in unserer App, wenn sich die Lage verändert.
Wenn Du einen ausschüttenden Geldmarkt-ETF hast, solltest Du Dich nicht wundern, falls Dein Depot einmal oder mehrmals im Jahr einen kleineren scheinbar unerklärlichen Kursverlust anzeigt. Dies wird mit hoher Wahrscheinlichkeit an der Ausschüttung liegen und ist kein Anzeichen für ein Problem. Schau auf Deinem Verrechnungskonto nach. Dort wird der Gegenwert des Kursrückgangs gutgeschrieben (die Auszahlung kann mehrere Wochen später erfolgen, beim Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D ist der kommende Zahltermin der 7. März 2024).
Genau so läuft es übrigens auch bei Aktien, wo die ausgeschüttete Dividende den Aktienkurs sinken lässt - denn das Geld wird ja aus dem Unternehmensvermögen, oder hier aus dem ETF-Vermögen, entnommen.
Außerdem besteht bei Geldmarktfonds das Risiko, dass die Herausgeber der gehaltenen Geldmarktinstrumente das Geld nicht mehr zurückzahlen können. Denn hier gibt es keine Einlagensicherung. Dass es zu einem solchen Ausfall bei vielen Emittenten gleichzeitig kommt, ist aber sehr unwahrscheinlich, da Geldmarktfonds ihr Geld nur an Emittenten in guter wirtschaftlicher Lage geben. Für eine größere Krise lässt sich das aber nicht völlig ausschließen.
Möchtest Du Anteile an einen Geldmarktfonds kaufen und verkaufen, musst Du ein paar Dinge beachten. Zum Beispiel, dass Du zur richtigen Uhrzeit handelst und die Kurse zwischen den Handelsplätzen vergleichst. Was dabei wichtig ist, erklären wir Dir weiter unten.
Zudem musst Du bei einem Geldmarktfonds auch die Kosten beim Kauf und Verkauf der Anteile bedenken. Sie fallen jedes Mal an, wenn Du Geld in den Fonds ein- oder auszahlen willst, und schmälern Deine Rendite. Ein Geldmarktfonds lohnt sich daher häufig nur, wenn Du eine größere Summe investierst und nicht andauernd Geld ein- und auszahlen willst. Wenn Du Dein Depot bei einem Broker mit geringen Ordergebühren hast, können sich auch kleinere Summen lohnen, da die Gebühren dort nicht so stark ins Gewicht fallen.
Trotz der eben beschriebenen Risiken gehören Geldmarktfonds zu den Wertpapieren mit dem geringsten Ausfallrisiko. Das Risiko für Wertverluste halten wir für sehr gering.
waren in der Auswahl unserer Finanztip-Expertinnen und Experten: sowohl ETFs wie auch aktiv verwaltete Geldmarktfonds.
von ETFs stellen wir im Ratgeber Geldmarktfonds ausführlich vor: ETFs, die den Referenzzins ESTR der Europäischen Zentralbank nachbilden sowie ETFs mit kurzlaufenden deutschen Staatsanleihen.
Als Sicherheitsbaustein Deiner Geldanlage eignen sich aus unserer Sicht die drei ESTR-ETFs DBX0AN, DBX0A2 und LYX0B6 sowie die beiden Staatsanleihen-ETFs A0Q4RZ und ETFL22.
Geldmarktfonds können eine Rolle in Deiner langfristigen Geldanlage spielen – also über einen Zeitraum von 15 oder mehr Jahren. Denn hier empfehlen wir Dir neben einem Aktien-ETF als Renditebaustein auch einen Teil Deines Geldes in einen Sicherheitsbaustein zu investieren. Für diesen Sicherheitsbaustein sind Geldmarktfonds gut geeignet. Du kannst sie über Dein Depot kaufen und siehst dort auf einen Blick, welchen Wert Dein Gesamtinvestment aktuell hat. Kommt es jedoch wieder zu einer Niedrigzinsphase, kann es sinnvoll sein, Dein Geld aus dem Geldmarktfonds in Tagesgeld umzuschichten. Darüber informieren wir Dich dann in unserem Newsletter und in unserer App.
Wie die Aufteilung zwischen Sicherheits- und Renditebaustein aussieht, zeigt ein Beispiel: Möchtest Du zum Beispiel 50.000 Euro langfristig anlegen, kannst Du jeweils die Hälfte, also 25.000 Euro in einen breitgestreuten Aktien-ETF und in einen Geldmarktfonds stecken. Die kurzfristigen starken Schwankungen des Aktien-ETF fallen so in Deinem Depot weniger stark ins Gewicht. Mehr dazu liest Du in unserem Ratgeber zur Geldanlage.
Bevor Du Dein Geld aber langfristig investierst, solltest Du in unbedingt einen Notgroschen von mindestens drei Monatsgehältern aufbauen, um unerwartete Ausgaben decken zu können. Für diesen Notgroschen empfehlen wir Dir, Tagesgeld statt einen Geldmarktfonds zu nutzen.
Sinnvoll sind Geldmarktfonds hingegen auch für Geld, das Du nicht kurzfristig aber schon in wenigen Jahren benötigst. Denn in diesem Fall solltest Du Aktien-ETFs ganz weglassen, da Du zu wenig Zeit hast, um deren Kursschwankungen auszusitzen.
Für beide beschriebenen Fälle sind aber Tages- und Festgeld genauso gut geeignet wie Geldmarktfonds. Welche der beiden Anlageklassen in Deinem Fall besser passt, hängt von Deiner persönlichen Vorliebe und anderen Faktoren wie der Höhe der Anlagesumme und Deiner Anlageerfahrungen ab. Die folgende Tabelle hilft Dir einzuschätzen, mit welcher Variante Du besser fährst.
Ein Geldmarkt-ETF ist für Dich geeignet, wenn Du ... |
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schon Börsenerfahrung hast oder sammeln willst und ein Wertpapierdepot besitzt. |
Dich lieber auf bekannte allgemeine Renditemaße („den aktuellen Marktzins”) verlässt, beispielsweise deutsche Staatsanleihen oder einen Interbankenzins, als auf die Zinsangebote von Banken. |
schon einen separaten Notgroschen für ungeplante Ausgaben auf einem Tagesgeldkonto hast. Der Geldmarktfonds ist ein Sicherheitsbaustein Deiner Geldanlage. |
ein Guthaben von über 100.000 Euro hast und das nicht auf mehrere Banken verteilen möchtest, um innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung zu bleiben. |
Ein Tagesgeldkonto ist für Dich geeignet, wenn Du … |
Dich noch nicht mit den Themen Depot und Börse beschäftigt hast. |
Dich mit einem Bankkonto wohler fühlst als mit einem Investmentfonds. |
besonderen Wert auf die Einlagensicherung legst und mit Deinem Guthaben innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung von 100.000 Euro je Kunde oder Kundin und Bank bleibst. |
oft Geld ein- und auszahlen willst - hierfür würdest Du bei einem ETF jedes Mal Ordergebühren zahlen (was aber bei günstigen Depots weniger ins Gewicht fällt). |
Natürlich passt auch eine Kombination aus Geldmarktfonds und Tagesgeld. Du kannst den Notgroschen und ein weiteres Sicherheitspolster auf ein gutes Tagesgeldkonto legen und zugleich einen monatlichen Sparplan auf einen Geldmarkt-ETF starten. Dafür haben wir eine Reihe passender Fonds ausgewählt.
Wir empfehlen keine aktiv verwalteten Geldmarktfonds (bei denen ein Fondsmanagement entscheidet, wie investiert wird). Grund dafür ist, dass diese wenig Transparenz über die Anlagerichtlinien liefern. Für Dich ist nur schwer ersichtlich, worin der Fonds Dein Geld genau steckt und wie sich die einzelnen Fonds unterscheiden. Außerdem haben die aktiv verwalteten Fonds häufig hohe Kosten und werden nur selten an der Börse gehandelt.
Wie Du es schon von Aktien kennst, empfehlen wir Dir stattdessen Indexfonds (ETFs). Da diese in der Regel nicht unter die EU-Geldmarktverordnung fallen, bezeichnen sie die Anbieter selbst nicht als Geldmarkt-ETFs, sondern sprechen von geldmarktnahen ETFs oder Overnight-ETFs. Mit diesen ETFs kannst Du einfach und günstig von den Renditen des Geldmarktes profitieren. Bei unseren Empfehlungen unterscheiden wir zwischen zwei Kategorien.
Die eine Kategorie sind die Euro-Short-Term-Rate-ETFs (ESTR-ETFs). Ihr Prinzip ist dem von ETFs für Aktien ähnlich. Statt eines Fondsmanagers, der entscheidet, in welche Papiere der Fonds genau investiert, baut der ETF einfach einen Börsenindex nach. Bei Aktien-ETFs ist das zum Beispiel der Dax oder der MSCI World. Die ESTR-ETFs zielen hingegen darauf ab, einen bestimmten Zinssatz zu erreichen. Konkret versuchen sie, die Entwicklung der Euro-Short-Term Rate (kurz: ESTR oder auch €STR) abzubilden.
Die Euro Short-Term Rate ist ein Zinssatz, der von der Europäischen Zentralbank berechnet wird. Er gibt den durchschnittlichen Zins am europäischen Geldmarkt an, ein bisschen wie ein bankeninterner Tagesgeldzins. In die Berechnung fließen nur Geldmarktgeschäfte in der Währung Euro der 50 größten europäischen Banken ein. Außerdem bezieht sich der Zinssatz auf eine Übernachtfälligkeit. Die Euro Short-Term Rate gibt also den durchschnittlichen Zinssatz für Geldmarktpapiere an, die am nächsten Tag auslaufen. Der Zinssatz wird immer pro Jahr angegeben und ändert sich täglich. Die EZB veröffentlicht ihn jeweils rückwirkend am Folgetag.
Da die ESTR aber kein Börsenindex ist, behelfen sich die Anbieter der ETFs mit einem Trick: Sie erstellen einen eigenen Index, der die Entwicklung des Referenzzinssatz widerspiegelt. Der Index ändert sich also täglich um Höhe des tagesaktuellen Zinses.
Der ETF versucht dann die Wertentwicklung dieses Index nachzubilden. Dabei setzen die ESTR-ETFs auf eine synthetische Nachbildung des Index. Das bedeutet, dass sie mit Tauschgeschäften arbeiten, sogenannten Swaps. Das funktioniert so: Der ETF investiert in Anleihen, die aber aufgrund ihrer längeren Laufzeit nicht unbedingt Teil des Geldmarktes sind und damit ein etwas höheres Risiko haben. Gleichzeitig schließt der ETF eine Vereinbarung mit einer Bank, die ihm die Entwicklung des ETF garantiert. Entwickelt sich der Index besser als die Anleihen, zahlt die Bank die Differenz an den ETF aus. Im umgekehrten Fall zahlt der ETF an die Bank.
Von Aktien-ETFs kennst Du vielleicht eher die Methode der physischen Nachbildung. Dabei kauft der ETF einfach die Papiere, die auch im Index enthalten sind. Da der Referenzindex von den empfohlenen ESTR-ETFs aber eben nicht aus konkreten Wertpapieren besteht, ist diese Methode der Nachbildung hier nicht möglich.
Die Nachbildung mit den Swaps birgt ein sogenanntes Kontrahentenrisiko. Gemeint ist damit folgendes Risiko: Die Partnerbank gerät in Zahlungsprobleme und kann nicht mehr die Differenz zwischen den gehaltenen Anleihen und dem Referenzindex ausgleichen. Wir schätzen dieses Risiko jedoch als sehr gering ein. Denn zum einen ist der Ausfall der Partnerbank sehr unwahrscheinlich. Und zum anderen finden die Ausgleichszahlungen zwischen Fonds und Bank täglich statt – die Differenz zwischen beiden Seiten kann also höchstens den Kursunterschied von einem Tag ausmachen.
Hinzu kommt, dass die ETFs zum Großteil Staatsanleihen aus der Eurozone halten. Diese gelten als besonders sicher. Kommt es also tatsächlich zum Ausfall des Swap-Partners ist der ETF immer noch in sehr sicheren Anleihen investiert. Möchtest Du dieses Kontrahentenrisiko trotzdem lieber vermeiden, sind die geldmarktnahen ETFs aus der zweiten Kategorie (kurzlaufende Staatsanleihen) eine Alternative.
Wir empfehlen als Sicherheitsbaustein für Deine Geldanlage drei ESTR-ETFs von den Anbietern Xtrackers und Amundi. Konkret bilden diese nicht die ESTR, sondern den Referenzzinssatz EONIA (Euro OverNight Index Average) nach. Dieser Zinssatz wird seit der Einführung der Euro Short-Term Rate im Oktober 2019 nicht mehr aufwendig ermittelt. Stattdessen ergibt sich sein Wert aus der aktuellen Euro Short-Term Rate plus 0,085 Prozent. Der EONIA liegt also immer nur minimal über der Euro Short-Term Rate. Letztlich ist die Entwicklung des ETF also eng an die Euro Short-Term Rate gekoppelt.
Ein ETF von Xtrackers und der von Amundi sind thesaurierend, das bedeutet, dass sie die Zinserträge automatisch wieder in das Fondsvermögen anlegen. Der andere ETF von Xtrackers ist hingegen ausschüttend. Die Zinsen werden Dir also regelmäßig auf Dein Verrechnungskonto ausgezahlt.
Der ETF-Anbieter Lyxor hat ebenfalls einen ETF im Angebot, der die Euro-Short-Term-Rate nachbildet, er trägt den Namen „Lyxor Smart Overnight Return Ucits ETF“. Es gibt ihn in einer ausschüttenden (ISIN: LU2082999306) und einer wiederanlegenden Variante (ISIN: LU1190417599).
Der ETF bildet die ESTR ebenfalls mittels Swaps nach. Zu unseren Empfehlungen gehört er trotzdem nicht. Der Grund: Sein Portfolio, auf das er die Tauschgeschäfte aufbaut, besteht nicht wie bei unseren Empfehlungen aus sicheren Staatsanleihen. Stattdessen investiert er in Aktien. Kommt es zu einem Ausfall des Swap-Partners, ist der ETF also in Aktien investiert. Das birgt aus unserer Sicht ein unnötiges Risiko für einen Sicherheitsbaustein.
Als zweite Kategorie empfehlen wir ETFs, die in deutsche Staatsanleihen mit weniger als einem Jahr Laufzeit investieren. Diese ETFs bieten eine besondere Sicherheit, da es äußerst unwahrscheinlich ist, dass die Bundesrepublik Deutschland ihre Anleihen nicht mehr zurückzahlen kann. Dafür musst Du hier tendenziell mit einer etwas geringeren Rendite rechnen als bei den ESTR-ETFs. Denn aufgrund der hohen Sicherheit sind die Zinsen für deutsche Staatsanleihen in der Regel ein Stück geringer als der Geldmarktzins, den die ESTR repräsentiert.
Wir empfehlen in dieser Kategorie einen ETF von iShares und einen der Deka. Bei beiden ETFs werden Erträge regelmäßig an Dich ausgeschüttet. Die beiden setzen auf eine physische Nachbildung des Referenzindex. Das bedeutet, dass sie jeweils die Wertpapiere des zugrundeliegenden Index kaufen. Ein Kontrahentenrisiko wie bei den ESTR-ETFs gibt es hier also nicht.
Beide empfohlene ETFs setzen dabei auf unterschiedliche Indizes. Sie bestehen aus deutschen Staatsanleihen mit bis zu einem Jahr Restlaufzeit und unterscheiden sich ansonsten nur in Details. Beide sind also gleich gut geeignet, wenn Du einen ETF aus dieser Kategorie wählen willst.
Seit der Zinswende im Sommer 2022 sind Geldmarktfonds wieder deutlich attraktiver geworden. Denn die Zinsen des Geldmarktes sind eng an den aktuellen Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) gekoppelt. Und diesen hat die EZB seit Mitte 2022 mehrfach erhöht. Die Euro Short-Term Rate beträgt im Februar 2024 etwa 3,9 Prozent pro Jahr. Sie dient als guter Maßstab für die aktuellen Zinsen am Geldmarkt.
Entsprechend haben sich auch die Renditen der Geldmarkt-ETFs entwickelt, die die Euro Short-Term Rate nachempfinden. Wir zeigen nachfolgend die Renditen unserer Empfehlungen dieser Kategorie für verschiedene Zeiträume.
Beim Rückblick in die Jahre 2021 und 2022 (die Jahre davor liegen im ähnlichen Bereich wie 2021) siehst Du, dass die Fonds in dieser Zeit eine negative Rendite hatten, vergleichbar mit Negativzinsen auf einem Bankkonto.
Halte deshalb das allgemeine Zinsniveau im Blick. Wenn die Zinsen wieder fallen, kann es sinnvoll sein, Dein Geld auf ein Tagesgeldkonto umzuschichten.
Name/ISIN | Wertentwicklung p.a. über ein Jahr1 | Wertentwicklung p.a. 20222 | Wertentwicklung p.a. 20212 | Kosten/TER p. a. |
---|---|---|---|---|
Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C (LU0290358497) | 1,61 % | - 0,03 % | - 0,59 % | 0,1 % |
Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D (LU0335044896) | 1,61 % | - 0,03 % | - 0,59 % | 0,1 % |
Lyxor Euro Overnight Return UCITS ETF - Acc (FR0010510800) | 1,53 % | - 0,13 % | - 0,70 % | 0,1 % |
1 12-Monats-Zeitraum vom 30. Juni 2022 bis 30. Juni 2023
2 Kalenderjahr
Quellen: Angaben der Anbieter (Stand: 31. Juli 2023)
Wie weiter oben beschrieben, sind ETFs mit deutschen Bundesanleihen noch eine Spur risikoärmer als die ESTR-ETFs. Die Kehrseite: Die Renditen sind in aller Regel ebenfalls niedriger. Auch hier zeigt sich, dass sie vor der Zinswende Mitte 2022 negativ waren.
Name/ISIN | Wertentwicklung p.a. über ein Jahr1 | Wertentwicklung p.a. 20222 | Wertentwicklung p.a. 20212 | Kosten/TER p. a. |
---|---|---|---|---|
iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) (DE000A0Q4RZ9) | 0,3 % | - 1,0 % | - 0,8 % | 0,13 % |
Deka Deutsche Börse EUROGOV® Germany Money Market UCITS ETF (DE000ETFL227) | 0,34 % | - 1,0 % | - 0,8 % | 0,12 %3 |
1 12-Monats-Zeitraum vom 30. Juni 2022 bis 30. Juni 2023
2 Kalenderjahr
3 Beim Kauf über die Kapitalanlagegesellschaft (Deka) kommt ein Ausgabeaufschlag von 2 Prozent hinzu, beim Verkauf ein Abschlag von 1 Prozent, daher ist der Kauf beziehungsweise Verkauf über die Börse zu empfehlen.
Quellen: Angaben der Anbieter (Stand: 31. Juli 2023)
Möchtest Du einen Geldmarktfonds beziehungsweise einen Geldmarkt-ETF erwerben, benötigst du ein Wertpapierdepot. Ein gutes Depot hat keine laufenden Kosten und niedrige Gebühren für den Kauf und Verkauf von Wertpapieren. Von uns empfohlene Depotanbieter findest Du in unserem Broker-Vergleich.
Bei allen unserer Depot-Empfehlungen kannst Du die von uns empfohlenen Geldmarkt-ETFs erwerben. Du hast die Wahl, wie auch bei Aktien-ETFs: Einerseits kannst Du eine bestimmte Summe auf einen Schwung investieren. Oder Du richtest einen Sparplan ein, um jeden Monat einen Betrag anzulegen.
Die empfohlenen Geldmarkt-ETFs kannst Du bei Deinem Broker über die Börse erwerben. Auch die meisten aktiven Geldmarktfonds sind an der Börse notiert. In unserem Ratgeber erklären wir Dir, wie Du ein Wertpapier über die Börse erwirbst.
Bei Geldmarktfonds und auch den Geldmarkt-ETFs solltest Du besonders darauf achten, dass Du tagsüber zwischen 9:30 und 17 Uhr handelst. Denn dann hat die größte deutsche Börse Xetra geöffnet und Du musst nicht mit einer hohen Handelspanne zwischen Kauf und Verkaufskurs (auch Spread genannt) rechnen. Das ist wichtig. Ein hoher Spread wirkt sich bei einem Geldmarktfonds stärker auf die Rendite aus als etwa bei Aktien-ETFs. Das liegt daran, dass du Geldmarktfonds meist nicht so lange hältst und die Renditen, die sie abwerfen, kleiner sind.
Wenn Du keine feste Summe auf Halde liegen hast, sondern ab sofort kontinuierlich in einen Geldmarkt-ETF investieren möchtest, ist ein Sparplan das Richtige für Dich. Du kannst beispielsweise immer zum Monatsanfang 100 Euro in einen Geldmarkt-ETF stecken. Der Vorteil: Du musst nicht jedes Mal eine manuelle Order aufgeben und sparst quasi automatisiert.
In unserem Ratgeber zum Fondssparplan zeigen wir ausführlich, wie es geht. Wichtig ist zu wissen, dass Du einen ETF-Sparplan jederzeit anhalten, aufstocken oder reduzieren kannst. Die Fondsanteile, die Du bis dahin gekauft hast, bleiben in Deinem Depot, bis Du sie verkaufen möchtest.
Seit dem Anstieg der Zinsen im Sommer 2022 bewerben verschiedene Anbieter sogenannte Geldmarktportfolios. Darunter sind zum Beispiel Robo-Advisor wie Ginmon oder das Zinsportal Weltsparen. Die Angebote unterscheiden sich in den Details. Im Kern funktionieren sie aber so, dass die Anbieter Dein Geld in Deinem Auftrag in Geldmarktfonds investieren. Sie übernehmen also die Auswahl der konkreten Fonds oder ETFs für Dich.
Das Problem: Dafür verlangen die Anbieter zusätzlich zu den Kosten des Fonds noch selbst Gebühren. Insgesamt zahlst Du ein ganzes Stück mehr, als wenn Du einfach selbst in einen Geldmarktfonds investiert. So liegen die laufenden Kosten bei Geldmarktfonds in der Regel zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des Fondsvolumens. Bei den Geldmarktportfolios zahlst Du hingegen meist 0,4 bis 0,6 Prozent – also mehr als das doppelte. Ein Geldmarktportfolio kann bei einer Sparsumme von 10.000 Euro über fünf Jahre durchaus 250 Euro mehr an Gebühren kosten als die von uns empfohlenen ETFs.
Hinzu kommt, dass oft nicht klar wird, in welche Fonds oder ETF der Anbieter genau investiert. Zum Teil stecken die Anbieter Dein Geld nicht nur in geldmarktnahe Fonds oder kurzlaufende Staatsanleihen, sondern auch zu größeren Anteilen in andere Wertpapiere, etwa Unternehmensanleihen. Das kann dann wieder höhere Risiken und unerwartete Kursschwankungen mit sich bringen.
Wir haben uns ETFs angeschaut, die als Sicherheitsbaustein der Geldanlage infrage kommen und dort eine Ergänzung oder Alternative zu Tagesgeld sein können. Dabei haben wir uns auf diese Typen konzentriert:
Als Staatsanleihen-Indizes haben wir uns für Laufzeiten bis ein Jahr entschieden. Dies senkt das Zinsänderungsrisiko. Der Ausschluss von ausländischen Anleihen sowie von Bundesanleihen in Fremdwährung eliminiert das Währungsrisiko.
Die €STR (Euro Short-Term Rate) beziehungsweise der direkt von ihr abgeleitete EONIA wird von der Europäischen Zentralbank durch ein aus unserer Sicht ausgewogenes Verfahren ermittelt. Beide Referenzgrößen sind schwankungsarm und stellen allgemein anerkannte Renditemaße für risikoarme Anlagen dar.
Um passende ETFs zu ermitteln, stützen wir uns auf eine Grundgesamtheit
Es gelten zum einen die Filterkriterien, die wir auch bei Aktien-ETFs anlegen:
Zudem haben wir für die €STR-Fonds festgelegt (diese werden in der Praxis durch einen Swap nachgebildet, da der ETF nicht selbst am Interbankenmarkt teilnimmt, um den Referenzzins zu erzielen): Das Trägerportfolio des Swaps muss schwerpunktmäßig aus Staatsanleihen in Euro aus der Eurozone bestehen. Andere Staatsanleihen und Unternehmensanleihen können in kleineren Anteilen vorkommen. Wir werden redaktionell regelmäßig nachprüfen, wie sich die Trägerportfolios der empfohlenen ETFs entwickeln und gegebenenfalls bei starken Abweichungen den Empfehlungsstatus neu beurteilen.
Name/ISIN | Bauart/Ertragsverwendung | Auflagedatum | verwaltetes Vermögen in Mio. € |
---|---|---|---|
Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C (LU0290358497) | synthetisch-thesaurierend | 25.05.2007 | 1.740 |
Xtrackers EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1D (LU0335044896) | synthetisch-ausschüttend | 11.03.2008 | 1.740 |
Lyxor Euro Overnight Return UCITS ETF - Acc (FR0010510800) | synthetisch-thesaurierend | 13.09.2007 | 771 |
Name/ISIN | Bauart/Ertragsverwendung | Auflagedatum | verwaltetes Vermögen in Mio. € |
---|---|---|---|
iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (DE) (DE000A0Q4RZ9) | physisch-ausschüttend | 29.07.2008 | 1.577 |
Deka Deutsche Boerse EUROGOV® Germany Money Market UCITS ETF (DE000ETFL227) | physisch-ausschüttend | 16.03.2009 | 103 |
Aktiv gemanagte Geldmarktfonds und geldmarktnahe Fonds haben wir ebenfalls betrachtet, sie aber am Ende nicht berücksichtigt. Das bleibt der Finanztip-Leitlinie „indexbasiertes Investieren statt aktives Management“ treu und macht den Anlageerfolg nicht von Entscheidungen eines Fondsmanagements abhängig.
Drei zentrale Gründe waren ergänzend ausschlaggebend:
Die Erhebung der Grundgesamtheit und die Detailanalyse der Produkte anhand unserer Kriterien erfolgten im Juli und August 2023.
Geldmarktfonds sind sichere Investmentfonds; sie investieren ihr Kapital am Geldmarkt, zum Beispiel bei Banken oder in Anleihen mit kurzer Laufzeit. Sie sind daher gut geeignet, wenn Du einen größeren Betrag sicher und bequem anlegen willst. Anders als beim Tagesgeld musst Du bei Geldmarktfonds nicht regelmäßig zwischen den Banken wechseln, um die besten Zinsen zu erhalten. Ob Geldmarktfonds für Dich geeignet sind, hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Ein Geldmarktfonds ist für Dich geeignet, wenn Du schon Börsenerfahrung hast oder sammeln willst und ein Wertpapierdepot besitzt. Du solltest außerdem schon einen separaten Notgroschen für ungeplante Ausgaben auf einem Tagesgeldkonto haben. Der Geldmarktfonds kann dann den Sicherheitsbaustein Deiner Geldanlage bilden. Geldmarktfonds sind außerdem gut geeignet, wenn Du ein Guthaben von über 100.000 Euro hast und das nicht auf mehrere Banken verteilen möchtest, um innerhalb der gesetzlichen Einlagensicherung zu bleiben. Erfüllst Du diese Bedingungen nicht, könnte Tagesgeld für Dich besser sein.
Möchtest Du in Geldmarktfonds investieren, empfiehlt Finanztip Dir dafür Geldmarkt-ETF. Damit kannst Du einfach und günstig von den Renditen des Geldmarktes profitieren. Bei unseren Empfehlungen unterscheiden wir zwischen zwei Kategorien. Zum einen ETF, die die Entwicklung des Referenzzinsatzes Euro-Short-Term-Rate (ESTR) abbilden und zum anderen ETF, die in deutsche Staatsanleihen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr investieren.
* Was der Stern bedeutet:
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